Die robustere Auslegung hat immer nur da pausiert, wo Stärkere angetroffen wurden, denen eine Unterwerfung nicht genehm war.
Ich habe den Koran auch gelesen. Zumindest knapp die Hälfte, dann wurde mir das ständige “Allah ist der Größte” und “vernichtet die Ungläubigen” doch zu langweilig. Guter Schreibstil geht auch anders. Aber anders als der Herr Wissenschaftler sah ich nicht viele Möglichkeiten zur Fehlinterpretation. Das deckt sich auch mit Umfragen unter Muslimen in Europa, bei denen 73 % angaben, dass es nur eine Art gebe, den Koran zu interpretieren. Zwischen 50 und 65 % (je nach Land) der schon länger in West-Europa lebenden Muslime waren übrigens der Auffassung, dass die Regeln des Korans wichtiger sind als die Gesetze des Landes, in dem sie leben. Und ich vermute, dass bei unseren Neuankömmlingen diese Ansichten noch deutlich häufiger vertreten sind. Aber entsprechende Studien würden wohl die Bevölkerung nur verunsichern und sind somit nicht hilfreich.
Die Öffentlichkeit verwechselt häufig die Bedeutung von Islamisierung. Islamisierung ist kein Zustand, sondern ein Prozess, und damit keine ferne Zukunftsvision, sondern hier und heute seit langem Realität. Auch vor der sogenannten Flüchtlingskrise von 2015 war die Zunahme des Muslim-Anteils schon bedrohlich stark. Aus den Statistiken der Vergangenheit lässt sich eine beschleunigte Zunahme ablesen, d.h. in einem Zeitraum, z.B. einer Dekade, kommen mehr hinzu als in jedem gleich langen Zeitraum vorher. Die Zunahme wird daher oft unterschätzt. Das größte Problem ist auch nicht, dass viele Muslime radikal wären, sondern dass gemäßigte Muslime als Mitglieder ihrer Religion, viel leichter als Nichtmuslime, unter den Druck radikaler Muslime geraten können, die sie per Morddrohungen zum Befolgen islamischer Regeln und damit zur Radikalisierung zwingen können. Viele Attentäter galten bis zu ihrer Tat als unauffällig und gut integriert. Bei all den Diskussionen soll es natürlich nicht darum gehen, Einzelne auszugrenzen oder weniger freundlich zu behandeln, aber dabei darf man den gesamtgesellschaftlichen Wandel nicht ausblenden. Grenzsicherung hat ja nichts mit Unfreundlichkeit zu tun.
Natürlich hätte man nach Muhammad die zahlreichen Aufforderungen zum Kampf (und in der späteren Medinensischen Periode hieß das eben auch Offensivkampf) historiseren können, also als Aufforderungen in einem bestimmten Kontext lesen. Das sich entwickelnde schariatische Recht - untrennbar mit der Exegese verbunden - haben aber entsprechende Koranstellen und Hadithe als zeitunabhängige Aufforderungen verstanden, und so ist im Laufe des 8. Jh. der Gedanke vom Haus des Islam und Haus des Krieges entstanden (dar als islam/dar al-harb), wobei das Haus des Islams eben auch mit offensiven kriegerischen Mitteln zu verbreiten sei. Die Mehrheit der klassischen sunnitischen Rechtsgelehrten waren denn auch der Auffassung, dass es keine unbefristeten Friedensverträge mit nichtmuslimischen Mächten geben könne. Das mag die Mehrzahl der islamischen Rechtsgelehrten derzeit zwar anders sehen, aber nun berufen sich aber Dschihadisten auf diese lange unbezweifelte Interpretation und werfen den Erstgenannten Verleugnung wesentlicher Teile der islamischen Tradition und damit Inkonsequenz vor. Hier kann nur ein echter Reformislam helfen, der sich noch deutlicher von der klassischen Exegese und der darauf gründenden Scharia distanziert (was freilich in vielen Ländern lebensgefährlich ist).
Der blanke Hohn - nach allem, was bis jetzt passiert ist.
Dazu passt die verlogene Gedenkfeier im Bundestag für die Opfer des Holocaust. Dort wurde die Zunahme von Gewalttaten gegen Juden in Deutschland beklagt, natürlich ohne zu sagen wer für den zunehmenden Antisemitismus verantwortlich ist. Die meist illegalen Einwanderer genießen Immunität und können es daher nicht gewesen sein. Bleiben also nur die “Rechten”. Und die Erde ist eine Scheibe, um die sich die Sonne dreht. War schon immer so.
Hoffentlich steht nicht auf dem Grabstein der armen Mia in Kandel ,“Sie war das unglückliche Opfer einer sperrigen Stelle”............
Die ISIS hat die Tötungsstellen im Koran offensichtlich nicht so interpretiert wie der schlaue Professor Rohe. Dumm gelaufen für die Christen und Jesiden in Syrien und dem Irak.
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