Noch einmal zum mitschreiben, Herr Somm: unter den rechten Demonstranten gab es zweifellos Rassisten, wegen mir auch “Nazis” (wobei dieser Begriff so inflationär gebraucht wird, dass er schon fast nichts mehr bedeutet). Aber das war nicht die Mehrheit. Und die GEWALT ging von LINKS aus. Dass dann genauso gewaltätig von Rechts reagiert wurde, konnte nach den Entwicklungen der letzten Monate niemanden verwundern. Und nein, Trump ist nicht gescheitert, sondern er wurde vom Establishment - manche sprechen gar schon von einem deep state - der neben dem politischen Apparat, dem diesem Apparat verpflichteten Medien bis in die CIA reicht, von Anfang an, ja selbst schon während des Wahlkampfes bekämpft. Noch bevor Trump überhaupt seine Präsidentschaft angetreten hatte wurde über die Möglichkeit von Impeachment-Verfahren spekuliert. Das aber ist eindeutig ein Missbrauch politischer Verfahren und Instrumente für Parteiinteressen. Nein, die Achse macht sich mit flachen, versimplifizierenden Artikeln dieser Art - wie vor Tagen schon durch den Beitrag von Herrn Viebahn - keinen Gefallen. Es wird ihr aber auch nichts gegenüber der deutschen Staatspresse nützen, für die die “Achse” auch weiterhin nicht Gegner sondern Feind ist….
Eine perfekte Welt wird es nicht geben; und es wäre biedermeierliche Moral, einen Staatsmann zu verdammen, weil er der Golden Regel des Kleinbürgers verletzt: Seid nett zueinander. Schlimm genug, dass in Deutschland das freundliche Gesicht Wahlstimmen gewinnt, während Mahner wie Sinn oder Sarrazin ausgegrenzt werden. Auch Trump ist nicht perfekt, vertritt aber sein Land. — Doch wer bedroht mich hier in Westeuropa mehr? Die Obama nicht nennt oder die Trump verschweigt? Wird es richtiger, wenn die deutsche Presse besagtes Attribut wie billige Dutzendware gegen die polnische und ungarische Regierung sowie gegen französische und niederländische Spitzenpolitiker verwendet? Keine dieser Parteien will ein Nachbarland überfallen, die Familien Andersdenkender in Lager sperren oder eine bestimmte ethnische Gruppe entmenschen und ausrotten. Über Trump wird die Weltgeschichte richten und über die größte Kanzlerin aller Zeiten auch. Die unkritischen Mainstream-Medien kommen dort allenfalls als Fußnote vor.
DAS sehe ich ganz anders! ‘Both sides’ are to blame for Charlottesville violence”. Ein deutsches Sprichwort sagt: “Zu einem Streit gehören IMMER zwei.” Und betrachtet man die Videos, so sieht man beide Seiten mit Knüppeln aufeinander gehen! Ob es ein ähnliches mediales Echo gegeben hätte, wenn ein linker Durchgeknaller in eine Gruppe rechter Demonstranten gefahren wäre, bleibt zu bezweifeln. Und DAS ist der Skandal.
Sehr geehrter Herr Somm, das Problem, das Ihnen bei Ihrer berechtigten Empörung über das Unterlassen einer ausreichend scharfen Verurteilung von Neonazis entgeht ist die stillschweigende Erwartung, die auch Sie, wenn nicht teilen, so doch als gegeben annehmen, daß linker Radikalismus “weniger schlimm” ist als rechter und am Ende irgendwie berechtigt, weil doch das Gute wollend und nicht mit Auschwitz besudelt. Das aber ist genau die grundsätzliche Raison aller westlichen Staaten seit 1968. Trumps Vergehen war in Wahrheit also nicht, Neonazis nicht solche genannt zu haben, ob nun mit Rücksicht auf seine Alt-Right Unterstützer oder nicht (die aber auch keine Nazis sind) sondern Gewalt insgesamt abgelehnt zu haben und das Linke damit von der Aura des “Guten” entkleidet zu haben. Ich hätte auch erwartet, daß er wenigstens den Mord mit dem Auto verurteilt und den Mord nennt, der es war, aber darob zu unterstellen, er hätte ihn goutiert, ist hanebüchen. Ich selbst habe keinerlei Sympathie für White Supremacy-Anhänger, obwohl ich aus eigener Anschauung immer wieder erlebe, daß es inzwischen einen profunden antiweißen Rassismus in den USA gibt. Der Klu-Klux-Clan ist nicht das Gegenmittel dagegen - nur wenn sich sonst keiner vor die Weißen stellt, dann machen sie es eben. Ich denke, daß Trump, dessen Antennen eben nicht im Washingtoner Establishment stumpf geworden sind, das durchaus spürt.
