Sehr guter, wichtiger Kommentar. Dazu passt die Berliner Abendschau vom 20. Januar. Unmittelbar nach einem kurzen Beitrag zur Kölner Silvesternacht, wurde in einem langen Beitrag darauf hingewiesen, dass es bei uns gefährlicher wird, aber nicht durch die Zuwanderer, nein, durch das Erstarken der Rechten. Ein ernster Innensenator wies mit großer Sorge auf diese neue Gefahr hin. Ich persönlich empfand diese Sendung als größere Bedrohung.
Die “Kämpfer gegen rechts” brauchen die “Rechten”, sie existieren ja nur durch sie bzw. durch den Glauben an deren Bedrohung für die Gesellschaft. Insofern ist diese mantraartige Beschwörung, den “rechten Rand” aufgrund seiner zunehmenden Größe und Radikalität mit allen Mitteln bekämpfen zu müssen, eine Art autosuggestives Mittel, das sich auch auf die Bevölkerung auswirkt. Denn je häufiger die “Kämpfer” sich selbst und auch uns einreden, dass die “rechte” Gefahr überall lauere und nur darauf warte zuzuschlagen, um so mehr glauben daran und um so größer wird die Unterstützung durch die Bevölkerung für die “Kämpfer gegen rechts”, deren Daseinsberechtigung auf diese Weise gefestigt wird. Insofern ist die Leugnung der durch die derzeitige Zuwanderung bedingten Missstände quasi auch nur ein Mittel, um den “rechten Rand” am Leben zu halten, denn wenn dieser tatsächlich wachsen sollte, dann ja insbesondere deswegen, WEIL man über die Missstände nicht reden darf. Es ist also ein Kreislauf, der letztlich nur dem Selbsterhalt der “Kämpfer gegen rechts” dient. Fragt sich bloß, wie bewusst denen ihre “Taktik” selbst ist und wie weit sie damit kommen.
Ausgezeichnet beschrieben! Na ja, das Verhalten ist ja in diesen Kreisen seit Jahrzehnten üblich und wird quasi reflexartig ausgeübt. Schon in meinem Studium 1973-76 habe ich Leute kennengelernt, bei denen der Textbaustein “Das ist doch faschistoid!” nach dem Gießkannenprinzip ausgeteilt wurde. Das hatte Erfolg, keiner traute sich zu widersprechen, auf die Frage “Wie meinst du das?” kam ein sprachlich verquaster Redeschwall mit dem Unterton, dass, wer so eine Frage stellen würde, möglicherweise selber nicht das “richtige Bewusstsein” hätte. Der Erfolg bedeutet positive Verstärkung, also macht man weiter und immer weiter und andere plappern es nach… So was nennt man erlerntes Verhalten. Ein Verhaltenstraining bei einem Therapeuten könnte vielleicht eine Verhaltensänderung bewirken, nur, da müsste eine Einsicht, eine Motivation da sein, zu erkennen, dass man etwas falsch macht. Zwar haben viele tatsächlich Angst vor dem Neonazi hinter jedem Busch, aber genau diese Angst will man sich auf keinen Fall nehmen lassen, dann würde man mit seinem Weltbild ja in ein schwarzes Loch fallen, das würde richtig weh tun. Allzu unangenehm ist das Leiden an der Nazi-Angst auch wieder nicht, man leidet mit Lust, keine Nazi-Angst zu haben, wäre ja schon wieder verdächtig. So entwickelt sich eine monströse Eigendynamik.
Herr Zimski, ein grandioser Artikel. Sie bringen das auf den Punkt, was mir schon seit geraumer Zeit aufgefallen ist: Die Esoteriker sind an der Macht und die Realisten sind deutlich in der Unterzahl. Was nicht in die Wunschvorstellung der Esoteriker passt, wird gnadenlos stigmatisiert. Dies ist allerdings nicht nur ein deutsches Phänomen, obwohl man es gerade bei uns mit dem ausufernden “Nazibeissreflex” gut beobachten kann, es ist ein weltweites. Allein der weltweite Siegeszug des Genderismus spricht Bände. Wer allen Ernstes glaubt, er können rein durch Wunsch sein Geschlecht wechseln, ist von jeglicher Rationalität verlassen. Ähnliches lässt sich auch über die Klimareligion behaupten. Da diskutieren Ameisen auf einem Fußball darüber, wie sie das Ergebnis des Länderspiels beeinflussen können. Es fehlen einem die Worte….
