Nur ein Wort zu Herrn Mazyek und der “steigenden Islamophobie”: Ich lasse mir - behaupte ich mal! - von niemandem irgendwelche Vorurteile einreden. Deshalb habe ich seinerzeit anlässlich einer recht konfusen Talkshow-Debatte (hart-aber-fair, sinngemäß zum Thema “Ist der Islam gefährlich?”) den Weg gewählt mich sofort und ungefiltert damit auseinander zu setzen, indem ich mir ein Exemplar des Koran beschafft habe. Ich hatte einfach keine Lust mehr darauf, lediglich mit Auszügen “gefüttert” zu werden, die Mal die eine oder die andere Seite argumentativ stützen. Nach vollständiger Lektüre des “Heiligen Buches der Muslime” lauten meine Erkenntnisse zusammengefasst: Der Koran besteht - grob kategorisiert - aus drei inhaltlichen Blöcken: Erstens der Verherrlichung Gottes; vollkommen in Ordnung, jeder Religion ist es unbenommen ihren Schöpfer zu verherrlichen. Zweitens: Eine Art mittelalterliches Bürgerliches Gesetzbuch mit Regeln zum Alltag, Erbrecht, Mildtätigkeit usw.; deckt sich nicht unbedingt mit modernen Vorstellungen, ist aber in Summe eher unkritisch. Drittens: Ein unfassbarer Hass auf alles “Nicht-Muslimische” mit allgemeingültigen Tötungsbefehlen ggü. allen, die sich nicht dem Islam unterwerfen. Ich war vollkommen fassungslos!!! Ich bekomme seitdem einen Gedanken nicht mehr aus dem Kopf: Wie soll jemals ein Kind, das in diesem Geist erzogen worden ist, jemals auch nur einen Funken Respekt vor anderen Menschen und Kulturen entwickeln können? Ich halte es für nahezu unmöglich! Und - nein! - der Vergleich mit der “blutrünstigen Bibel” ist unsinnig: Das Alte Testament (ohnehin für Christen nur die “Vor-Geschichte”) ist eine Ansammlung zum Teil sehr grausamer Geschichten, aber es gibt keine allgemeingültigen Befehle Gottes, wer durch Menschenhand zu Tode zu bringen ist. Den Koran muss man nicht missbrauchen, man muss ihn bloß wörtlich nehmen!
Sehr genau beobachtet und plausibel beschrieben. Der Anschlag eines Psychopathen ist definitiv ein Einzelfall. Jedoch werden sich die Attacken, die auf dem Nährboden einer Ideologie erfolgen, in schöner Regelmässigkeit wiederholen und aus Sicht der Anhänger dieser Ideologie intensivieren. Das wird im Extremfall so lange weitergehen, bis sich der Blutzoll erschöpft hat, weil es nicht mehr genug Opfer gibt. In Bezug auf den Islam bedeutet das, dass in den mittlerweile immer grösser werdenden Zellen der sich bei uns bildenden Gegengesellschaften das virulente Gedankengut sich ungehindert ausbreitet und die Rekrutierung jener erleichtert, die bereit sind, alles in Schutt und Asche zu legen und den vermeintlichen Gegner zu vernichten. Kleine Hoffnungsschimmer gibt es noch, Leute wie Victor Orban, der soeben die Wahl in Ungarn gewonnen hat, versuchen gegenzusteuern. Man kann nicht Millionen von Muslimen mit ihrem antisemitischen Gedankengut nach Europa holen und meinen, dass sie hier einen Schalter umlegen und moderate Demokraten werden. Man werfe einen Blick in arabische Schulbücher, in denen der Hass auf Juden und Ungläubige schon kleinen Kindern eingetrichtert wird. Statt die Einwanderung aus diesem Kulturkreis gänzlich zu stoppen, diskutieren wir über Obergrenzen. Obergrenzen für Leute, die uns an den Kragen wollen. Deutsche haben vor 80 Jahren versucht, die Juden auszurotten. Nun holen sie Millionen Judenhasser ins Land, die das Werk vollenden wollen. Wie es Eva Herman sagt: Die Deutschen haben den Verstand verloren.
Genau richtig Ihr Vergleich Herr Wegner. Mit Terror müssen wir nicht leben. Bei der RAF haben wir das ja auch ganz gut hin bekommen. Oder waren die auch alle verwirrte Einzeltäter?
