Im Prinzip aber vollkommen egal - der Film steht seit geraumer Zeit auf youtube. Dass das Staatsfernsehen nun nachzieht, was soll’s ...
Wow, da freuen wir uns jetzt schon wie Bolle auf die “Gesprächsrunde” mit Sandra Maischberger. Garantiert wird ihr besonderer Spezi, Jakob Augstein mit dabei sein, und mit ganz viel Glück noch Jürgen Todenhöfer. Dann gibt es Israel-Bashing vom feinsten und Elmar Theveßen wird verkünden, dass 110 % der ZDF-Zuschauer der Meinung sind, dass der Antisemitismus aber rein gar nichts mit dem Islam zu tun hat….......... So, wer dann die Sendung ohne Kollateralschäden überstanden hat, darf sich auf youtube noch die 10 schönsten Auftritte von Margot Käßman zu Gemüte führen.
Nachdem ich mir die Dokumentation angesehen habe, kann ich verstehen, warum Arte diese nicht ausstrahlen wollte. Bei Erteilung des Auftrags hatten sie wahrscheinlich die leidlich bekannte rechte Szene Europas im Sinn, der Film jedoch konzentriert sich eher auf das politisch linke Lager und Hilfsorganisationen, die Gaza für ihre Zwecke nutzen. Die Ausrede, der Film konzentriere sich nicht auf Europa ist doch sehr oberflächlich. Es wurde zwar hauptsächlich in Israel und Palästina gedreht, aber Thema ist doch immer das Wirken europäischer Organisationen oder die Widerlegung von Behauptungen, die zumeist von Leuten in Europa aufgestellt werden. Dass diese Dokumentation einige “journalistische Mängel” erkennen lässt ist durchaus wahr. Es bleibt jedoch die Frage, warum solche Mängel immer nur in ganz speziellen Fällen erkannt werden, wie es ihr Artikel bereits deutlich aufgezeigt hat. Hier scheint doch eher eine genehme Ausrede gefunden worden sein. Auf die “anschließende Gesprächsrunde” im WDR bin ich jedenfalls sehr gespannt.
” Im Anschluss an die Dokumentation wird auch die Gesprächsrunde bei Sandra Maischberger das Thema aufgreifen.” , womit einiges schon gesagt sein dürfte!
Hätte man das Ding einfach ohne große Diskussion bei Arte gezeigt, kein Mensch hätte davon Kenntnis genommen. Wer schaut schon arte? So aber ist genau das Gegenteil eingereten. Freut mich. Ich bin mir jedoch sicher, die Zusammenstellung der Gäste bei Maischberger wird so ausgelegt sein, dass am Film kein gutes Haar gelassen werden wird. Mit einem bisschen Glück, lädt man auch einen Juden ein. Henryk M. Broder wird es aber ganz sicher nicht sein. Zu unberechenbar für den Ö.R. ;-)
Die Geisteshaltung besagter Hochstaplerin findet sich im Prinzip 1 : 1 bei führenden Vertretern bekannter Organisationen wieder, die der Film aufs Korn nimmt.
Der WDR hat’s gerade nötig. Auf YouTube kann man sich das WDR-Machwerk “Aufstieg der Rechten - Identitäre Bewegung” anschauen. Das ist mal eine Reportage, die handwerklich perfekt ist - jedenfalls wenn man Julius Streicher als Maßstab nimmt.
...könnte sich der WDR die Hälfte seines Programms sparen… Ist das nicht eine viel zu wohlwollende Einschätzung? Ich fürchte, der sehr geschätzte Herr Broder ist hier der “Altersmilde” verfallen. Wohlan…
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