Was qualifiziert Trittin,Ole von Beust u. Platzeck für die Aufgabe der in Deutschland (und nur hier) anstehende Aufgabe, die finale Abwicklung der hiesigen Kernkraftwerke zu organisieren, außer vielleicht die persönliche damit verwobene Geschichte des einen oder anderen. Ich hätte dort eher Fachleute aus Physik, Naturwissenschaften allgemein und Wirtschaftsmanagement erwartet. So ist ideologisiertes Dilettantentum mit am Ende nicht berechenbaren Kosten vorprogrammiert. Zumindest für den Grünen dürfte seine Berufung in diese Kommission ein Akt extremster Befriedigung sein, da er doch sein Erwachsenenleben zumindest zu einem großen Teil diesem Ziel gewidmet hat. Bereits zu Zeiten,als er nich bei den Kommunisten in Hamburg aktiv war, erschien er häufiger im damaligen “Anti-Atomdorf” in Gorleben, um die dortigen Aktivsten mit konstruktiven Ratschlägen bezüglich ihrer diversen Protest- und Sabotage- aktionen zu unterstüzten, wobei er klug genug war, sich eher im Hintergrund zu halten. Und wie positiv ideologisiert der Kampf gegen diese Technologie in Deutschland geführt wurde, zeigt das aktuell von den Medien verbreitete Zitat unserer SPD-Bundes-Umweltministerin Hendricks: “Tschernobyl gab den jenigen Recht, die schon lange vor den Gefahren der Atomkraft gewarnt hatten, In Whyl, Brokcdorf, Wackersdorf und an vielen anderen Orten.” Mit dem verniedlichenden Begriff “gewarnt” wird den heutigen Generationen unterschlagen, daß es an diesen Orten teils Tage lange Bürgerkriegsähnliche “Schlachten” gab, die sich die “Warner” mit der Polizei lieferten, wobei auch der Tod der Beamten teilweise billigend in Kauf genommen wurde, wie sich an den durch Hieb- und Schlagwaffen zerstörten Schutzkleidungen der Beamten, vor Jahren bei der Polizei in Hannover ausgestellt, eindrucksvoll belegen läßt. Insofern ist die Abwicklung der Kernenergieanlagen in Deutschland bei diesen konträr eingestellten Ideologen sicher in guten Händen.
Lieber Herr Rühl. Ich stimme dem Autor und Ihnen eigentlich vollständig zu, möchte aber klarstellen, dass nicht alle Lehrer nur Lehrer geworden sind, weil zu blöd für etwas Anderes waren. Und es gibt darunter auch Leute wie mich, die ihre Schüler zum kritischen Denken ohne linke oder grüne Ideologie animieren.
Einer der dramatischsten Schäden von Merkels Atomausstieg ist darin zu sehen, dass Deutschland nicht mehr das Land ist, das durch wissenschaftlich-technische Weiterentwicklung der Kernkraft die Unabhängigkeit von Öl und Gas z.B. aus Saudi-Arabien und Russland vorantreibt. Wesentliche Entwicklungsimpulse in der Kernkraft-Technik kommen nicht mehr aus Deutschland und verstetigen die Abhängigkeit von Energie- und Energieträgerimporten. Beunruhigend, dass Saudi-Arabien nun auch bei internationalen Großprojekten (Solarwärme-zu-Strom-Kraftwerk NOOR I - IV in Marokko) finanziell die Oberkontrolle zu haben scheint. Thilo Spahl vermittelt mit seinen Artikeln wichtige Kenntnisse über physikalische und energiewirtschaftliche Zusammenhänge, ohne die man die Entscheidungen der Atomkommission nicht beurteilen könnte. So wird klar, dass es sich wieder um eine ideologiegetriebene, fortschrittsfeindliche und antikapitalistische Aktion handelt - gewissermaßen die späte Rache der grünroten Kernkraftgegner an den bösen Energiekonzernen. Es wird deutlich, dass die Atomkommission auch die alte Strahlenangst schürt und eine Stimmung erzeugt, die die Akzeptanz von Kernkraft und ihre technologische Beherrschbarkeit dauerhaft nachteilig beeinflusst.
Thilo Spahl, danke für diesen wie immer hervorragenden Beitrag. Nur an einem Punkt muss ich Sie korrigieren. Sie beschreiben die Subventionen durch die EEG-Umlage in Höhe von 6,3 ct/kWh. Dabei unterschlagen Sie die massiv steigenden Netzkosten, die erforderlich werden, um den Zappelstrom einzusammeln und die Überschüsse umzuleiten. Und sie übersehen die Folgekosten, welche unsere Nachbaren haben, weil wir ihnen willkürlich unseren subventionierten Überschussstrom aufs Auge drücken..
Herr Rühl, bei Ihrem Leserbrief musste ich herzlich lachen - natürlich überspitzt, aber sehr treffend geschrieben! Auch dem Artikel von Herrn Spahl kann ich weitestgehend zustimmen. Allerdings sehe ich Deutschland nicht auf einem Sonderweg bei der Entsorgung der radioaktiven Abfälle - es ist internationaler Konsens, diese in einem geologischen Endlager zu entsorgen (IAEA; USA, Frk, Belgien, Schweden, Finnland, Schweiz - alle planen Endlager, Finnland baut sogar). Grundsätzlich ist die Frage, inwieweit man einer Gesellschaft zutraut, auch in hundert und mehr Jahren noch verantwortungsvoll mit den Abfällen umzugehen. Blicken wir 100 Jahre zurück, sieht das nicht besonders gut aus. Ich fände es naiv, vorauszusetzen, dass die Zukunft eine stabile Gesellschaft bereithält. Da sind geologische Formationen doch zuverlässiger als gesellschaftliche.
Leider ist dem Autor auch nicht bewusst wie giftig die Transurane sind - sonst würde er darüber ja schreiben….. Mit 127t Plutonium kann man 127000 kg / 0,00005kg = 2,5 Milliarden Menschen umbringen. Hat der Autor vergessen…. Das mit den Subventionen (mehr für Erneuerbare als für Atomstrom) ist schlicht die Unwahrheit. Ich halte diesen Artikel auch als Freund der Achse für plumpe Werbung für eine tote Technologie welche bei akzeptablen Sicherheitsstandards nicht kostendeckend zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Und nebenbei in Europa wohl nicht mehr kommen wird. Also ist Atomenergie auch wirtschaftlich keine Erbauung. Und die bisherigen Unfälle - wobei es egal ist wo die stattfanden - sagen auch ganz deutlich das diese Technologie ein Irrweg war.
Stellt sich nur eine bescheidene Frage: Wenn das alles so glasklar eindeutig einfach und ökologisch ist, warum wird es dann nicht längst so gemacht? Vor allem in so einem technologieaffinen Land wie Deutschland mit einer angeblichen Physikerin als Chefin. Das wäre doch der Exportschlager aus Germany und würde welweit alle Energieproblemem billigst und ökologisch lösen. Schon komisch, daß denen das noch gar nicht aufgefallen ist. Aber vielleicht liest ja ein Verantwortlicher diesen Artikel.
Herr Spahl, gegen Ihren Beitrag ist nichts einzuwenden. Allerdings sollten Sie in Zukunft auf den Hinweis der “CO2-freien Energieerzeugung” verzichten. CO2 ist für das Leben auf dieser Erde unverzichtbar. Dies sollte mittlerweile hinreichend bekannt sein.
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