Als Werner Holzer Chefredakteur der FR war, hätte man als etwas linker Burgeois dieses Presseorgan noch lesen können. Seit dem gehts mit der Rundschau bergab, sie ist eine rote BILD-Frankfurt. Warum die FAZ diesen traurigen Rest damal gekauft hat, ist mir völlig unverständlich. Die FAZ wird selber immer linksgrün angepasster und um die FR wäre es nicht schade gewesen.
Nochmal der Reihe nach bitte, Herr Broder: Eine FR-Leserin beschwert sich bei der FR-Redaktion über FR-Werbung auf achgut, und schickt Ihnen dann - entweder als inneren Reichsparteitag oder als q.e.d. - die Antwort der FR? Wollte die FR-Leserin jetzt denunzieren oder die Reaktion der FR testen?
Dass gewisse Medien in irgendeiner Form “schwarze Listen” führen, ist mir persönlich hinreichend bekannt. Aber auch unsere sogenannte “unabhängige” Justiz führt sie mit der Folge, dass “vorgemerkte” Personen keinen einzigen Prozess gewinnen können, weil auch die Rechtsanwälte eingebunden sind.
Im Falle der FR darf man sich schon fragen was die FAZ eigentlich damit bezwecken wollte, sich dieses marode Blatt ans Bein zu binden. Es stand zu hoffen, dass die Leserschaft komplett zum “Neuen Deutschland” abgewandert war - wo sie definitiv eine passende geistige Heimat gefunden hat. Da man hochwertigen ausgewogenen Journalismus noch nie erwarten durfte liegt der Verdacht nicht ganz fern, dass die einzigen, denen die FR noch etwas bringt, die Angestellten sind. Wahrscheinlich ist die verquere Weltsicht der Angefressenheit darüber geschuldet, dass man die Sicherung an den Namensrechten bei der FR damals verpasst hat: “Achse des Guten? Arnd, ich dachte immer, das sind wir?!”
Zu meiner Studentenzeit in den 1970er Jahren war es angesagt, mit einer FR in den Händen stundenlang im Café zu sitzen. So lange konnte man selbstredend die Zeitung gar nicht lesen, aber darauf kam es nicht an, es ging nur darum, mit dieser gesehen zu werden. Daher war es höchst ärgerlich, wenn jemand schon früher - sagen wir noch vor Mittag - nach ihr gegriffen hatte, denn dann musste man zum nächsten Café schlurfen, in der Hoffnung, dort hinge das Blatt noch an der Garderobe. Was ich eigentlich sagen will: ich wusste nicht, dass es die FR noch gibt. Und dass sie sogar einen Chefredakteur hat. Nicht verwunderlich hingegen ist, dass dieser nicht einmal merkt, was er schreibt. Sonst hätte er wohl nicht diesen Posten.
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