Allein schon diese ständig von Politik und Medien vorgebrachte Warnung vor dem “Rückfall in den Nationalismus” ist doch primär ein künstlich aufgebauter Popanz, der vor allem dazu dienen soll die EU in ihrer jetzigen und vor allem in der von ihren Protagonisten geplanten künftigen Form zu legitimieren. Glaubt denn allen Ernstes irgendwer, Deutschland und Frankreich würden sofort wieder übereinander herfallen, wenn die Pläne von Juncker und Macron nicht durchgestzt würden? Eine EU, die von einer von niemandem gewählten Kommission unter einem selbsternannten Präsidenten Juncker regiert würde und vor allem damit beschäftigt ist, die Bevölkerung mit immer mehr kleinlichen Verordnungen zu überziehen, die Schulden zu vergesellschaften und auch noch den letzten ungeeigneten Beitrittskandidaten zu vereinnahmen und mit dem Euro auszustatten, wäre sicherlich das Letzte, was dem europäischen Gedanken förderlich ist und die Akzeptanz für die EU in der Bevölkerung steigert. Was ist es übrigens anderes als Nationalismus, wenn Macron hofft, er könne mit deutschem Geld die Schulden Frankreichs mindern und gleichzeitig Investitionen in Frankreich fördern? Aber davon lässt sich mit solchem Theater blendend ablenken.
Die Wahrheit ist doch wohl viel banaler als die Einweihungszeremonien vermuten lassen. Es geht nicht mehr um Aussöhnung, es geht um Geld. Deutsches Geld. Macron erhofft sich über den Umweg Europa, dringend benötigte finanzielle Unterstützung seitens der Bundesregierung. Ohne diese, würden seine Reformen wohl wahrscheinlich nicht ausreichen und ins Leere laufen. Nun gilt es die Deutschen schon mal einzustimmen auf die Mitfinanzierung französischer Bedürfnisse. Gern wird deshalb beidseitig auch an die deutsche Schuld für viele französische Kriegstote erinnert, ohne Vorwürfe, sondern im Geiste der Aussöhnung. Geht es auch darum einem Geist für das gemeinsame Tragen von Euroschulden, den Weg zu bereiten?
Kleine Korrektur: Elsass-Lothringen “ging” nicht an Frankreich, es wurde im Rahmen eines unannehmbaren und zur Zerschlagung Deutschlands als Wirtschafts- und Politikmacht aufgesetzten Vertrages, den zu akzeptieren Deutschland gezwungen war, ebenso von den Siegermächten annektiert wie andere Gebiete. Und über die Legitimität dieser Annektierungen darf man durchaus geteilter Meinung sein. Die rund 200.000 Deutschen, die damals in Elsass-Lothringen lebten, wurden vertrieben, ihr Besitz ebenfalls annektiert. Erst nach und nach durften einige zurückkehren und galten stets als unwillkommene Außenseiter. Aus meiner Sicht ist die Annektierung von Staatsgebieten ein eklatanter Rechtsbruch - egal, ob es durch das Kaiserreich erfolgte, durch Hitlers Regime oder durch die so genannten Siergemächte. Aber, wie so oft, wird auch hier mit zweierlei Maß gemessen. Und wer, statt des Rumpflands in den Grenzen von 2017, die von Grenzen von 1914 für die rechtmäßigen Landesgrenzen Deutschlands hält, der ist garantiert ein Nazi, nicht wahr?!
Tja, der Prozess des *zurechtkungelns* ist ob der aktuellen Ereignisse doch etwas schwerer geworden. Macron muss jetzt also brav warten bis Kaiserin Mutti sich festen sitzes versichert hat - vorher hat Sie ihm zum spielen schon mal den zausel von weggelobt-steinmeier geschickt. Bis sie ihm auch noch ein Haufen Steuergelder in den hals werfen kann muss das genügen. Ich prophezeie mal das die französische Lichtgestalt ganz schnell fallen wird, sollten nicht bald deutsche Milliarden auf dem maroden französischen Polit-Spielplatz ankommen, der seit geraumer Zeit, seinerseits nur Skandale produziert.
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