Ansgar Neuhof / 26.08.2016 / 06:00 / Foto: Mateus S. Figueiredo / 10 / Seite ausdrucken

Wir backen uns eine braune Torte

Von Ansgar Neuhof.

SPD-Wähler sind dümmer.“ Wer diese These ablehnt, ist wahrscheinlich SPD-Anhänger, wer ihr zustimmt, wahrscheinlich SPD-Gegner. Doch egal ob man zustimmt oder widerspricht: wer dies tut, ist selbst wohl eher dumm als klug. Denn es fehlt der These das Vergleichsobjekt, der Bezug, auf den sich der Komparativ „dümmer“ bezieht. Also zum Beispiel dümmer als CDU-Wähler oder als der Durchschnitt der Deutschen. Erst mit einem solchen Bezug würde die These beantwortbar. Wobei selbst dann noch die Frage wäre, was Dummheit überhaupt ist.

Würde jemand seinen Freunden oder Bekannten die vorgenannte These zur Zustimmung beziehungsweise Ablehnung vorlegen, würden diese sich wohl zu Recht als veralbert vorkommen. Doch wenn solches - garniert mit einigen weiteren Thesen und als Studie zum Rechtsextremismus betitelt - aus Steuergeldern hochbezahlte Universitätsprofessoren aus Leipzig tun, dann wird aus Veralberung auf einmal anerkannte (Sozial)wissenschaft.

So geschehen bei der Mitte Juni 2016 erschienenen Studie der Universität Leipzig über tatsächlichen oder angeblichen Rechtsextremismus in der deutschen Gesellschaft unter der reißerischen Überschrift „Enthemmte Mitte“. Diese Studie erregte eine Menge Aufsehen und erhebt den wissenschaftlichen Anspruch, mittels 18 Thesen, zu denen die Studienteilnehmer ihre Zustimmung beziehungsweise Ablehnung erklären sollten, die rechtsextreme Einstellung der Deutschen zu ermitteln – und zwar mit Thesen von der Güte der obigen Eingangsthese. Hier eine kleine Exegese der Studie, ihrer Schwachpunkte und der Berichterstattung in den Medien:

1. Nicht beantwortbare Thesen. Bereits die erste der 18 Thesen läßt das - fehlende - Niveau der Studie erkennen. Sie lautet: „Im nationalen Interesse ist unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform.“ Diese These verwendet den Komparativ „bessere“, ohne einen Bezug herzustellen. Also zum Beispiel Diktatur die bessere Staatsform im Vergleich zur Demokratie oder zu einer islamistischen Theokratie à la Taliban? Je nachdem ist die Antwort sicher eine andere. Ohne diesen Bezug aber ist die These - genauso wie die Eingangsthese „SPD-Wähler sind dümmer“ - unvollständig und von vorneherein nicht zustimmungs- oder ablehnungsfähig, also nicht beantwortbar.

Auch andere Thesen sind nicht zustimmungs- oder  ablehnungsfähig wie zum Beispiel die These „Es gibt wertvolles und unwertes Leben.“ Denn es bleibt offen, ob nur menschliches Leben oder zum Beispiel auch das eines Pest-Bakteriums gemeint ist. Ebensowenig ist die These „Hitler würde man ohne Judenverfolgung einen großen Staatsmann nennen“ sinnvoll beantwortbar, wenn man nicht weiß, wer mit „man“ gemeint ist“: die Deutschen oder die Europäer oder gar der Befragte selbst?

2. Journalistische Sorgfaltspflicht verletzt.  Jetzt sollte man meinen, zumindest Journalisten würden erkennen, daß solche Thesen sprachlicher Unsinn und unbeantwortbar sind und damit die Studie von vorneherein höchst fragwürdig ist. Sprache ist schließlich ihr Metier. Eine genauere Prüfung der Studie, gar Statistikkenntnisse, wären hierfür gar nicht erforderlich gewesen. Doch nahezu alle Hauptmedien von Welt, über Spiegel  bis Tagesschau  und ZDF sprangen in geradezu pawlowscher Manier auf den reißerischen Titel der Studie an und übernahmen völlig kritiklos und ohne jede Prüfung die Aussagen und Ergebnisse der Studienmacher. Hauptsache die Schlagzeile stimmt.

