Walter Krämer / 30.01.2016 / 18:00 / 3 / Seite ausdrucken

Die Unstatistik des Monats: Glyphosat im Urin

Die Unstatistik des Monats Januar ist der wiederholt behauptete Verdacht, dass das Pflanzenschutzmittel Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ sei (Weltgesundheitsorganisation WHO) und „Grund zur Besorgnis“ bestünde (die Präsidentin des Umweltbundesamtes, zitiert in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Januar). Internet-Plattformen überziehen die Republik seit Monaten mit Shitstorms und Aktivisten verstopfen Tausende von E-Mail-Accounts mit Alarmaufrufen: Glyphosat wurde im Urin von Menschen nachgewiesen!

Doch sogar das Umweltbundesamt selbst sagt, dass „der höchste gemessene Wert um den Faktor 1.000 niedriger“ liege als die EU-Lebensmittelbehörde für vertretbar hält. Es gibt auch keinen Nachweis der Krebsgefahr von Glyphosat. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat entsprechend klargestellt, dass Glyphosat kein unverantwortliches Risiko darstelle, eine Einschätzung, die alle anderen nationalen Institute in der EU teilen. Seither muss sich der Präsident des BfR jedoch harte Vorwürfe aus der Bio-Szene anhören: das BfR verharmlose, sei unverantwortlich und gekauft.

Die Schreckensmeldung, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend sei, wurde von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) der WHO in die Welt gesetzt. Diese hat auch Kaffee, Mate, Sonnenlicht und Schichtarbeit als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Und vor kurzem hat sie uns mit der Nachricht in Aufregung versetzt, dass Wurst und Schinken das Risiko einer Darmkrebs-Erkrankung erhöhten (siehe Unstatistik von Oktober 2015). Wenn es nach der IARC ginge, müssten wir uns bald vor allem fürchten. Dabei liegt die größte Gefahr bei uns selbst: 20 bis 30 Prozent aller Krebserkrankungen sind die Folge von Zigarettenrauchen. Also: rauchen Sie lieber nicht und genießen ansonsten Ihr Leben!

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Leserpost

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Werner Geiselhart / 31.01.2016

Hat die WHO jemals Untersuchungen durchgeführt über die Schädlichkeit von Kupfersulfat, dem Standardherbizid in der biologischen Landwirtschaft? Zitat Wikipedia “Es erzeugt einen starken Brechreiz und wird daher als Brechmittel eingesetzt. Für Mikroorganismen ist es hingegen stark giftig und hat in Gewässern schädliche Wirkungen. Das wassergefährdende Salz ist in der Wassergefährdungsklasse 2 eingestuft.” Besonders im Biologischen Weinbau wird diese Bodengift ohne Rücksicht auf Verluste eingesetzt. Wann kümmert sich die WHO endlich um die Volksverdummung Homöopathie, bei der Mondschein C6 oder Hundekot D12 und anderer unsinniger Mist für Milliarden über die Apothekentresen geht. Durch die extreme Verdünnung ist zwar nichts mehr von der Ursprungssubstanz drin und hat daher weder Wirkung noch Nebenwirkungen, die große Gefahr aber ist, dass man im Vertrauen auf diese Schamanenmedizin nicht auf wirksame Medikamente zurückgreift, was natürlich im Extremfall tödlich sein kann. Stattdessen agiert die WHO NGO-gesteuert und versucht mit allen Mitteln, auf Greenpeace-Linie zu bleiben. Beim Thema Fracking erleben wir in Deutschland etwas ähnliches. Die UBA-Leiterin belog die Öffentlichkeit an in Bezug auf die Ergebnisse einer internen Studie zum Thema. Wie in vielen anderen Bereichen obsiegt derzeit auch hier die Ideologie über die Wissenschaft.

Polycarp Silesius / 31.01.2016

Völlig richtig Statistik ist für Naturwissenschaftler innerhalb der Mathematik das erfahrungsgemäß “leichteste Fach”, macht vielen Spaß Was oft übersehen wird ist die Brisanz ihrer Anwendung, da kann man sich aus einem reichen Fundus bedienen und insbesondere solche Teile des Ganzen aussuchen, welche gerade passen oder leicht passend gemacht werden können. Dann kommt unsere durchnummerierte Welt hinzu, i.S.v. Zahlengläubigkeit und schon kann daraus leicht konstruierte Scharlatanerie entstehen. Das sind dann Halbwahrheiten, Auszüge, falsche Anwendung und Handhabung, Zusammenhangschwächen und weitere Missbrauchsfälle. Beispiele: - humaninduzierter Klimawandel und seine “Beweisbarkeit” (“da kann man alles ineinandergreifenden”) - Islamisten und die “Friedfertigkeit” der Religion (“Ausnahmen bestätigen die Regel”) - der Cholesterinwahn der 80/90er Jahre (“aber Zigaretten entspannen”) Daher brauchen wir mehr Menschen welche den Gesamtzusammenhang darstellen können, Erklärungsmuster liefern und auf Lügen hinweisen können

Johann Braun / 30.01.2016

“Das Umweltamt und EU - Lebendsmittelbehörde sagt”. Sind das Ihre Beweise? und gleich auf Kaffee, Mate, Wurst und Schinken weiter zu reiten. Cowboy, es sind die Zusätze die Krank machen, das Wissen sie doch, aber um das im Land der Scheinheiligkeit zu sagen braucht man Eier an der richtigen Stelle. Sie kann man aber schnell Überzeugen, träumen Sie mal weiter.

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