“Die Entfernung der Partei von der Wirklichkeit mag manchen Funktionären zwar gut ins Weltbild passen, aber es rächt sich früher oder später immer. Die Wirklichkeit ist am Ende einfach stärker. ” 97 %, das ist aber kein Rekord für Merkel, unter Honecker gab es ja immer 99,9 %. Kann es sein, daß die Zustimmer mit den 97% nicht Merkel gemeint haben, sondern ihren eigene Machterhalt an den reichhaltigen Kochtöpfen der Politik ? Es ist eine Unglaublichkeit, mit welcher Blindheit die “verjüngte” Riege jetzt in den Ring steigen will. Unter “verjüngt” verstehe ich etwas völlig anderes. Neue, UNVERBRAUCHTE Köpfe !! Man kann sich bloß noch kaputt lachen. ” Ein vorheriger Ausflug der Delegierten an die Essener Tafel hätte vielleicht geholfen, die drängendsten Fragen nicht außer Acht zu lassen.” Der liebe Gott möge Ihnen Ihren Glauben erhalten !!
Bezeichnend an der Rede der Kanzlerin fand ich die Aufzählung der Belege warum es uns doch eigentlich so gut geht. Ich kann nicht nachvollziehen warum sie der Meinung ist mit Aussagen wir hätten die höchsten Sozialausgaben seit Jahren oder die höchsten Steuereinnahmen punkten zu können. Beides zeigt meiner Meinung nach an das etwas falsch läuft in Deutschland.
Ich habe das Parteitagstheater nur am Rande verfolgt, aber als ebenso surreal wie der Autor empfunden. Und auch mich hat es an die von der SED seinerzeit organisierten Klatschorgien erinnert. Mein Fazit: Die CDU hat sich faktisch schon aufgelöst. Noch hat sie es nicht gemerkt. Aber das kommende Gruselkabinett aus ewiggestrigen Loosern, die den Schuß nicht mehr hören, wird sein übriges beitragen. Falls es die nächsten 3 1/2 Jahre überstehen sollte - was ich angesichts des Drucks, unter dem speziell die CSU steht, für nicht ausgemacht halte- wird es bei den nächsten Wahlen den Löffel abgeben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese beiden scheintoten Vereine es noch einmal auf knapp 50% bringen werden, um gemeinsam regieren zu können. Und dann werden die Karten neu gemischt. Wie, wird sich weisen.
Nun ja, es geht offenbar nicht mehr darum, die richtige Partei zu wählen. Die Parteien sind in ihren Strukturen, Mechanismen und Mitgliedern Produkte des politischen Systems. Es geht jetzt darum, das ganze System, Demokratie und Rechtsstaat neu zu justieren - mit viel weniger Macht für die Parteien und viel mehr Macht für das Volk. Eine Herkulesaufgabe inzwischen, leider, denn allzu viele haben sich schon in der Abhängigkeit vom Parteienstaat eingerichtet und haben Angst vor Veränderungen. Die blinden Flecken des herkömmlichen Systems - eine nur angeblich unabhängige, in Wirklichkeit am Parteienproporz hängende Justiz etwa oder quasi steuerfinanzierte Medien, die ohne jede Bodenhaftung und ideologisch voll verstrahlt agieren - gehören bei dieser Gelegenheit auch ausgemerzt. Wenn uns das nicht gelingt, droht die chinesische oder im noch schlimmeren Fall die venezolanische Lösung. Man glaubt als Ostdeutsche fast nicht, wie schnell eine Diktatur wieder entstehen kann…. Und wundert sich, wo all die Westdeutschen sind, die uns in den neunziger Jahren über den aufrechten Gang belehren wollten und gar nicht verstanden haben, wie man sich überhaupt mit der Diktatur arrangieren konnte. Tja.
Schönes Motto: Veritas semper victor.
97 % haben somit für den Niedergang dieser „Volkspartei“ gestimmt. Sie haben sich nicht nur für eine Politik des „weiter so“ sondern des „noch mehr davon“entschieden. 97 % haben es somit mit überwältigender Mehrheit befürwortet, Schlüsselministerien der völlig desolaten SPD zu opfern, um ihrer Kanzlerin den Machterhalt zu sichern. Diese Partei hat den Niedergang verdient und „ich freue mich drauf“. Bleibt für die BTW 2021 zu hoffen: „In jedem Ende liegt ein neuer Anfang“ (Miguel de Unamuno y Yugo).
Dieser Parteitag ist ein wunderschönes Beispiel für Dekadenz! Ein Merkmal von Dekadenz ist das völlige Verkennen der Wirklichkeit. Man lebt wohlig und warm in seiner Wohlstandsblase und verliert den Blick für das Geschehen „da draußen“.
Auch die CDU geht den Weg der SPD. Es gilt nun Dantes Satz: “Die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren.“
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