Die journalistische Sorgfaltspflicht blieb dabei auf der Strecke. Dabei hätte schon ein Blick auf die Auftraggeber der Studie (die linke Rosa-Luxemburg-Stiftung, die grüne Heinrich-Böll-Stiftung und die IG Metall-Stiftung) genügen müssen, um erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen. Soweit ersichtlich hat nur die FAZ unter den Hauptmedien die Studie kritisch hinterfragt.

3. Beliebig interpretierbare Thesen. Aber noch einmal zu der ersten These der Studie über die Diktatur als bessere Staatsform in nationalem Interesse. „Im nationalen Interesse ist unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform.“ Die Formulierung der These ist derartig unbestimmt, daß jeder Studienteilnehmer sie anders verstehen kann. Um welche Nation geht es eigentlich – um die deutsche oder die syrische oder irgendeine zu einer beliebigen Zeit? Und welche bestimmten Umstände sind gemeint?

Damit könnte man es bewenden lassen, wäre da nicht noch die Frage, was überhaupt eine Diktatur ist. Keineswegs eine dumme Frage, wie mancher vielleicht meinen möchte. Bei einem Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin über Geschichtskenntnisse deutscher 15 bis 16jähriger Schüler stellte sich heraus, daß etwa 40 Prozent (!) der Schüler annahmen, daß Diktatur und Demokratie irgendwie das gleiche seien. Diese Schüler kennen also trotz des Besuchs unserer staatlichen Exzellenz-Schulen nicht einmal den Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie.

Ob das bei den Erwachsenen sehr viel anders ist? Jedenfalls gibt es offenkundig nicht ganz wenige Bürger, die den Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie nicht wirklich kennen. Wer aber das derzeitige System positiv einschätzt und eine Diktatur wegen fehlender Kenntnis des Unterschieds dann ebenfalls positiv bewertet, der ist allenfalls ungebildet, aber nicht extremistisch eingestellt. Es erscheint problematisch, in einem Fragebogen Begriffe zu verwenden, ohne zu ermitteln, wer von den Teilnehmern die Begrifflichkeiten überhaupt kennt.

Fast jedes Wort der These „Im nationalen Interesse ist unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform“ ist also unklar. Jeder kann in die These hineinlesen, was er will. Damit ist sie für eine Befragung von vorneherein ungeeignet. Journalisten, deren Arbeitsgrundlage die Sprache ist, müßten dies aufzeigen, tun es aber nicht.

Die Macher der Studie verweisen zur Rechtfertigung des verwendeten Fragebogens und der Thesen darauf, daß dieser das Ergebnis einer „Konsensuskonferenz“ von Sozialwissenschaftlern im Jahre 2001 sei (siehe Seite 29 der Studie). An dieser Konferenz waren ganze 11 (!) Personen beteiligt, mit Elmar Brähler, auch einer der Ersteller der Studie. 11 Personen, die sich Wissenschaftler nennen und nicht einmal in der Lage sind, vollständige Sätze als Thesen zu formulieren.

Die Kritik an den Thesen läßt sich auch nicht damit wegwischen, daß die Befragten schon wüßten, was gemeint sei. Wenn die Formulierung von Thesen so ungenau ist, daß die (richtige) Interpretation der These nur vom Verständnis des Befragten abhängt und sogar gegensätzliche Interpretationen möglich sind, hat das nichts mehr mit auf Objektivität zielender Wissenschaft zu tun. Und es sind ja nicht nur die drei genannten Thesen, auch andere enthalten problematische Formulierungen.

4. Unklare Thesenformulierung zwecks Herbeiführung des „richtigen“ Ergebnisses. Die offene Frage in diesem Zusammenhang ist, warum Thesen so unklar gefaßt sind, wenn es ein Leichtes wäre, diese eindeutig oder zumindest eindeutiger zu fassen. So könnte man ganz einfach in These 1 „national“ durch „deutsch“ ersetzen und den Bezug „Demokratie“ einfügen, bei der These zum unwerten Leben das Wort „menschliches“ ergänzen und bei der Hitler-These „man“ durch „Sie“ ersetzen: und schon hätte man zwar immer noch keine perfekten Thesen, aber doch sehr viel klarere. Daß dies nicht geschieht, zeigt meines Erachtens , daß es nicht um echte Wissenschaft geht, sondern um politische Agitation. Das eine oder andere Prozent mehr Rechtsextremismus aufgrund unklarer Formulierung - und schon kann man Probleme weiter aufbauschen.

