Im Mai berichtete ich auf der Achse des guten über „Herrn Draghis heimliches Selbstbedienungs-Programm für Hedgefonds“. Das EZB-Programm zum Ankauf von Unternehmenspapieren („CSPP“) verzerre den Wettbewerb, benachteilige kleinere Unternehmen und eröffne dem Insider-Handel Tür und Tor, hieß es darin. Und weiter: "Hedgefonds werden beglückt, den Südländern nicht geholfen. Nach Gesetzeslage ist das Ganze illegal. Doch es herrscht ein Kartell des Schweigens". Mit einer Schrecksekunde von drei Monaten bestätigen nun auch andere Medien, dass es tatsächlich so gekommen ist. Die Welt am Sonntag schreibt heute unter dem Titel Die Bank dankt: "Das EZB-Anleihekaufprogramm ....hat den geschundenen Investmentbanken ein kleines Konjunkturprogramm beschert. In den Kreditabteilungen von Morgan Stanley, Goldman Sachs, Deutsche Bank & Co. ist hektische Aktivität ausgebrochen, um sich auch ein Stück vom EZB-Geld zu sichern...Die enge Verquickung von Geschäfts- und Notenbanken hat Folgen für die Finanzmärkte und die Realwirtschaft – und könnte die ökonomische Ordnung auf dem Kontinent erschüttern...Denn die Kurse der Unternehmensanleihen werden kräftig verzerrt. Alles, was ins Beuteschema der Europäischen Zentralbank passt, gewinnt. Alles andere verliert.... Zugleich allerdings werden kleinere und mittelständische Firmen benachteiligt, die keine Anleihen platzieren und damit nicht mitspielen können. Und Verlierer sind auch die Steuerzahler der Euro-Zone. Sie nämlich müssen haften, sollte es bei den gekauften Schuldtiteln zu größeren Ausfällen kommen. Die Risiken sind groß." When will they ever learn?
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