Was auch immer Sie damit beweisen wollen. Es ist nicht verständlich dargestellt. Natürlich sind Umstände denkbar, daß jemand mit hohen ererbten Intelligenzanlagen diese nicht ausbilden kann z.B. bei aufwachsen ohne menschliche Kontakte. Ein debiles Kind wird jedoch in dieser Welt kein Einstein. Und doch ist Intelligenz zu einem erheblichen Teil erblich und gibt damit einen Rahmen der Bildungsfähigkeit vor. Daß es dabei statistische Schwankungen gibt ist unstrittig, ändert aber über große Gruppen nichts an der Tebdez. Wenn man Herrn Sarrazins Argumentation analysiert so wird man sehen, daß Vererbung von Intelligenz nur ein kleiner Stein von vielen ist, der das Boot unserer Gesellschaft in die Gefahr des Untergangs bringt. Selbst wenn also Intelligenz nie vererbt würde, was jeder Erfahrung wiederspricht, so ändert das nichts daran, daß er insgesamt recht hat.
Gut. Jetzt ist mir aber noch immer nicht klar was im Fall der Einwanderer aus den “verdächtigen” Regionen diesbezüglich zu tun ist. Wenn ich mir die Bildungsleistung der Migranten in Verbindung mit den Aussagen hier zur “besser situierten Schicht” ansehe komme ich zum Schluß, dass es kaum eine paktische Rolle spielt ob Intelligenz vererbt wird oder nicht. In der Praxis bekommen wir die Migranten nicht massenhaft in die besser situierte Schicht ehoben, zumindest nicht über das Sozialsystem. Da aber eine hohe Bildungsleistung regelmäßig gleichzeitig eine Voraussetzung ist um der Unterschicht zu entkommen und die Bedingung für die hohe Bildungsleistung die Zugehörigkeit zur besser situierten Schicht ist, beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Die Migranten werden in dem Fall noch einige Generationen lang von der Gesellschaft versorgt werden müssen. In dem Fall hatte Sarrazin dann am Ende doch wieder Recht, diese Leute werden über Generationen eine Last für den Sozialstaat sein, er hatte es dann nur (bedingt) falsch hergeleitet. Es dürfte unsere Enkel wohl wenig interessieren ob sie nun, auf Grund biologischer oder soziologischer Weitergabe von Eigenschaften an die nächste Generation, für die Willkommenskultur ihrer Großeltern zahlen müssen. Die Autoren der obigen Gegenrede versuchen Sarazzins Beitrag zur Debatte zu delegitimieren ohne seine Kernthesen praxisrelevant zu widerlegen. Mir stellt sich hier sofort wieder die Frage wieso sie das tun. Geht es hier wirklich nur um akademische Wortklauberei oder ist es ein Beitrag zur gesinnungsethischen Gesellschaftstransformation?
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.