Eine alphabetisch geordnete Auswahl von Weisheiten der politischen und kulturellen Eliten. Sätze aus der großen Zeitgeistfabrik, wie sie Tag für Tag in den Nachrichten, in den Krimis, in den Soaps und ganz besonders häufig in den Talkshows hergesagt werden.
Franz Alt, Journalist
„Solardächer auf Kirchen sind die Landebahnen für den Heiligen Geist.“
(2004)
Carl Amery (1922-2005), Schriftsteller
„Die Menschheit ist auch nichts anderes als die Fischheit oder die Regenwurmheit.“
Manon Andreas-Grisebach, Literaturwissenschaftlerin, ehem. Vorstandssprecherin der Grünen
„Technik isoliert.“
(1982)
„Grüne drängen nicht nach Geld. Im Gegenteil: Finanz- und Geschäftsbetrieb erregt eher Ekel.“
(1982)
„Das Gebärenkönnen der Frauen ist ein weiterer Verbindungstrick zur Natur.“
(1982)
Jakob Augstein, Verleger
„In der Euro-Krise erhebt das deutsche Schreckgespenst sein Haupt. Merkels Rigorismus ruiniert die Arbeit von Generationen. Selbst wenn die Kanzlerin mit ihrem Kurs recht hätte: Es wäre für Deutschland besser, mit den Partnern in Europa das Falsche zu tun, als allein auf dem Richtigen zu beharren.“
(2011)
„Die USA sind ein politisch und sozial zerrissener failed state.“
(2011)
Bild-Zeitung (über den Klimawandel)
„Klima Knall – extremstes Wetter aller Zeiten!“
(2006)
„Wird die Erde unbewohnbar?“
(2006)
„Fliegt uns die Erde um die Ohren?“
(2007)
„Unser Planet stirbt! Jetzt amtlich: Erde immer heißer.“
(2007)
„Wir haben noch elf Jahre!“
(2007)
Daniel Cohn-Bendit, Mitglied des Europäischen Parlaments
„Ich will, dass wir uns als Europäer politisch und kulturell auch als Gegenmacht zu den USA verstehen.“
(2001)
Renan Demirkan, Schauspielerin
„Fukushima ist Völkermord, und ich bin gottfroh, das ist eine der Freuden, dass die Bundesrepublik aussteigen wird aus der Kernenergie. Ich bin gottfroh darüber, trauere natürlich um die Verstrahlung, sinnlose Verstrahlung von Menschen.“
(2011)
Eugen Drewermann, Theologe
„Die besondere Dynamik des kapitalistischen Wirtschaftssystems besteht darin, dass Geld und Zins miteinander verbunden werden … Rein mathematisch reißt der Zins die Menschen auseinander: diejenigen, die an der Armut zugrunde gehen, und diejenigen, die an der Zahlungsnot des Kreditnehmers immer reicher werden.“
(1998)
„Terror ist die Ersatzsprache der Gewalt, weil berechtigte Anliegen nicht gehört wurden, es ist die Sprache der Ohnmächtigen, der Selbstmörder, aber das hat eskaliert; parallel zu der Art, wie die Großen Krieg führen, beginnen offensichtlich die Kleinen Krieg zu führen.“
(2001, über den 11. September)
„Es gibt keinen Hass, schon unter Individuen, der etwas anderes wäre als eine enttäuschte Liebe. Menschen möchten dazugehören, das ist der Sinn dieser ganzen irrsinnigen Aktionen. Da wird gemordet, um besser dabei zu sein. Nur wer hört das?“
(2001)
Wiglaf Droste, Schriftsteller
„So bedauerlich der Tod von 7 000 Menschen in New York ist, gemessen an dem, was sonst noch geschieht auf der Welt, handelt es sich vergleichsweise um eine Lappalie.“
(2001)
Fortsetzung folgt