Ich gebe zu, ich habe gezuckt - bevor ich unterschrieben habe. Aber in Gedanken musste ich dann Abbitte leisten an meine verstorbene Mutter. Sie habe ich gefragt, warum sie “damals” nichts getan haben. Was haben wir im Gegensatz dazu heute schon zu befürchten und zu verlieren? Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. Ein Tsunami beginnt mit einer kleinen Welle…
Der Anfang des Interviews, die erste Antwort, irritiert mich einigermaßen: kann es sein, dass die Leute da etwas mißverstehen, dass sie glauben, die Grenzen sollten für alle und jeden, also z.B. für Eu-Bürger und korrekt in die EU eingereiste auch wieder geschlossen werden? Verstehen sie nicht, was illegales und unberechtigtes Eindringen ist? Und dass das Gewähren von Schutz eine besondere Sorgfalt erfordert? Falls das so ist - und das würde mir auch dieses AfD-bassing erklären - bin ich sofort still und gehe in clausur.
” Im Übrigen kann man auch so unterzeichnen, dass der Name nicht öffentlicht wird.” Für mich keine Option, früher nicht und heute erst recht nicht. Ich habe immer zu dem gestanden was ich gesagt und gemacht habe, als ich 17 Jahr alt war, wäre ich dafür fast aus der Schule geflogen. Ich verstehe die Menschen, die angst haben, es kann nicht jeder mutig sein. Diese Petition , auch wenn sie manchem Leser nicht weit genug gegangen ist, ist ein ANFANG. Wenn immer nur gehadert wird, wird nämlich gar nichts.
Das Misstrauen gegenüber einem Bundestag. der die rechtswidrige Auflösung der Grenzen und der Dublin-Regelung mit absoluter Gleichgültigkeit abgenickt hat, ist nicht nur berechtigt, sondern folgt zwingend aus diesen Tatsachen. Vor 20 Jahren hatten in D nur einige Paranoiker ein allgemeines Misstrauen gegenüber dem demokratischen Rechtsstaat (der nie ganz frei von systemischen Schwachpunkten war, aber doch recht gut funktionierte). Heute, wo rechtsstaatliche Regelungen als “rechtlich” weniger schwerwiegend gegenüber “höheren” Werten gelten (z.B. dem “humanitären Imperativ”, der “Notwendigkeit”, die Bevölkerung über “Rechtspopulisten aufzuklären” und dieselben dabei zu verleumden, dem “Minderheitenschutz”, wenn es um Kriminelle einschließlich korrupter Beamten geht),, wird ein grundsätzliches Misstrauen immer unvermeidbarer und hat nichts mehr mit psychischen Störungen zu tun. Es ist wieder links noch rechts, weder gut noch böse, sondern rein realistisch. Jeder Kanzler vor Merkel wäre kurz nach der Willkommenskultur über ein Misstrauensvotum im Bundestag gestürzt. Aber 2015 gab es ja längst keine echte Opposition mehr, und soweit doch noch Spuren einer solchen existierten versagten sie noch umfassender, zumal das qualitätsmediale Gebrüll die Qualitätskanzlerin unterstützte. Wenn übrigens die Erklärung 2018 mit ihrer Forderung nach einer Reparatur des Rechtsstaates recht hat, und das ist der Fall, müsste sie auch bei weniger als 50 000 Unterschriften besprochen und ernst genommen werden. Genau das ist von unseren Leitmedien und Leitpolitikern nicht zu erwarten. 9
Sehr wichtiger und richtiger Artikel. Ich habe selbstverständlich mit vollem Namen und Adresse unterzeichnet, das bin ich mir schon als ehemaliger „Zwangs-Ostzonen-Bewohner“ schuldig, der das Glück hatte, vor 89 auszureisen und das heutige Deutschland nicht wiedererkannt.
Die Unterzeichnung der Erklärung 2018 sollte jeder klar denkende Bürger unterschreiben. Jeder sollte die so gefeierte Meinungsfreiheit wahrnehmen und sich erklären. Wer Deutschlands Zukunft retten möchte,darf nicht kneifen.Noch haben wir Demokratie,wie lange noch, das entscheiden wir alle!
Herr Weißgerber, das ist doch Unsinn! Oder sind Sie gerührt, wenn ein Dieb in Ihre Wohnung kommt? Bildlich gesprochen lebten Sie in einem Land, dessen Tür nicht nach Außen geöffnet werden konnte. Menschen, die Sie - aus welchem Grund auch immer - nicht mögen, laden Sie doch auch nicht nach Hause ein, Aus meiner Sicht rationalisieren Sie Ihre Feigheit vor einer Unterschrift, weil Sie glauben, Ihre Partei hätte noch eine politische Zukunft und damit eventuell Sie.
Ich bin immer wieder erstaunt, dass es mich nachgerade erschüttert, wenn ich eine Stimme der Vernunft höre, auch wenn es ein ehemaliger Abgeordneter ist. Oder, das drängt sich auf, höre ich diese Stimme der Vernunft gerade deshalb? Die Perfidie dieser Konformitäts-Propaganda, der Einschüchterungsversuche bis hin zur medialen Verleugnung und Bloßstellung wird mir so immer deutlicher: Nur, wer nix zu verlieren hat, wagt es, öffentlich für eine Petition einzustehen, die auf Rechtstaatlichkeit pocht und für einen effektiven Schutz der Staatsgrenzen plädiert. Noch vor wenigen Jahren wäre es absurd gewesen, eine derartige Petition auch nur in Erwägung zu ziehen, eine Selbstverständlichkeit zu fordern, man wäre zu recht als Narr abgetan worden. Und nun? Jetzt schwingen offenbar die Narren selbst das Zepter und wer Vernunft einfordert und das Ende einer “Hippie-Bürokratie”, macht sich verdächtig, ein ganz schlimmer Finger zu sein. Wo sind wir hingekommen? Und warum? Soll man die Hoffnung nicht aufgeben? Gewiss nicht. Aber man darf bei der Gelegenheit auch daran erinnern, dass das letzte Übel, das auf der Büchse der Pandora gefleucht ist, die Hoffnung war. Hoffnung kann auch heißen, dass das, was ist, viel länger Bestand hat, als notwendig. Wir denken an all diejenigen, die hofften, ein Sozialismus mit menschlichem Antlitz sei möglich, irgendwann würden sich schon der richtige Sozialismus einstellen oder verwirklichen. Die Wahrheit war: Jeder Tag DDR, jeder Tag Sowjetkommunismus war ein Tag zu viel. Hoffnung setzt Vertrauen in die Entscheider und Mächtigen voraus, dass sie in der Lage sind, ihre Fehler einzusehen und zu korrigieren. Genau daran fehlt es. Das ist der große Schaden, den diese Regierung angerichtet hat und tatsächlich Frau Merkel selbst und niemand sonst.
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