Im Englischen sagt man dazu: too little, too late. —Die FDP liegt in Umfragen weit unter fünf Prozent. Der stellvertretende Parteichef Holger Zastrow sagt im Interview mit Süddeutsche.de, die Schwäche der Partei resultiere aus falschen Prioritäten und der Hysterie um den “linksgrünen Zeitgeist”.
Holger Zastrow: Ein weiterer Fehler war die abenteuerliche Energiewende, die für viele überraschend kam.
SZ: Sie meinen den Atomausstieg nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima?
Zastrow: Nicht nur der Ausstieg an sich war entscheidend, sondern die Art und Weise, wie das über die Bühne ging. Gerade von der FDP ist man gewohnt, dass sie keinen Stimmungen hinterherläuft, sondern lieber etwas länger, aber dafür gründlicher nachdenkt. Leider war das nach Fukushima nicht der Fall: Auch wir haben uns von Hysterie treiben lassen.