Dafür bedenken sie ihre Täter mit allerlei finanziellen Vorteilen und Ehrungen.
Während die überlebenden Opfer der Judenverfolgung in Osteuropa jahrzehntelang auf eine kleine Rente warten mussten, war für die Pensionen der lettischen SS-Angehörigen von Anfang an gesorgt. Wenn Blutrichter Freisler am Leben geblieben wäre, hätte er sich seiner staatlicher Versorgung ebenso sicher sein können, wie seine Witwe.. Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit können sich nach einem Urteil unserer Verfassungsrichter über Renten aus den DDR-Sonderversorgungssystemen freuen, in die sie nie einen Pfennig eingezahlt haben. Die politischen Häftlinge dagegen, die von den Stasileuten hinter Gitter gebracht wurden, müssen bei „Bedürftigkeit“ einen Antrag auf eine „Opferrente“ stellen, die nur gewährt wird, wenn man länger als sechs Monate inhaftiert war. Die Zuwendungen aus den Sonderversorgungssystemen der DDR betragen jährlich 3,9 Milliarden Euro, die „Opferrente“ beläuft sich auf 70 Millionen jährlich, weniger als die Kosten für die Sicherungsmaßnahmen für eine Woche G8- Gipfel in Heiligendamm.
Aber muss es das Bundesverdienstkreuz sein? Eben habe ich bei Walter Kempowski, meiner diesjährigen Sommerlektüre, gelesen, dass der Mann, der den Hitler-Attentäter Georg Elsner an der Schweizer Grenze verhaftet hat ,1979 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde. Bis 1989 hat es keine Straße, keine Schule in der Bundesrepublik gegeben, die nach Kurt Elsner benannt wurde. Ich wüsste gern, ob das im vereinten Deutschland auch noch so ist.