Vor einigen Jahren wurde man von Reporter-Scharen auf der Straße genervt mit der Frage ob man “stolz sei Deutscher zu sein”. Ich weiß gar nicht mehr was der Anlass war, aber es gab einen richtigen Hype. Die korrekte Antwort war damals “ja!”. Für mich war sie immer “ja, wenn…”. Ich konnte mit diesem moralischen Zwangs-Patriotismus nichts anfangen. Jetzt ist es scheinbar genau andersrum. Die Medien scheinen tatsächlich die Macht zu haben hier immer wieder eine neue Sau durchs deutsche Dorf zu treiben, und je nach Gemütslage entweder Patriotismus oder Selbstentsagung einzufordern. Was die Journaille umtreibt sollte mal psychologisch untersucht werden. Ebenso was langjährige Macht mit Menschen macht, – Putin, Merkel, Heinrich VIII, – es gibt viele Figuren mit Verhaltensauffälligkeiten in der Geschichte. Machthaber und Medien, die entscheiden offenbar über unser Schicksal. Wir sollten sie mal unter die Lupe nehmen.
Buntes Rätsel 1950 herrschte in den Niederlande grosse Wohnungsnot. Meine Eltern mußten ihre Miniwohnung untervermieten und entschieden sich sófort für eine hochschwangere, alleinstehende, schwarze Surinamerin namens Leny. Ihr Baby kam in unsere Küche zur Welt und erhielt den Namen meines niederländischen Vaters und mit Zweitnamen, den belgischen, meiner Mutter. Im Schlepptau trafen dann, samt einheimische Musikinstrumente Leny`s 9 (neun) seefahrende Brüder ein, die gemeinsam mit meinem ebenfalls heftig musizierender Vater für ordentlich Stimmung sorgten. Von ihm, der auch zur See fuhr und gerade aus Marokko zurückkehrte, bekam ich einen feuerroten Fes aufgesetzt (Sorry Herr Broder, sie hatte noch einen langen schwarzen Bommel) womit er mich unter allgemeiner Belustigung zur Schule schickte. Selten bekamen meine Schwester und ich 2 Gulden, damit gingen wir -mit einem Topf für die Reste- zum Indonesier und anschließend zum Italiener, wo es billiges, scheußliches Wassereis gab. Unsere Nachbarn waren Juden die auf mich aufpaßten, und zumindest éine von Ihnen hat, nicht zuletzt dank meines Onkels 1940-45 überlebt. Es gab viel Musik, Mahalia Jackson, Jim Reeves, Jack Brell, Beethoven und das Rumänische Tanztheater zu dessen Klänge ich penetrant gerne tanzte. Es gab auch niéderländische Freunde, z.B. die Katholische Schwestern des Heiligen Augustinus, die bewaffnet mit Akkordeon, scheußlich spielend mit mir durch die amsterdamer Eckkneipen zogen um den Beladenen dieser Welt akustisch zur Seite zu stehen. Auch deutsche Freunde waren gern gesehen, obwohl deren Wagen gern Zielscheibe holländischer Zorn wurden. Warum ich dies schreibe? Da ich u.a. zur Zivilcourage erzogen wurde, und diese Eigenschaft heutzutage wieder vermehrt gebraucht wird, um seine Meinung laut und deutlich mitzuteilen zu können, überlasse ich es Ihre Phantasie mit welche Kommentare ich diesbezüglich bedacht werde. Dazu braucht es kein rätseln, die Auswahl ist erschreckend übersichtlich. PS: An alle Frieds und Hyalis dieser Welt; hätte irgendjemand unserer kosmopolitischen, im wahrsten Sinne des Wortes kulturbereichernde Gäste, die mühsam zusammengesparte billige Gitarre meines Vaters mitgehen lassen wollen, er wäre verbal und auch sonst k.o. gegangen!
