Wenn Herr Heitmann den beiden AfD-Sprechern “sehr instrumentellen Umgang mit Meinungsfreiheit” unterstellt, indem sie Strafanzeige gegen Herrn Fischer wegen Beleidigung stellen, dann ist das gerade so, als würde man einem Gemobbten Intoleranz vorwerfen, wenn er sich zur Wehr setzt. Wo in der politischen und medialen Öffentlichkeit wird der AfD mit Argumenten begegnet? Es wird im Gegenteil allein mit Phrasen und Schlagwörtern auf sie eingedroschen. Und dabei soll man kein Verständnis dafür haben, wenn die AfD auch mit juristischen Mitteln versucht Beleidigungen und Unterstellungen zurückzuweisen?
AfD-Bashing ist Volkssport. Und Eintracht Frankfurt ist ein Sportverein. Passt doch…
Zunächst läßt sich wohl zweifelsfrei konstatieren, dass die generelle Bezeichnung “braune Brut” für die AFD keinerlei Spielraum im öffentlichen Diskurs haben darf. Von daher sollte der Präsident der Eintracht, Herr Fischer, entweder schleunigst eine Entschuldigung hinterherschicken oder sein Amt zur Verfügung stellen. Seltsamerweise scheint er mit den gewalttätigen Hooligans der Eintracht keine Probleme zu haben, die zu den gefürchtesten in der Bundesliga-Branche zählen. Ich habe das Gefühl, früher ist man souveräner in Deutschland mit dem Thema Meinungsfreiheit umgegangen. Ich erinnere an Alfred Dregger, der viele Jahre für die CDU im Bundestag gesessen hat. Der Mann war eingeschriebenes NS-Mitglied und Vorreiter des nationalkonservativen Flügels der CDU. Also soweit rechts, dass selbst ein Herr Höcke dagegen wie ein Waisenknabe gewirkt hätte. Und hat damals je einer Helmut Kohl oder gar die gesamte CDU als “braune Brut” oder Nazi beschimpft ?
Sehr geehrter Herr Heitman, Verständnis dafür zu äußern, dass der Präsident eines Profifußballvereins mit all seinen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, Öffentlichkeit zu erzielen, die Mitglieder einer konservativen, demokratischen Partei pauschal als “Nazis” und “braune Brut” bezeichnet, irritiert mich sehr. Auch Ihre Andeutung, die unterkomplexe Demagogie von Herrn Fischer sei eigentlich nur deshalb Kritik würdig, weil sie am Ende noch der AfD nützen könnte und die von Ihnen wiederholt vorgebrachte Kritik, die AfD-Mitglieder sollten sich mal nicht so anstellen, wenn sie (mal wieder) von einer Person des öffentlichen Zeitgeistes denunziert und beleidigt werden, finde ich befremdlich. Die Anzeige wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung finde ich in diesem Zusammenhang für angebracht und begrüßenswert.
Die pauschale Verunglimpfung und Verleumdung aller AfD-Mitglieder als Nazis (und der Wähler gleich dazu) ist unbedingt gerichtlich anzufechten, alles andere wäre ja eine unausgesprochene Zustimmung. Ich denke, da werden Polit-Rassismus und Ausgrenzung in derbster Form mit dem Deckmäntelchen der richtigen Positionierung verharmlost. Diese Gesinnung (nicht, um was es geht sondern mit welchen Methoden vorgegangen wird) ist mehr Nazi als alles andere.
Wenn der Präsident eines so großen Fußballvereins, rund sechs Millionen AFD-Wähler, pauschal als Nazis und braune Brut bezeichnet ist das schlimm genug. Sie bezeichnen die selbstverständliche Anzeige dagegen als Verlogenheit. Schämen Sie sich.
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