Hallo: Dieser Artikel ist recht interessant und deckt sich teilweise mit meinen Erfahrungen. Nach meinem Türkeiurlaub 1990 kamen die Türkinnen in Hamburg “türkischer”, also mit Kopftuch und teilweise “Vollumantelung”, als die in Bodrum vor. Dann noch eine kleine Anekdote.In dieser Zeit gab es einen Artikel in der Hamburger Morgenpost, daß der Linseneintopf beim Schulessen nicht mit Schweinswürsten sondern mit türkische Rindswürsten serviert wurden. Denn die muslimischen Schüler müssen auch etwas zu essen bekommen. Nun gut, diese Idee ist noch einigermassen pragmatisch.
Sehr informative Beiträge! Danke dafür!
Die Grauen Wölfe arbeiten unermüdlich weiter an ihrem Traum eines großtürkischen Reiches, das weit über die Grenzen der Türkei reichen soll. In Deutschland handeln sie unter dem Namen „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland“. Wie Erdogan pervertieren sie den Begriff der Demokratie. Die deutschen Geheimdienste schleusen V-Männer in die Szene rein, sind aber aufgrund der vielen Splittergruppen, unter denen die Wölfe auftreten, hilflos. Auch in diesem Fall versteht es eine radikalisierte Gruppe aufs Beste, unsere Werte von Freiheit und Toleranz auszuhöhlen. Merkel wird nicht als Heldin, sondern als Versagerin und Feigling in die Geschichte eingehen, die Gefahren nicht einzuschätzen wusste. Wie sehr die türkische Regierung auf ihre deutschen Unterstützer setzen kann, konnte bei den Pro-Erdogan-Kundgebungen überall in Deutschland nach dem Putsch beobachtet werden.
Nicht nur Koch, auch Frau Merkel war (wie ich ;-)) gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. Was wäre, wenn Frau Merkel nicht gesagt hätte, die Syrer können nach D kommen ? Können Sie sich noch an die damalige Situation erinnern ? Ja ? Dann müssten Sie - als vernünftiger und denkender Mann - ihrem Handeln beipflichten.
Sehr geehrter Herr Ederer, danke für diese aktuelle und großartige Serie. Aufklärung tut Not - ich lese Ihre Texte immer mit großem Erkenntnisgewinn. Schade, dass Sie nicht Berater der Bundesregierung sind… Mit freundlichem Gruß Stefan Schütz
Am glaubwürdigsten spricht man von sich selbst. 1942 geboren, habe ich, in der Nachkriegszeit sozialisiert, in 13 Schuljahren am Beispiel unserer jüngeren Geschichte gelernt, wie Diktatur entsteht und sich etabliert, bis keiner mehr raus kann. Und noch heute wird auf falsches Verhalten und unpassende Rhetorik in dieser Frage besonders in den Medien und in der Kulturszene heftig reagiert. Mit mir gibt es also bei uns in Deutschland wenigstens in meiner Generation, mehrere Millionen Experten zu diesem Thema. Schauen wir in die Medien, sehen wir in der Türkei alles, von dem uns gesagt wurde, dass wir widerstehen sollten: Abspaltung und Verfolgung einer Gruppe der Gesellschaft, Verhaftungen, Entlassungen, Beschlagnahme des Vermögens, Säuberungen, Regieren ohne Parlament durch Dekrete im Ausnahmezustand, Konzentration des Willens der Bevölkerung auf einen Führer. Und die Internetzensur ist die moderne Bücherverbrennung. Jeder mag selbst urteilen, wie er das nennt, was gegenwärtig in der Türkei geschieht. Mir ist unerklärlich, dass Brüssel und Berlin das nicht sieht, oder es wohl sieht, aber nichts sagt… Seit Kriegsende wurde also in einem gigantischen Umerziehungsprogramm zu recht viel Steuergeld für politische Bildung ausgegeben, mit der Überschrift “Wie konnte Hitler geschehen” und “Wehret den Anfängen”, propagiert und getragen von denselben Leuten, die jetzt lautstark dafür plädieren, mit Erdogan und der Türkei unbedingt im Gespräch zu bleiben. Die mildeste Formulierung, die ich dafür habe, ist “höchst widersprüchlich"besser gewendet fahrlässig geschichtsvergessen.
Wie sagte der Imam einer Bremer Moschee in die Fernsehkamera von ADR/ZDF: Deutschland ist das islamischte Land der Welt! Der Reporter fragte nach: Wie meinen Sie das? Der Imam: In keinem Land der Land können wir unsere Religion so frei ausleben wie in Deutschland! Die grundgesetzlich geregelte Religionsfreiheit erlaubt in zunehmendem Maße einen großen Interpretationsspielraum, der weit über die Freiheit der Religion hinaus geht. Ich freue mich auf den nächsten Teil Herr Ederer.
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