Ja Frau Kaddor, das würde mich als Islamlehrerin auch nicht schlafen lassen, wenn fünf meiner Schüler zum Töten im Namen des Islam nach Syrien gefahren wären. Haben diese fünf eventuell etwas in ihrem Islamunterricht missverstanden? Sie denken, Sie töten für eine gerechte Sache. Nieder mit den Ungläubigen. Wenn im IS Kalifat jemand zu den fünf Gebetszeiten auf der Strasse herumläuft, riskiert er sein Leben. Und Sie schreiben in einem Artikel, das hätte nichts mit dem Glauben zu tun, sondern das sei eine politische Gruppierung? Frau Kaddor, das ist lächerlich! Diese religiösen Fanatiker sprengen sich selbst in die Luft und unschuldige Menschen ebenfalls, weil sie glauben sie kommen dann als strenggläubige Muslime ins Paradies und erhalten 72 Jungfrauen. WER hat Ihnen dies erzählt? Der ISLAM ist nicht kritikfähig, weil es als das direkte Wort Allahs aufgefasst wird und nicht als von Menschen, von Männern, geschrieben - und das ist das Grundproblem!
Was mir an Herrn Samad so gefällt, ist die ruhige Haltung eines intelligenten Denkers, der vom Islam-Gläubigen die Entwicklung zum Philosophen der Vernunft schaffte. Vom Glauben zum Wissen zu konvertieren, ist eine Entwicklung die leider nur einer extrem kleinen Zahl von Zeitgenossen gelingt und dafür möchte ich Herrn Samad gratulieren.
Hat Frau Kaddor jemals darüber nachgedacht, warum einige ihrer Schüler den Weg des Glaubens, oder sollte ich eher sagen des Terrorismus, gewählt haben? Aber Selbstkritik kommt dieser Frau nicht in den Sinn. Es ist wohl eher so, dass sie sich wichtig fühlen will und daher ihre Sicht der Dinge wiedergibt, die leider nicht der Realität entspricht. Das kann man, im begrenzten Maßstab, auch Hamed Abdel-Samad vorwerfen. Ihm unterstelle ich aber mehr Wissen und eine ehrlichere Sichtweise der Dinge. Man kann die Schuld an der Radikalisierung vieler Muslime nicht den Kritikern in die Schuhe schieben, man muss die Schuldigen dort suchen, wo eine rücksichtslose und unkritische Sichtweise auf den Koran gelehrt und propagiert wird. Und das sind hier in Deutschland und in den muslimischen Ländern die Orte, an denen jungen Menschen der Koran “eingetrichtert” wird man ihnen das Nachdenken und Zweifeln verbietet.
Lieber Abdel-Samad, Lamya Kaddor ist keineswegs gegen jede Form der Islamkritik. Sie ist nur gegen eine bestimmte pauschalierende Form der “Islamkritik”, und dazu gehört nun mal auch ihre. Und das belegt Lamya Kaddor in ihrem Artikel sehr wohl. Der Islam ist keineswegs ein Bündel unveränderlicher Dogmen und Normen, sondern in seiner Geschichte, Theologie und Philosophie sehr vielfältig. Und der von Ihnen, Herr Abdel-Samad, gemachte Vorschlag, doch bitte schön zwischen dem Islam und Muslimen zu unterscheiden ist inhaltsleere Rabulistik. Das wäre genauso unsinnig, als wollte man zwischen dem Christentum und Christen unterscheiden. Was macht einen Muslim zu einem Muslim?? Genau: Sein Glaube. Und der heißt Islam. Und der ist vielfältig interpretierbar und praktizierbar. Und die meisten Muslime verstehen und leben ihn spirituell und friedlich. lg Johannes Disch
Sehr geehrter Herr Lange, mich hat die Meinung von Frau Kaddor erschreckt und Ihr Leserbrief dazu. Es geht nicht darum, dass jemand etwas “falsch” macht, sondern dass auch sogenannte “moderate” Muslime jede Art von Kritik an ihrer Religion abwehren und alles, was an grundsätzlich mangelnder Kompatibilität mit einem säkularen, demokratischen Staatswesen in der islamischen Ideologie vorhanden ist, schönreden, so als ob es nicht vorhanden wäre. Dabei haben 1990 alle islamischen Staaten grundsätzlich innerhalb der OIC die Menschenrecht unter die Scharia gestellt, was ihre Nichtbeachtung bedeutet. Das Ergebnis sind Urteile wie das für Raif Badawi in Saudiarabien, 1000 Peitschenhiebe und 10 Jahre Gefängnis für einige harmlose Vorschläge für Reformen. Oder haben die Saudis da nur etwas falsch gemacht? Und wo wollen Sie da oder in Bezug auf den Islamischen Staat Brücken bauen? Isabel Kocsis
Sehr geehrter Herr Samad! Mich hat die Meinung von Frau Kaddor nachdenklich gemacht. Ich denke, Sie hat Recht. Man sollte in der heutigen Zeit Brücken bauen. Den Artikel in Der Zeit fand ich gut. Ich sage nicht, alle sind willkommen. Es muss schon Grenzen geben. Und Die Zeit hat auch nicht immer objektiv über die Einwanderung berichtet. Aber wie gesagt, immer nur auf die Anderen zu zeigen, was sie falsch machen, bringt uns nicht weiter. Thomas Lange
Genau aus diesem Grund wie mir ein wohlinformierter Touristenführer in Dubai im Bus erläuterte, und nur aus diesem ... dürfen Frauen in islamischen Ländern nicht in die Regierung - weil sie eben alles kaputt machen - Schöne Weihnachten bzw. Winterfestdings.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.