Cigdem Toprak
Oft scheint eine Diskussion mit Muslimen über die Stellung ihrer Religion in einer demokratischen Gesellschaft, die Beziehung zu demokratischen Werten und zu Menschenrechten, schwierig bis unmöglich zu sein.
Hier sind ihre Argumente, wenn es um den Islam geht:
1.Du hast den Koran gar nicht gelesen!
2.Du hast den Koran nicht richtig gelesen!
3.Du hattest die falsche Übersetzung!
4.Den Koran kann man gar nicht übersetzen, denn er ist Gottes Wort!
5.Wenn du ...den Koran gelesen hast, hast du ihn falsch verstanden!
6.Wenn du vielleicht Teile verstanden hast, hast du eben nicht alles verstanden!
7.Auch wenn man den Koran sein ganzes Leben lang studiert, kann man ihn nie ganz verstehen!
8.Du hast den Kontext nicht berücksichtigt!
9.Du bist ein intoleranter Rassist ohne Respekt!
10.Du bist ein Ungläubiger, du kannst den Islam eh nicht verstehen!
11.Du bist psychisch gestört, du brauchst Hilfe!
12.Sunniten sind keine richtigen Moslems !
13.Schiiten sind keine richtigen Moslems !
14.Aleviten sind keine richtigen Moslems !
15.Wahhabiten sind keine richtigen Moslems !
16.WIR sind richtige Moslems !
17.Möge Allah dir den richtigen Weg weisen.
18.Du bist ein Kâfr ( Ungläubiger) und kommst sowieso in die Hölle, inshallah!
Dabei benötigt man doch in einer säkularen Gesellschaft keine theologische Auseinanderetzung mit einem religiösen Buch; niemand stellt sich die Frage, ob das Christentum mit Demokratie vereinbar ist. Die eigentliche Frage lautet: Wie weit lassen die Anhänger einer Religion Kritik an ihrem Glauben zu? Das ist die Mutter aller Fragen. Alles übrige ist Beiwerk.