5. Von 100 Prozent beantwortet!?  Wenn Thesen nicht beantwortbar sind, so muß man sich zwangsläufig fragen, wie es sein kann, daß in der Studie die Quote aller Antworten (egal ob Zustimmung oder Ablehnung) bei allen 18 Thesen stets bei 100 Prozent liegt. In der Studie gab es folgende fünf Antwortmöglichkeiten: „ich stimme voll und ganz zu; ich stimme überwiegend zu; ich stimme teils zu, teils nicht zu; ich lehne überwiegend an; ich lehne völlig ab.“ Entweder gab es unter 2.420 Teilnehmern tatsächlich niemanden, der bei auch nur einer These sagte „ich weiß nicht“ oder „ich will mich nicht äußern“ oder „ich verstehe die Frage nicht“, sich also enthielt, oder der schlicht nur vergaß, eine These zu beantworten. Das erscheint unwahrscheinlich.

Oder die Enthaltungen wurden herausgerechnet. Darüber hätte sich die Studie aber äußern müssen, da der tatsächliche Zustimmungswert zu etwaigen rechtsextremen Thesen bezogen auf die Gesamtteilnehmerzahl höher ist, wenn man die Enthaltungen herausrechnet. Jetzt mag zugunsten der Studienmacher unterstellt werden, daß die Anzahl der Enthaltungen relativ gering gewesen ist; dennoch ist es nicht seriös, dem Leser einer Studie diese Information vorzuenthalten.

6. Einflußnahme durch Interviewer. Das Fehlen jeglicher Enthaltungen oder eine nur unwesentliche Anzahl von Enthaltungen kann ergänzend auch darauf beruhen, daß man den Studienteilnehmern im Falle von Bedenken bei der Beantwortung der Thesen „geholfen“ hat. So heißt es auf Seite 25 der Studie entwaffnend ehrlich: „Der Interviewer stand bei Schwierigkeiten beratend zur Verfügung“. Diese „Beratung“ öffnet der Manipulation Tür und Tor - und das natürlich nicht nur im Falle etwaiger Enthaltungen, sondern auch im übrigen. Schon dieser eine Satz der Studie hätte bei allen Journalisten die Alarmglocken läuten lassen müssen.

7. Herumtricksen an der Skala. Ebenso könnten sich Studienteilnehmer angesichts des Fehlens einer Enthaltungsmöglichkeit auch veranlaßt gesehen haben, die mittlere Antwortmöglichkeit „stimme teils zu, teils nicht“ zu wählen – um so weder Ablehnung noch Zustimmung auszudrücken. Doch diese vermeintlich neutrale Antwortmöglichkeit wird von den Machern der Studie bereits als Beleg für eine zumindest teilweise rechtsextreme Gesinnung gewertet. Siehe Seite 29 der Studie, wo es heißt: „Die Antwort (teils/teils) ermöglicht zwar den Befragten, sich nicht festzulegen, gibt aber dennoch einen Hinweis auf eine höhere Ausprägung des jeweiligen Vorurteils als Ablehnung.

Damit wurde das Ergebnis der Studie automatisch im Sinne höherer rechtsextremer Werte manipuliert. Denn es ist etwas anderes, ob jemand sich nicht festlegen will oder ob er zumindest teilweise zustimmt. In seriösen Studien wird die mittlere Antwortmöglichkeit im Rahmen der hier verwendeten sogenannten Likert-Skala  dementsprechend auch neutral formuliert zum Beispiel. „lehne weder ab noch stimme zu“. Ein kleiner Trick bei der Skala – und schon hat man wieder höhere Zustimmungswerte. Es bleibt im Dunkeln, wie viele Personen von denen, die jeweils die mittlere Antwortmöglichkeit gewählt haben, sich enthalten wollten und wie viele tatsächlich teilweise zustimmen wollten.