Leider ebenso wie der Artikel von Herrn Viebahn auf unzureichenden Fakten und persönlicher Meinung basierender Artikel. So schwer es einem fällt und so extrem das auch für uns zu verdauen ist - die Nazi- Demo war genehmigt, die gewalttätige Gegendemo nicht ! Aber so ist das in den USA nun mal. Jeder hat das Recht auf freie Meinung, auch wenn sie der eigenen zu wider ist. Wer würde selbst nicht mal gerne wie die Blues Brothers Gas geben, vor allem wenn es der guten Sache dient ? Im Film ist ja auch nichts weiter passiert und man konnte lachen. Das scheint hier nun aber wohl der Gegenseite ebenso gegangen zu sein und ist damit nicht in Ordnung, vor allem weil es eine Tote gab. Unser verklemmtes Verhältnis zu Nazis kann ohnehin kein Amerikaner verstehen. As long as they` re just talkin` - just ignore `em ! - wie unser Ableger der Familie in Wisconsin mit einem Schulterzucken sagt. Die Checks and Balances werden hier zu Lande zwar immer gerne zitiert, was sie bedeuten schient aber niemand zu verstehen. Ohnehin tauchen diese Begrifflichkeiten erst seit der Wahl von Trump hier zu Lande auf. Niemand der sich in Europa berufen fühlt über Trump zu urteilen, hat auch nur das kleinste Verständnis der englischen bzw. amerikanischen Sprache, geschweige gibt sich den die Mühe, sich Trump einmal im Original ohne Übersetzer anzutun. Dabei ist sein Englisch sehr einfach, manchmal geradezu kindisch- infantil. Aber gerade daher auch unmissverständlich und ehrlich. Bei Trump gibt es einfach nichts zu interpretieren. Das was er sagt meint er so. Man sollte ihm nur mal zu hören und sich von den Interpretationen der Presse lösen. Natürlich redet er auch mal Bockmist - aber bitte, welcher Politiker tut das nicht ? Im übrigen könnte der sogenannte Auto-Mörder ohne Strafe davon kommen. Warum ? Weil die linken Demonstranten zuerst sein Auto mit allem was sie hatten angegriffen haben, nachdem sie ihn als Gegner ausgemacht hatten. Erinnert irgendwie an Hamburg ? Gleiches Verhalten. Gegner lokalisiert und sofort drauf geschlagen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Jedenfalls dürfte es ihm vor Gericht kein Problem sein, darauf zu verweisen, wer zuerst mit der Gewalt angefangen hat und wessen Demo legal war. Ohne gewalttätige und illegale Gegendemo wäre sehr wahrscheinlich nichts passiert, wird sein Verteidiger argumentieren. Während die Linke seit Monaten in den amerikanischen Städten randaliert und nun auch Denkmäler von Lincoln und Jefferson vom Sockel reißt. So etwas gefällt der Mehrzahl der Amerikaner überhaupt nicht, gehört so etwas doch eher nach Europa. Man sollte sich also darauf vorbereiten, das z. B. eine Grand Jury die Eröffnung eines Verfahrens auf Grund dieser Kausalität ablehnen könnte, weil man ihm die Selbstverteidigung abkauft ! Daher - In solch ausartenden Situationen gibt es keine Unschuldigen - auf keiner Seite. Und genau das hat Trump meiner Meinung nach perfekt zum Ausdruck gebracht ! Eine junge Frau ist tot - nur dieses Fakt sollte zählen. Zermalmt von einem Auto und auf der Straße liegen geblieben. Kein Reset- Button den die digitale Generation noch drücken könnte. Echter analoger Tod ! Alle Seiten sollten einmal in sich gehen ob es wert war diesen Preis wegen Petitessen und Befindlichkeiten, wie einer verloren geglaubten Wahl, zu bezahlen.