Wenn ich es richtig beobachte, wird seit längerem von interessierter Seite mit einem moralischen Überlegenheitsgetue die Auflösung sämtlicher Konturen betrieben. So soll aus den früheren Bürgern der Nationalstaaten der Europäer werden, der inzwischen zum Weltbürger - dem Menschen an sich - ohne jegliche Individualität umgeformt wird. Deshalb sind Schreibende auch aufgefordert, auf Nennung von Angaben zu Ethnien oder gar Hautfarben bei heraus ragenden Ereignissen zu verzichten. Dazu paßt auch die genderkonforme Erziehung unter Aufgabe des Geschlechtes. Am Ende der Entwicklung steht eine schön gleichförmig in weiß als der Farbe der Unschuld gekleidete, uniform auftretende Menschheit, angeleitet von einer selbst ernannten Führungsclique, die für die Menge entscheidet, was gut für sie ist, wie z. B. vegane Speisen oder das Absingen fröhlicher Hymnen, am besten als Loblied für die grandiosen Entscheider gedichtet. Derzeit könnte Nord-Korea diesem Ideal der erzieherisch im “Westen” auf verschiedenen Ebenen wirkenden Utopisten schon recht nahe kommen.
Ich denke, den meisten (vernünftigen) Einwanderungskritikern geht es weniger ums Territorium und dessen Betretungserlaubnis, sondern um das Konvolut an Rechten, das mit dem Bewohnen einhergeht. So ist das deutsche Sozialsystem ein wichtiger Bestandteil Deutschlands. Jedem Bürger der Welt zu erlauben, Bürger Deutschlands zu werden, wenn er dies möchte, würde bedeuten, jedem Bürger der Welt zu erlauben, Nutznießer des deutschen Sozialsystems zu werden, ohne jemals etwas für dessen Finanzierung getan zu haben. Hätte mir Dunja Hayali ihren dummen Spruch “Deutschland den Deutschen” vor die Nase gehalten, hätte ich ihr gesagt: Ja, “Deutsches Sozialsystem nur für deutsche Bürger”, selbstverständlich, denn der Gegenentwurf, der ihr vorzuschweben scheint “Deutsches Sozialsystem für alle Bürger der Welt” (d.h. die deutschen Bürger zahlen ein, aber alle Bürger der Welt können Auszahlungen beanspruchen, nach der Übersiedelung hierher) wird dieses Sozialsystem zerstören. Es ist natürlich schon schade, daß auf der Demo niemand angesprochen wurde, der der offensichtlich stark unterinformierten Hayali es einmal erklärt hätte, daß “Deutsches Sozialsystem für alle Bürger dieser Welt” nicht funktionieren wird. Ohnehin schlimm, daß es notwendig zu sein scheint, einer “Journalistin” sowas erklären zu müssen.
Danke Herr Rietzschel, aber das musste in der Tat mal gesagt werden. Wer sich schämt, Deutscher in Deutschland zu sein, sollte schnellstens seine Koffer packen und in das Land seiner Träume ziehen. Dass gerade eine gewisse Schicht sich darin ergötzt, alles Deutsche zu verteufeln, kann einen nur fassungslos machen. Was haben wir nur für Volksvertreter, die das alles mitmachen? Oder stecken die sogar selbst dahinter? Ist der Lockruf Merkels nach Nordafrika und den Nahen Osten wohl kalkuliert, um das Deutsche in Deutschland systematisch auszudünnen und zu verwässern? Ist die Öffnung der Grenzen die Vorstufe zu einer Auflösung der deutschen Nation? Was geht hier vor und was oder wer steckt dahinter? Ist man ein Nazi, wenn man solche Fragen stellt? Fragen über Fragen. Nun, ich bin kein Nazi. Und trotzdem wünschte ich mir, wir hätten einen Bundespräsidenten oder eine(n) Bundeskanzler(in), die wie der französische Staatspräsident mit “Il vive la france” einmal eine Rede an ihre Bürger mit “Es lebe Deutschland” beenden würden. Muss ich dafür ein schlechtes Gewissen haben? Doch wohl kaum. Wenn ich mit meinen Äußerungen jemandem auf den Fuß getreten habe, tut es mir nicht leid. Im Gegenteil.
