Sehr geehrter Herr Noll, mit großem Interesse lese ich die bisherigen Folgen Ihres informativen Beitrags, möchte allerdings zur Einleitung(Lessings Nathan) einige Anmerkungen machen. Meiner Meinung nach verkürzen Sie Lessings Ansatz bzw. werden ihm nicht gerecht. Zunächst ist festzuhalten, dass Lessing in der Szene III/6, die der “Ringparabel-Szene“ unmittelbar vorangestellt ist, Nathan in einem Selbstgespräch über die Strategie, die er zu Saladins Frage nach der besten Religion entwickeln will, am Schluss der Szene sagen lässt: „ Nicht die Kinder bloß, speist man/ Mit Märchen ab .” Damit ist das, was in III/7 folgt, nämlich die Ringparabel, in einer Textsorte verortet, die Wünsche, Hoffnungen- kurz eine Utopie zum Ausdruck bringt. Damit ist zugleich klar, dass es Lessing nicht um eine Exegese oder Abwägung religiöser Texte geht. Entscheidender ist jedoch die Ringparabel selbst - vor allem hinsichtlich der Veränderungen, die Lessing gegenüber Boccaccio vornimmt. Bei Boccaccio bleibt das Geheimnis der Ringe ungelöst. Lessing dagegen gibt eine Lösung vor: diese besteht eben nicht in einem Streit über die Wahrhaftigkeit von Dokumenten, ihre historische Abfolge oder Glaubwürdigkeit. Und auch nicht in einer vergleichenden Analyse der Grundlagentexte von Juden, Christen und Muslimen, sondern in der Wendung ins Praktische. Lessing lässt nämlich Nathan die These aufstellen, dass sich die “beste” Religion im Diesseits zeige, im Handeln der Menschen, im Alltag. Lessing lässt Nathan deshalb sagen: “Es eifre jeder seiner unbestochnen Von Vorurteilen freien Liebe nach! Es strebe von euch jeder um die Wette, Die Kraft des Steins in seinem Ring an Tag Zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmut, Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, Mit innigster Ergebenheit in Gott Zu Hilf.” Nicht auf den Wortlaut der Texte kommt es Lessing also an, sondern auf unser Handeln im Alltag. Das sture Festhalten an Zitaten, etwa Zitaten aus dem Koran, womit muslimische Fanatiker noch jede Schandtat rechtfertigen, steht dabei allerdings der “vorurteilsfreien Liebe” im Sinne Lessings Wege!
... und Hopfen! Das erklärt die bekannte Furchtlosigkeit von uns Bayern!
Ich höre doch schon den empörten Aufschrei derer, die genau wissen, wer verantwortlich für diese neuen Ängste der Menschen ist. Die Rechten Angstschürer halt. Ob das nun analytische Unschärfe ist, oder ob schlicht alles dem Ideologischen Zweck unterworfen wird, wer weis das? Jedenfalls das ganze Schauspiel ausgerechnet von denen die sich bislang als unsere Intelektuelle Obeschicht empfunden hat.
Die Hauptangst der “Eliten” in Politik, Medien, Kirche, Schule usw. scheint zu sein, dass Deutschland halbwegs das Land der Deutschen bleiben könnte. Deswegen holen sie so viele Fremde wie möglich herein - helfen könnte man ihnen ja auch in der Heimat, aber nein, das darf nicht sein. Ja, dahinter liegt eine grundsätzliche Ablehnung des eigenen Volkes (“typisch deutsch”= negativ; “Bereicherung” = wir selbst sind sehr armselig usw.) Diese Angsthaltung, diese Selbstallergie, die bei den Grünen und Linken die Vergötterung alles Nichtdeutschen bewirkt, hat, ist völlig absurd und grotesk. Die ganze Welt schüttelt den Kopf. Um das zu überwinden, schlage ich vor, wir alle beginnen den Tag mit dem Blick in den Badezimmerspiegel: “Ich bin gut, ich darf leben…”
Danke für diesen wunderbaren Beitrag. Klar, verständlich und auch noch humorvoll. Bitte mehr davon.
Interessant wäre es zu wissen welche Medikation im Team Merkel verabreicht wird.
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