8. Wie man Antworten verzerrt. Mehrdeutige und unsinnige Thesen und Tricksereien an der Skala sind ein Mittel, gewünschte Ergebnisse herbeizuführen. Ein anderes ist, die Studienteilnehmer irrezuführen. Man formuliert eine These so, daß der arglose Teilnehmer denkt, er solle sich darüber äußern, was andere denken; tatsächlich jedoch wird die Antwort dann so gewertet, als wenn der Teilnehmer sich über seine eigene Gesinnung geäußert habe. Bei der These „Hitler würde man ohne Judenverfolgung einen großen Staatsmann nennen“ ist dies der Fall. In der Tat: „man“ würde dies vielleicht tun, wer weiß das schon. Natürlich wäre Hitler auch ohne Judenverfolgung kein großer Staatsmann – immerhin war er Sozialist (was nicht selten mit Verbrecher gleichzusetzen ist, sobald die volle Macht errungen ist). Aber „man“ sähe das vielleicht anders. Leider kommen Sozialisten aller Couleur bei vielen Menschen gut an, so daß „man“ auch einen Hitler ohne Judenverfolgung sehr viel positiver bewerten würde als er es selbst dann noch verdient hätte. Warum sprechen nun die Macher der Studie von „man“ und warum fragen sie die Teilnehmer nicht: „Würden Sie Hitler ohne Judenverfolgung einen großen Staatsmann nennen?“ Mit der Verwendung des Wortes „man“ erhält man eine Zustimmung nicht nur von Hitler-Sympathisanten, sondern auch von Studienteilnehmern, die denken, sie sollen Stellung nehmen, wie andere Personen Hitler unter bestimmten Umständen einschätzen würden.

9. Gefälligkeitsstudie keine ernsthafte Grundlage der politischen Diskussion. Die Studie „Enthemmte Mitte“ macht so ziemlich alles falsch, was man in einer Studie falsch machen kann: sinnfreie, unverständliche und manipulative Thesen, Einflußnahme durch die Interviewer, zweideutige Skalierung, fehlende Angaben zu Enthaltungen. Daß Linke, Grüne und IG Metall über ihre Stiftungen mit solchen Gefälligkeitsstudien politische Agitation betreiben, ist das eine; daß die viele deutschen Leitmedien dabei überwiegend kritiklos mitmachen, ist das sehr viel größere Ärgernis. Und das alles auf Kosten der Steuerzahler. Die „dürfen“ die parteinahen Stiftungen mit etwa 500 Milllionen Euro jährlich finanzieren und zusätzlich mit Zwangsbeiträgen die öffentlich-rechtlichen Medien. Zum versöhnlichen Abschluß sei angemerkt, daß nur 2.420 Personen an der Studie teilgenommen haben von 4.902 Ausgewählten. Mehr als 50 Prozent waren also so klug, an dieser Dummen-Studie nicht teilzunehmen. Noch ist Deutschland nicht verloren.

Und die nächste Studie zur Volksverdummung ist schon fertig : Wenn jemand gewiß nicht dumm ist, dann sind es die Leipziger Studienmacher. Sie wissen genau, wie sie mittels williger Journalisten die Öffentlichkeit verdummen und den errichteten medialen Rechtsextremismus-Popanz am Leben erhalten können. Um diesen Popanz aufrechtzuerhalten, gibt es im November dieses Jahres gleich noch eine zweite Rechtsextremismus-Studie auf Steuerzahlerkosten mit dem Titel „Gespaltene Mitte – feindselige Zustände“, herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD und erstellt von Andreas Zick, dem Stiftungsratsvorsitzenden der Amadeu Antonio Stiftung. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte bereits 2014 eine solche Rechtsextremismusstudie mit dem Titel "Fragile Mitte - feindselige Zustände" herausgegeben und dabei dieselben Thesen verwendet wie die aktuelle Leipziger Studie. Denn auf diesen nicht hínterfragbaren Thesenkatalog hatte sich schließlich die sog. Konsensuskonferenz von elf angeblichen Experten geeinigt. Es ist somit zu erwarten, daß die Ergebnisse dieser zweiten Studie ähnlich manipulativ sein werden wie die der aktuellen Studie.
 
