Henryk M. Broder / 24.12.2017 / 13:00 / Foto: Pixabay / 19 / Seite ausdrucken

Ein Hoch auf offene Grenzen!

Auftritt Armin Schuster, CDU-MdB aus Weil am Rhein. Er nimmt Stellung zu dem Antrag der AfD-Fraktion „Umfassende Grenzkontrollen sofort einführen – Zurückweisung bei unberechtigtem Grenzübertritt", Drucksache 19/41 vom 13. 11. 2017. Schuster erklärt, warum er dagegen ist, ab 6:00:

Wir haben den Bürgern Europas versprochen und eine Garantie abgegeben, dass offene Binnengrenzen, Personenfreizügigkeit bei mehr Sicherheit als in Zeiten von Schlagbäumen möglich ist, und wir haben es lange bewiesen – seit Mitte der 90er-Jahre haben wir es sehr lange bewiesen. 

Wir schreiben den 13. Dezember 2017. Zehn Tage später wird die Bundesanwaltschaft bekannt geben, die Zahl der Terrorverfahren beim Generalbundesanwalt habe 2017 enorm zugenommen, von 250 im Vorjahr auf rund 1.200, davon hätten etwa 1.000 einen islamistischem Hintergrund, 2016 seien es noch 200 gewesen. 

Aber auch ohne diese Info müsste ein Mann, der an an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung studiert hat, wissen, wie segensreich offene Grenzen für die Sicherheit eines Landes sind, in das man ohne einen Ausweis einreisen, aus dem man aber ohne Papiere nicht abgeschoben werden kann. 

MdB Schuster weiß es, er redet trotzdem Stuss. Er kann nicht anders. Denn die „Personenfreizügigkeit" – er meint nicht einen lockeren Lebenswandel, sondern die Zumutung, sich an einer Binnengrenze der EU ausweisen zu müssen – ist der Altar, auf dem viele Menschen geopfert wurden, die noch am Leben wären, wenn die „Personenfreizügigkeit" in den letzten Jahren etwas restriktiver gehandhabt worden wäre. Die dummen Dänen haben das inzwischen begriffen, nur die klugen Deutschen denken noch über „Maßnahmen zur Gewährleistung eines umfassenden Schutzes der Bundesgrenze“ nach. 

Foto: Pixabay

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Gregor Reichelt / 24.12.2017

Tja, das ist eben das Problem, wenn Ideologien an der Realität zerbrechen. Ein paar Leute wachen vielleicht auf, aber der Rest sitzt in seinem geistigen Bonker & wartet auf den Untergang.

Wolfgang Kaufmann / 24.12.2017

Am deutschen Wesen muss die Welt genesen. Unser eigenes Wohl hingegen ist schon lange kein Thema mehr — dank sei den Alt-68ern, die einfach die Vorzeichen umkehrten. Für die aufgeklärten Rassisten ist nun fremd=gut und deutsch=schlecht; zumal ein hoher Von-Luschan-Wert seit zwei Jahren auch in der Werbung massiv um sich greift und volle Befriedigung verspricht. Der Konsumbedürfnisse, versteht sich…

Bärbel Schneider / 24.12.2017

Menschenopfer für Ideologie - das kommt mir doch bekannt vor: 78 Millionen Tote gehen auf Maos Konto, Stalin verursachte den Tod von 23 Millionen Menschen, für 17 Millionen Opfer ist Hitler verantwortlich, gefolgt von König Leopold von Belgien mit 15 Millionen Toten. Vermutlich werden unsere linksgrünen EU-Ideologen quer durch die Altparteien diese Zahlen nicht erreichen, aber in einem werden sie mit den Tätern vergangener Zeiten übereinstimmen: In ihrer Gewissenlosigkeit und in dem Ergebnis, dass alle diese Menschen letztlich auch noch vergeblich ermordet worden sind.

Stefan Bley / 24.12.2017

Ach Herr Broder, wenn ein Sozialstaat abgeschaft werden will und dieser in eine muslimischen Terror-Schurkenstaat umgewandelt werden will ist auch das legitim. Einzig wäre ich, wie sicher die Mehrheit dieses Landes, gerne vorher um Zustimmung gebeten worden. Auch ich fühle mich nun als Vertriebener. Vertrieben aus einem Land, welches einstmals lebenswert war, in dem nun aber Anarchie herrscht.

Hartmut Laun / 24.12.2017

Etwas genauer sollte es schon sein. Dublin und Schengen wollen die Freizügig innerhalb der EU. Aber die Grenzkontrollen an den Außengrenzen der EU.

Giovanni Olivier / 24.12.2017

Jahrzehntelang bin ich nach Italien gereist; es hat mir weder etwas ausgemacht an der Grenze kontrolliert zu werden, noch Geld wechseln zu müssen. Und allen anderen auch nicht. Der Tourismus und die Handelsströme funktionierten genau so gut wie heute. Oder hat es etwa mit Schengen eine signifikante Erhöhung beider gegeben, die auf offene Grenzen zurückzuführen sei?

B. Rilling / 24.12.2017

Der Stuss, den gestandene Politiker hier von sich geben, wider besseren Wissens, ist wirklich hoch bedenklich. Es geht doch nicht nur um unseren Schutz vor Anschlägen, sondern um den Schutz vor höherer Kriminalität und den Schutz unseres Sozialsystems vor dem Zusammenbruch. Daraus lernt der kleine Bürger: Es geht hier nicht um unser Wohl, sondern um das große Ganze. Wir sollen es aushalten, zahlen und dabei gefälligst nicht murren.

Klaus Reichert / 24.12.2017

Meine kürzlich erfolgte Einreise nach Dänemark auf der Autobahn verlief so unspektakulär, wie die Wiedereinreise von Österreich nach Deutschland während der vorübergehenden, G20 - bedingten Kontrollen im Juni: Man verlangsamt auf Schrittempo, es gibt eine Spurverengung, die Beamten schauen eine Sekunde ins Auto und man wird durchgewunken. Wenn die Dänen jetzt noch die Nummernschilder scannen und die Grenzer (wieder) feste Häuschen bekommen, ist alles genau so in Butter, wie bei der Großmolkerei kurz hinter der Grenze. Diese Art von Kontrollen zum Problem aufzubauschen, ist absolute Heuchelei. Mit einer Einschränkung der Freiheit haben sie nichts, aber auch gar nichts zu tun. P.S.: Dänemark, die Schweiz, Norwegen, Island, Schweden: gescheiterte Staaten, die den EU- oder Euro - Betritt versäumt haben und jetzt mit letzter Kraft gegen den ökonomischen Untergang kämpfen. Wobei wir uns auf die künftigen Beitritte der ökonomischen Power Houses Serbien, Montenegro, Kosovo und Mazedonien freuen dürfen. So gut haben wir es!

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