Die FR beliefert eine Schwarze Liste

Der Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, Arnd Festerling, gehört nicht zu den Lesern der Achse. Er kennt uns nicht und hat uns auch nicht im Blick. Aber er weiß, dass wir eine "dubiose und niederträchtige" Website sind. Und deswegen hat er uns "auf die Blacklist" gesetzt. Wir haben nachgefragt, was er sich dabei gedacht hat. Oder auch nicht.

sehr geehrter herr festerling,

erlauben sie mir drei fragen:

1. gibt es schwarze listen bei der FR? wer entscheidet darüber, wer blacklisted wird?

2. gehört die "achse des guten" zu den "dubiosen und niederträchtigen" websites,

die sie nicht kennen und dennoch auf ihre schwarze liste gesetzt haben?

3. haben sie tatsächlich den hier beigefügten brief an eine Leserin geschrieben oder

handelt es sich um ein fake?

viele grüße von der spree an den main.

broder

Anhang:

Sehr geehrte Frau XY,
herzlichen Dank für Ihren Hinweis, wir haben sofort achgut auf die Blacklist gesetzt und die FR erscheint dort nicht mehr.
Leider gibt es immer wieder dubiose oder niederträchtige Websites, die wir nicht kennen oder im Blick haben und die daher nicht auf der Blacklist stehen. Das ist in jedem einzelnen Fall extrem ärgerlich.
Unsere online-Anzeigen laufen über die OMS und werden von dieser automatisiert paltziert.
Gerade deswegen sind wir auf aufmerksame Leserinnen wie Sie angewiesen, denn ohne Ihre Hinweise bemerken wir diese Platzierungen nicht.

Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Arnd Festerling
Chefredakteur

Ja, es geht nichts über aufmerksame Leser und dankbare Chefredakteure. Und hier die Antwort des FR-Schriftleiters auf unsere Anfrage:

Sehr geehrter Herr Broder,

gerne erlaube ich Ihnen drei Fragen, falls nötig natürlich auch mehr.

1. a) Sogenannte Blacklists gibt es nicht bei der FR, wohl aber bei den Agenturen, die online-Werbung schalten. In ihnen sind Medien/Websites aufgelistet, auf denen bestimmte Werbung nach Kundenwunsch nicht platziert wird. So wollen Autohersteller nicht auf den Seiten anderer Autohersteller für ihre Produkte werben, Metzgereien nicht auf veganen Blogs, Reisebüros nicht auf den Seiten anderer Reisebüros – und die Frankfurter Rundschau nicht auf den „Achse des Guten“-Seiten (wenig überraschend eigentlich, falls Sie die Zeitung kennen). Genauso geht es übrigens auch umgekehrt, falls, rein theoretisch natürlich, Sie keine Abo-Werbung der FR auf Ihrer Seite haben wollen.

1. b) Darüber entscheidet die Chefredaktion.

Sie sehen, dass Ihre Formulierung „bei“ im Betreff Ihrer Mail nicht ganz richtig ist. Darf ich Sie noch korrigierend auf die von Ihnen dort recht freihändig, aber ebensowenig zutreffende Wahl des Plurals hinweisen.

2.  Bei den Eigenschaften der „Achse des Guten“-Seite lasse ich gerne Ihnen die Wahl. Glücklicherweise können Sie meine vollständige Formulierung in der von Ihnen selbst angehängten Mail nachlesen: „oder im Blick haben“, heißt es dort weiter, und das trifft auf Ihre Website inzwischen allerdings zu. Sind im Übrigen nur vier Worte, die hätten in Ihrem Zitat doch vielleicht Platz finden können, oder? Damit hat sich Ihre  Formulierung „und dennoch“ sowie die sich anschließende Frage vermutlich erledigt. 

3. Hat sich ebenfalls erledigt, nehme ich an.

Mit freundlichen Grüßen 
Arnd Festerling 
Chefredakteur

Foto: Bundesarchiv/Georg Pahl CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia Commons

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Leserpost

netiquette:

Florian Bode / 16.03.2017

Als Werner Holzer Chefredakteur der FR war, hätte man als etwas linker Burgeois dieses Presseorgan noch lesen können. Seit dem gehts mit der Rundschau bergab, sie ist eine rote BILD-Frankfurt. Warum die FAZ diesen traurigen Rest damal gekauft hat, ist mir völlig unverständlich. Die FAZ wird selber immer linksgrün angepasster und um die FR wäre es nicht schade gewesen.

Franck Royale / 16.03.2017

Nochmal der Reihe nach bitte, Herr Broder: Eine FR-Leserin beschwert sich bei der FR-Redaktion über FR-Werbung auf achgut, und schickt Ihnen dann - entweder als inneren Reichsparteitag oder als q.e.d. - die Antwort der FR? Wollte die FR-Leserin jetzt denunzieren oder die Reaktion der FR testen?

Horst Jungsbluth / 16.03.2017

Dass gewisse Medien in irgendeiner Form “schwarze Listen” führen, ist mir persönlich hinreichend bekannt. Aber auch unsere sogenannte “unabhängige” Justiz führt sie mit der Folge, dass “vorgemerkte” Personen keinen einzigen Prozess gewinnen können, weil auch die Rechtsanwälte eingebunden sind.

Sebastian Ritter / 16.03.2017

Im Falle der FR darf man sich schon fragen was die FAZ eigentlich damit bezwecken wollte, sich dieses marode Blatt ans Bein zu binden. Es stand zu hoffen, dass die Leserschaft komplett zum “Neuen Deutschland” abgewandert war - wo sie definitiv eine passende geistige Heimat gefunden hat. Da man hochwertigen ausgewogenen Journalismus noch nie erwarten durfte liegt der Verdacht nicht ganz fern, dass die einzigen, denen die FR noch etwas bringt, die Angestellten sind. Wahrscheinlich ist die verquere Weltsicht der Angefressenheit darüber geschuldet, dass man die Sicherung an den Namensrechten bei der FR damals verpasst hat: “Achse des Guten? Arnd, ich dachte immer, das sind wir?!”

Paul Siemons / 16.03.2017

Zu meiner Studentenzeit in den 1970er Jahren war es angesagt, mit einer FR in den Händen stundenlang im Café zu sitzen. So lange konnte man selbstredend die Zeitung gar nicht lesen, aber darauf kam es nicht an, es ging nur darum, mit dieser gesehen zu werden. Daher war es höchst ärgerlich, wenn jemand schon früher - sagen wir noch vor Mittag - nach ihr gegriffen hatte, denn dann musste man zum nächsten Café schlurfen, in der Hoffnung, dort hinge das Blatt noch an der Garderobe. Was ich eigentlich sagen will: ich wusste nicht, dass es die FR noch gibt. Und dass sie sogar einen Chefredakteur hat. Nicht verwunderlich hingegen ist, dass dieser nicht einmal merkt, was er schreibt. Sonst hätte er wohl nicht diesen Posten.

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