Die Studie Enthemmte Mitte stammt aus dem Juni 2016, die Fortsetzung steht aber schon schon in Kürze bevor. Die neue Studie erscheint  am 21.11.16 und kann schon bestellt werden.

Ansgar Neuhof (47) ist Rechtsanwalt und Steuerberater mit eigener Kanzlei in Berlin

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Leserpost

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Hans-Peter Hammer / 27.08.2016

Andreas Zick!? Moment, da war doch was! Ah ja, Uni Bielefeld! Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) und Nachfolger von Prof. Wilhelm Heitmeyer! Amadeu-Antonio-Stiftung! Da gibt’s inzwischen eine Petition die fordert die Staatliche Förderung dieser Anstalt zu beenden! [https://www.openpetition.de/petition/online/staatliche-foerderung-der-amadeu-antonio-stiftung-stoppen] Unterstützer willkommen!

Magdalena Schubert / 27.08.2016

Für mein Empfinden wird seit Monaten mit Suggestivvokabeln Stimmung gemacht. Wenn ich eine wirklich ehrliche Antwort bzw. Meinung hören will, dann stelle ich keine Suggestivfragen und vermeide erstmal bewusst meine persönliche Ansicht zu einer Problematik. Das schlimmste Suggestivwort ist für mich “Flüchtling”, denn das beinhaltet Schutzbedürftigkeit und schreit geradezu nach Hilfsbereitschaft. Und wer das nicht begreifen will wird erbarmungs- und alternativlos zum Monster erklärt und immer öfter auch für vogelfrei…

Judith Hirsch / 27.08.2016

Ist es bei solcher, alle Grenzen überschreitenden, Manipulation da nicht verwunderlich, daß viele Bürger auch Wahlfälschung für möglich halten bzw. diese als längst gängige Praxis der Mächtigen erkannt haben?

Dr. Ralph Buitoni / 26.08.2016

Danke Herr Alexander Müller für den Hinweis auf die Partner der “Neuen deutschen Medienmacher” - wahrhaftig eine Liste des Schreckens….

Dr. Karl Landscheidt / 26.08.2016

Es gibt noch einen weiteren ganz grundsätzlichen Fehler. Die Daten sind nur interpretierbar, wenn man für jedes Item eine gewisse Trennschärfe angeben kann. Eine Frage differenziert nicht notwendig nach rechts und links, weil der Autor eine entsprechende Antwort für ziemlich “rechts” hält, sondern wenn er zeigen kann, dass wie immer definierte Rechte mehrheitlich mit “ja” antworten und Linke eben nicht. Ohne solche Validitätsschätzungen ist die Befragung wertlos.

Daniele Uhlmann / 26.08.2016

Im Kanzleramt hat man sich offenbar entschlossen schon gleich dieser ersten These zuzustimmen, allerdings mit klarem, vorherigen Bezug. Anders sind die aktuellen Vorgänge in diesem Land ja nicht mehr zu erklären. Scheinbar ist es also gar keine rechtsextremistische Tendenz diversen dieser Thesen zugeneigt zu sein, selbst wenn man die in der Studie unterstellte Auslegung voraussetzt.

Thea Wilk / 26.08.2016

Vielen Dank für die präzise Offenlegung der handwerklichen Fehler dieser so genannten Studie. Sie kritisieren völlig zu Recht, dass Professoren so eine schlechte Arbeit abliefern und Journalisten darüber so unkritisch berichten. Aber mittlerweile ist Weltanschauung wohl leider wichtiger als sauberes wissenschaftliches Arbeiten und kritischer Journalismus. Bemerkenswert ist auch, dass eine Konsensuskonferenz denThesenkatalog festgelegt hat. Dafür, wie in den empirischen Wissenschaften etwas beobachtbar oder messbar gemacht wird, gibt es Qualitätskriterien, Stichwort: “Operationalisierung”. Operationalisierung durch Konsensuskonferenz gehört meines Wissens nicht dazu.

Alexander Müller / 26.08.2016

Warum das von den Medien unkritisch übernommen worden ist? Na dann schauen sie mal auf www.neuemedienmacher.de/partner/ (einer Lobbyorganisation) wer da alles Partner von “unabhängigen” Journalisten/Medien ist und mit in einem Boot sitzt. Ein Schelm wer böses dabei denkt…

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