Sehr geehrter Herr Zimski, vielen Dank! Besser kann man die gegenwärtige Politik(er)-Katastrophe nicht auf den Punkt bringen. Berufspolitische Akteure, die ihr unmittelbar eigenes, persönliches Wohlergehen sowie ihr Parteiinteresse über alles andere stellen, desavouieren die Idee der Demokratie und haben keinerlei Hemmungen, einen unabsehbaren Schaden für Land und Leute anzurichten.
Tipp an alle, die der Ansicht sind, dass die momentanen Politiker überfordert und unfähig seien: Denken Sie in aller Ruhe darüber nach, ob diese Politiker ihr Ziel, sich ein neues Wahl- und Konsumvolk zu beschaffen und durch die “Teile und herrsche”-Doktrin (rechts, links, islamisch…) an der Macht zu bleiben, erreichen. Was ich sehe: JA - denn der Strom illegaler Einwanderer ergießt sich weiter ungebremst in den Staat bzw. das, was davon noch übrig ist… Vielleicht sind die Politiker nicht unfähig, sondern in erster Linie gefährlich.
Man kämpft heute gegen etwas, was es nach dem Gesetz gar nicht geben kann und als nach dem Ende der NS-Diktatur darum ging, die damaligen Verbrecher entsprechend zu bestrafen, da tat man es deshalb nicht, weil man dann überwiegend die Leute aus den Ämtern, dem Justizbereich, den Massenorganisationen und den Medien erwischt hätte. Als dann endlich sehr heuchlerisch die Vergangenheit aufgearbeitet werden sollte, da lebten die meisten Täter nicht mehr und viele der “Aufklärer” hatten sich in der Zwischenzeit gegen ein “kleines” Entgelt in den Dienst der SED-Diktatoren gestellt, die sich als stramme “Antifaschisten” ausgaben, obwohl in Anfangsjahren nach Angaben der BStU mehr als 25 % der Mitglieder ehemalige “Faschisten” waren. Als das SED-Regime wie ein Kartenhaus zusammenbrach, konnte man leicht feststellen, dass die Tätergruppen haargenau die gleichen waren, wie in der NS-Diktatur. Da nicht sein kann, was nicht sein darf, wurde damals und wird jetzt verstärkt die “Faschistenkeule” gegen alles geschwungen, was nicht der vorgegebenen “politischen Korrektheit” entspricht, wobei die Medien, die in beiden Diktaturen eindeutig zu den Tätern gehörten, eine mehr als aktive Rolle spielen. In der Zwischenzeit geht es aber nicht nur um die Vertuschung der SED-Verbrechen, sondern darum die gesamte Bundesrepublik als demokratischen Rechtsstaat zu destabilisieren und dazu gehören eben auch die überwiegend von kriminellen Schlepperbanden organisierten Flüchtlingsströme.
Danke für diese wertvolle Analyse, die gut zu den Ausführungen des noch viel “vorsichtiger” argumentierenden Paul Kirchhof passen (FAZ vom heutigen Tag): Er betont u.a., dass wir im Andersdenkenden nicht vor allem den Störer sehen dürfen, weil nur der in Worten ausgetragene Streit eine Gesellschaft voranbringe. Wir leben hingegen in einer paranoiden “McCarthy-Ära von links”, die alle Nicht-Linken kriminalisiert und den Begriff “Nazi” inflationär aushöhlt und am Ende banalisiert. Das eigentlich Schlimme am Merkelismus ist eben letztlich nicht, dass hier (kapitale!) politische Fehler gemacht werden, sondern dass der gesellschaftliche Diskurs über diese Fehler weitgehend tabuisiert und geächtet wurde. Wenn eine Talkmasterin im Fernsehen fragt, wie Merkels Flüchtlingspolitik “gerettet” werden könnte, wird deutlich, dass es prakrisch keine “Checks and Balances” bei uns mehr gibt. Der Status quo soll unbedingt gegen alle Widerstände verteidigt werden. Wo ist der mediale Ruf nach Veränderung, nach Umdenken, ja nach Neuwahlen? Wo sind die Gerichte, um die Rechtsbrüche der Regierung zu ahnden, wo die Parlamentarier, die dieser Regierung die Gefolgschaft verweigern?
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