Man suche mal nach der thailändischen Nationalhymne - darin findet sich “Jeder Zentimenter Thailands gehört den Thais” . Ich habe aber noch nicht gehört, daß man diesen Menschen Rassismus vorgeworfen hätte, das kommt offenbar nur, wenn man ein Volk unter Druck setzen will. Natürlich haben bestimmte Leute all die Dinge (z.B: Infrastruktur), die keinem explizit gehören, erarbeitet und kein Fremder hat Anspruch auf deren Nutzung. Eine Aufgabe der Nationalstaaten würde uns ins Mittelalter zurückwerfen, wo marodierende Banden umherzogen. Wenn diese allerdings mit smartphones vernetzt sind, wird uns auch der Bau von Burgen nichts mehr helfen.
“Deutschland den Deutschen” lässt sich so aus dem Grundgesetz nicht ableiten. In Artikel 116 wird auf die deutsche Staatsangehörigkeit Bezug genommen, es gibt jedoch keinen Bezug auf das Territorium der Bundesrepublik Deutschland: http://dejure.org/gesetze/GG/116.html. Artikel 146 stellt eindeutig klar, dass das Grundgesetz für das “gesamte deutsche Volk” gelte, auch hier ohne Bezug auf das Territorium; das Grundgesetz ist also dem Volke zu eigen, nicht dem Land: http://dejure.org/gesetze/GG/146.html. Das ist auch richtig so, denn Völker kann man vertreiben, wie gerade zu beobachten ist. Dann gibt es noch Artikel 115, der regelt, wann und wie der Verteidigungsfall festgestellt werden kann. Voraussetzung ist ein Angriff mit Waffengewalt: http://dejure.org/gesetze/GG/115a.html ff. Doch auch hier wird das Bundesgebiet nur genannt, nicht definiert. Meines Wissens ist der Schutz der territorialen Integrität kein Bestandteil des Grundgesetzes. Eine Völkerwanderung dieses Ausmaßes und die dadurch entstehenden Probleme waren von dessen Schöpfern nicht vorhersehbar. Ist das also eine Lücke, ist das Grundgesetz unvollständig? Keine Ahnung. Ich nehme an und hoffe, dass es völkerrechtliche Verträge (z. B. den Einigungsvertrag) gibt, in denen festgelegt ist, dass dieses Land unser ist. Doch selbst dann droht Artikel 14 Abs. 3 GG: http://dejure.org/gesetze/GG/14.html. Ich bin gespannt, wann sich der erste Politiker darauf beruft; denn die Zusammensetzung der “Allgemeinheit” verschiebt sich gerade, mancherorts sogar dramatisch.
Vor der Wende gab es einen Spruch: Der Sozialismus ist ein schönes Experiment,nur schade, dass wir daran teilnehmen müssen. Warum verfallen wir Deutschen immer wieder in den Experimental-Modus mit höchstem moralischen Anspruch. Das Land und ich soll ein zweites Mal in meinem Leben einem Großexperiment ausgesetzt werden. “Wie soll der Stöpsel wieder auf dei Flasche”(Seehofer). Meine Resignation ist nicht in Worte zu fassen. Trifft man auf Menschen aus Polen oder Tschechien, es wird in anderen europäischen Ländern nicht anders sein, kommt es dann im Laufe des radebrechenden Gesprächs häufig zu einem “No Islam” und einem Händedruck. Dieses aufoktroyieren von Meinungen der herrschenden Klasse in Berlin, dass ich nach der Wende überwunden glaubte, auf das normale Volk in Deutschland aber auch auf die Völker Europas macht Berlin nicht symphatisch, im Gegenteil es bringt Kräfte hervor, da werden wir uns noch wundern.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.