Gut verständliche Gedanken zur Differenzierung von Terror und psychischer Krankheit wenn es denn so einfach und klar wäre. Vielleicht hilft es, wenn man sich klar macht, dass die grauen Eminenzen, also die religiös-mentalen Hintermänner der Terroridee, die sich weltweit verbreiten soll, darauf verlassen können, dass die Natur ihnen fü den wichtigen Anfang eine ganze Palette von Persönlichkeiten zur Verfügung stellt, deren Rudeldenken sie für die Idee des Terrors empfänglich macht. Der Terror wird dann als etwas “Eigenes” erlebt und “genossen” und schafft zugleich Ersatz für Isolation, geistige Leere und Langeweile. Die Idee muss nur armselig klar und radikal sein. Noch sind einheimische Mehrheiten durch ihre Sozialisierung und ihre historische Erinnerungskultur davor gefeit, einer religiösen Terroridee zu verfallen, Aber wir - eigentlich nicht mein Sprachgebrauch, passt hier aber bestens - “Biodeutsche” sterben aus, sollen zur Minderheit werden. Die politischen Weichen sind entsprechend gestellt. So erklärt es sich, dass der tägliche Terror offiziös nicht als trendbegleitend erkannt wird. Die Menschen, die die Amokfahrt von Münster jetzt als Beweis für “biodeutschen” Terror bejubeln, sind der Terroridee näher als sie wahrhaben wollen!
Es versteht sich von selbst, dass der Anschlag von Münster als dürftiges Argument dienen wird,aus dem möglichst viele weitere geformt werden. Timo Lokoachat hat Aiman Mazyeks Globuli allerdings bereits als wirkungslos entlarvt. Als gesichert angesehen werden kann die Tatsache , dass Psychopathen es weit über das Steuer eines Fahrzeugs hinaus bis an das eines Staates, oder dessen Organe bringen können .Auch Religionen und Ideologien sind davor nicht gefeit.
Auch bei verwirrten Einzeltätern gibt es gesellschaftliche Effekte. Wer einfach nur falsch verpolt ist, mag sich zum Suizid genötigt fühlen. Oder er macht einen Amok-Lauf unter seinen Peinigern. Aber das Muster von Terroristen zu übernehmen, um offensichtlicher Nachahmungstäter zu werden, hat eine andere Dimension. Es ist wie die Blaupause des Verbrechens. Auch wenn der Täter keine weltanschauliche Motivation gehabt haben mag, so hat er dennoch das Geschäft der Terroristen betrieben. Auf der Gegenseite mag es Problempersönlichkeiten geben, die zwar Terroristen auch nach dieser Definition sind, dennoch aber aus einer psychischen Befindlichkeit heraus motiviert sind. Gutmenschen spielen dann den politischen Aspekt herunter und meinen, dass der politische Aspekt eben nur das aufgesetzte Alibi der Bluttat sei. Im Grunde wäre es aber doch auch ein gestörter Einzeltäter. Das ist nicht so, denn das Phänomen des Terrorismus ist ein politisches. Ob hier psychisch Gestörte gezielt instrumentalisiert werden, oder mittels Propaganda unspezifisch angeregt werden, spielt keine Rolle. Die Gesellschaft hat die Pflicht, diese Verbrechen einzudämmen, und zwar mit entschiedenen und wirksamen Methoden unter Beachtung der Prinzipien des Rechtsstaats. Die persönliche Befindlichkeit des Täters ist dann zweitrangig.
Herr Mazeyk kann es nicht lassen. Er spinnt sich immer noch das Schreckgespenst der Islamophobie zurecht, wonach krankhafte Typen den Islam verunglimpfen. Wer den Koran gelesen hat und sich den real existierenden Islam in den OIC-Staaten anschaut und seinen Verstand noch nicht verloren hat, kann nicht islamophil werden. Da kann man den Islam nur ablehnen. Aber das genügt ja wohl schon, um als islamophob zu gelten. Herr Mazeyk hat aber auch gute Verbündete in der SPD. Frau Malu Dreyer will ja auch die Islamophobie bekämpfen. Da steht sie direkt neben Erdogan.
Danke für diese klare Analyse ! Es ist schön, dass es noch Intelektuelle gibt, die in der Lage sind, ihr Gehirn unabhängig von ideologischen Zwängen zu verwenden. Ich will und werde nicht “mit dem Terror” leben, ob das jetzt pc ist oder nicht ! Und ich hoffe, die Mehrheit der Bevölkerung denkt (noch) ähnlich.
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