Werter Herr Somm, was Sie schreiben, ist inkonsistent. Natürlich sind Nazis Nazis, und Nazis verbreiten Hass und Schrott. Aber waren die, die da bewaffnet die Gegendemonstration veranstalteten und sich mit den Nazis prügelten, etwa nicht die Linksfaschisten, die „den gleichen Geist der Intoleranz und der Gewalt gegen Andersdenkende propagieren wie die rechten Faschisten“? Und warum sollte Trump jetzt dem Mainstream, der die Linksfaschisten nicht als solche ansieht, folgen und nur die Rechtsfaschisten angreifen und die Linksfaschisten schonen? Sind Linksfaschisten etwa dann gut, wenn sie Rechtsfaschisten gewaltsam daran hindern wollen, ihren Hass und Schrott zu verbreiten? Hätte Trump nur die Gewalt der rechten Seite verurteilen sollen? Und was, glauben Sie, wäre in der amerikanischen Öffentlichkeit passiert, hätte er beide Seiten als das bezeichnet, was sie sind, als Rechts- und Linksfaschisten? Hätte er mit jeder anderen Reaktion als derjenigen, die er gezeigt hat, nicht noch mehr Öl ins Feuer gegossen und noch mehr das Land gespalten? P.S. Woher wissen Sie, dass der Täter vorsätzlich („premeditated“) in einen linken Protestzug hineingefahren ist? Gegen ihn wird m. E. wegen „second degree murder“ ermittelt, der ja eine „premeditation“ ausschließt.
Herr Somm, m.E. übersehen Sie bei Ihrem Beitrag, daß die Demonstration der Rechten von einem Bundesrichter genehmigt war, während die Linken illegal dort waren. Es hätte garnicht zu den Gewalttätigkeiten kommen müssen, hätte die Polizei ihren Job gemacht. Die Gewalt ging zuerst von den Linken aus, nicht von den Rechten. Ich hatte den Eindruck, als wäre das politisch so gewollt, sonst hätten die Polizisten anders reagiert. Das linke Establishment will Trump unbedingt weghaben; da wird auch vor Gewalt nicht zurückgeschreckt. Man muß sich ja nur anschauen, wie versucht wird, die Geschichte Amerikas zu “bereinigen”, indem man Denkmäler beseitigt. Man sollte aber eines nicht vergessen: Ein Volk ohne Vergangenheit, hat auch keine Zukunft. Das gilt übrigens auch für Deutschland, wo die gleichen Tendenzen zu sehen sind. Also bitte nicht alles Rechte pauschal verurteilen, während man Links einen Bonus einräumt. Tot ist tot, egal wer der Täter war.
In Charlottesville haben sowohl Rechte als auch Linke randaliert. Da finde ich es - sorry - alternativlos, dass der Präsident aller (!) US-Amerikaner jede (!) Gewalt verurteilt. Warum soll er nur die rechte Gewalt verurteilen und zur linken Gewalt schweigen? Ja, ich verabscheue diese gewalttätigen Rechten und möchte sie keinesfalls in Deutschland haben. Aber wenn man den feigen Mord eines Rechten mit dem Auto - völlig zu Recht - verurteilt, sollte man auch mal darüber berichten, wie viele Weiße Jahr für Jahr von Schwarzen in den USA ermordet werden. Und wenn ein Mensch getötet wird ist es doch vollkommen egal, ob es “nur” “normale” Kriminalität ist oder Rassenhass. Mord ist Mord, aber Schwarze morden in den USA sicher mehr als weiße Rassisten.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.