Statistiken sind sehr grob und nennen nur den Durchschnitt. Wie dieser zustandekommt, bleibt im Dunkeln. Beispiel: Stehe ich mit einem Bein in kochendem und mit dem anderen in eiskaltem Wasser, ist die mich umgebende Durchschnittstemparatur angenehm warm, aber mir geht es schlecht. Beim Thema Geldvermögen müsste man fragen, wie das Geldvermögen in der Bevölkerung verteilt ist. Sind es vielleicht wenige Reiche, die die Statistik nach oben treiben, und die Masse der Bevölkerung ist arm? Dann ist es mit dem Wohlstand eines Landes nicht weit her. Hier müsste man also genauer hinschauen. Auch ist zu fragen, ob in der Statistik auch Geldansprüche enthalten sind, z.B. auf Auszahlung von Kapitallebensversicherungen oder gegenüber der Rentenversicherung auf zukünftige Rentenzahlung oder gegenüber der Krankenversicherung auf Übernahme der Krankheitskosten. Diese soziale Absicherung ist ein erheblicher geldwerter Vorteil, also letzlich auch Teil des “Geldvermögens”, auch wenn man noch nichts auf dem Konto hat. Je besser ich abgesichert bin, desto leichter fällt es mir, mein Geld auszugeben. Fehlt es an dieser Sicherheit, muss ich selbst Vorsorge treffen, was tendentiell zu höherem Geldvermögen führt. Für die Forderung nach “Umverteilung” gibt die Statistik nicht viel her. Dieser politische Kampfbegriff kann erst dann Erfolg haben, wenn das Vermögen insgesamt grob ungerecht verteilt ist. Darüber sagt die Studie nichts aus. Letztlich ist allerdings richtig, dass kein Grund für Selbstgefälligkeit und Passivität besteht. Im globalen Wettbewerb kann man schnell den Anschluss verpassen.
Der Schriftsteller Aldous Huxley hat (glaube in den 30-ger Jahren) in seinem Zukunftsroman “Schöne neue Welt” die Fälschung als das bestimmende Moment der Moderne vorausgesagt. In der falschen Wirklichkeit mit ihrer falschen Wahrheit bzw. überhaupt der Abwesenheit von Wahrheit, wird am Ende die Unterscheidung zwischen echt und unecht, gut und schlecht, Fiktion oder Wahrheit/Wahrhaftigkeit etc. , praktisch aufgehoben. Alles wird gewissermaßen verhandelbar/machbar. Dennoch, da der (eigentliche) “Bauplan” des Menschen nun mal auf Wahrhaftigkeit ausgerichtet ist (wer möchte/kann z.B. schon “fiktional” geliebt werden) und “Schöne neue Welt” diese natürlich nicht hergeben kann, müssen dieses Vakuum Ersatzbefriedigungen/handlungen bzw. GÖTZEN füllen. Und (für mich persönl.) sind wir (mal wieder) genau in dieser Phase, des kollektiv-medialen Selbstbetruges, der längst seine giftigen Früchte, wenn auch (noch) nicht in einer globalen “Big Bäng-Katastrophe, doch allein schon in den vielen INNERGESELLSCHAFTLICHEN Tragödien (Amokläufe; Kindermorde/Vergewaltigungen; Ausschweifungen aller Arten; morbide Medien u. “Unterhaltungskultur”; brutalstes Mobbing an Arbeitsplätzen; Erosion der “gesunden” Familie, u. u. u.) zeigt. Peter Hahne nannte es in seinem (lesenswerten) Buch “Schluss mit lustig”, (sinngem.) den “deutschen Wohlfühl” - Habitus, der z. B. verhinderte, dass eine Politik u. Gesellschaft, spätestens nach dem Amoklauf in Erfurt, irgendwo beginnt, einzuhalten, zu überdenken, sich zu besinnen, mal den Fuß vom Gaspedal nimmt. Von der Falle des “Totalen Krieges” sind wir (Deutsche) schnurstracks in die Falle des “Totalen Friedens”, nach wie vor garniert auf deutschen Machbarkeitswahn, getappt, der aber langsam aber sicher an seine Grenzen stößt. Alles Schöngerede; alle Nebelkerzen u. Durchhalteparolen; alle selbst gemachten Heils -und Glücksrezepte/Diktionen, verpuffen immer mehr in Schall und Rauch, da sich das menschliche Herz letztendlich nicht durch Kopien u. Phrasen abspeisen lässt (funktioniert nur eine gewisse Zeit)! Insofern, JA! Es mutet alles wie das berühmte “Pfeifen im Walde” an!
Die SZ wird ihrem Ruf als Alpenprawda immer gerechter. Die Zahlen der Studie zeigen ja ganz deutlich das Gegenteil. Pro-Kopf haben die Deutschen 2012 immerhin 71 Euro an Zinsen eingebüßt, die Spanier dagegen 250 Euro dazugewonnen. Die Zahlen widerlegen auch alle Argumente der sogenannten Euro-Retter. Die SPD könnte sich doch auch mal europaweit dafür einsetzen, Vermögensabgaben und höhere Steuern einzuführen, um die Haushalte in Spanien, Italien, Frankreich etc . aus eigener Kraft zu sanieren. Das wäre mal eine echte solidarische Europapolitik.
Durch die Energiewende, dem verspäteten Marshall-Plan, wird die Industrie in Deutschland weniger. Dadurch braucht man weniger Solarplatten auslegen um den Strom für die Betriebe CO2-neutral zu liefern. So kann man den deutschen Salat und Gemüsebedarf für die Vegetarier-Tage durch mehr Anbaufläche selbst decken. Es fließt kein Geld ab und Deutschland wird noch reicher. Wenn dann die SZ noch ein volkseigener Betrieb wird, dann es Deutschland wircklich gut.
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