Der Tagesspiegel war mal eine ernst zu nehmende Zeitung, die ich viele Jahre lang mit Interesse gelesen habe. Im Laufe der letzten beiden Jahre hat sich das Niveau aber erschreckend reduziert. Zu Themen wie Ukraine oder Flüchtlingen gab es eine einheitliche (vorgegebene?) Linie, die mit den Realitäten oft nichts zu tun hatten. Ganz selten gab es auch mal eine nachdenkliche Stimme. Gegen die Jubeldarstellungen von Helmut Schümann, Andrea Dernbach (das sind nur die beiden übelsten) und fast alle anderen sind sie zu vernachlässigen. Eigentlich möchte ich mein Abo fast jeden Tag kündigen, muss aber noch warten, da es bis zum Jahresende läuft.
Jede verhängnisvolle Entwicklung hat ihren Anfang und beim ehemals bürgerlichen “Tagesspiegel” begann sie mit der wohl gezielten Unterwanderung durch ehemalige “TAZ”-Leute bereits in den achtziger Jahren. Als langjähriger Leser dieser Zeitung erschloss sich mir dieser Niedergang dieses Blattes erst so nach und nach und auch dadurch, dass viele langjährige Abonnenten geradezu entsetzt über die tendenziöse Berichterstattung reagierten und einige gar meinten, dass man nur durch einige Leserbriefe noch korrekt informiert würde. Um die heutigen besorgniserregenden Zustände in unserem Land zu begreifen, muss man gerade hier in Berlin auf die Zeit vor und nach dem Mauerfall erinnern, da damals die Weichen für diese verhängnisvolle Entwicklung gestellt wurden und der “Tagesspiegel” nur einer von vielen Bausteinen ist. Und ich verstehe nicht, warum mir meine erklärenden Beiträge gelöscht werden, da die meisten “Weichensteller” doch bekannt sind und nicht wenige sogar mit Auszeichnungen und Orden überhäuft werden. Beim “Tagesspiegel” sieht man nur noch “braun” und Täter sind nur noch “rechts” und so gab es vor einigen Jahren einen haarsträubenden Beitrag, der das “vierte Reich” deshalb kommen sah, weil ein Unbekannter nach dem Mord an Johnny K. auf dem Alex eine Botschaft an die Täter hinterlassen hatte, “sie mögen in ihre Heimat zurückkehren”. Die Reaktionen im “Online-Forum” waren klar und deutlich, nur leider hat der “Tagesspiegel” keine Konsequenzen daraus gezogen, was darauf schließen lässt, dass man seine “Kundschaft” weiter desinformieren wird.
Der Tagesspiegel nennt sich “Leitmedium für Berliner Führungskräfte”. Falls das zuträfe, würde ich mir Sorgen um Berlin machen.
Sehr geehrte Frau Lengsfeld, vielen Dank für Ihre wohltuende Tagesspiegel-Kritik. Und für Ihre Sisyphusarbeit, welche ich immer als sehr lesenswert empfinde. Es stimmt traurig, daß Stimmen der Vernunft - wie die Ihre - fast nur noch im Internet zu finden sind.
Mir ist auch schon seit längerem aufgefallen, dass in Pressemeldungen von Gewalt auf Demonstrationen die Rede ist, obwohl es sich bei genauerem Hinsehen um die Gewalt der Gegendemonstranten handelt. Auch über Beschädigungen von Bahnanlagen, die offensichtlich durch Unterstützer der Gegendemonstrationen vorgenommen wurden, wird so berichtet, als seien die friedlichen Demonstranten die Urheber. Es kommt offensichtlich nicht erst bei der Argumentation nur darauf an, dass sie die richtige Richtung hat, auch die Berichterstattung selbst wird entsprechend der vorgefassten ideologischen Richtung zurechtgestutzt. Nun kann man sich als liberaldemokratischer Bürger natürlich fragen, wo das Ganze enden soll, ist doch die Einhaltung von Verfassung und Gesetzen Basis und Garant eines freien Lebens.
Ja, der Beitrag ist , wie viele andere aus dem Blatt auch, nicht zum Aushalten. Hab mein Abo bereits gekündigt.
Ich bin leider etwas naiv und dachte immer dass “links” bedeutet frei seinen Verstand zu benutzen, und für die einzutreten denen Unrecht geschieht. Insofern fühle ich mich jetzt auch noch links. Wenn ich aber die anschaue die sich selbst hier als “Linke” sehen, sei es in den Parteien, Redaktionen oder bei den Antifanten, sogar Merkel wird als “links” tituliert, dann bin ich doch sehr verwirrt. Das Wirtschaftssytem Deutschlands, die Vermögensverteilung, die Altersarmut, das HartzIV-System, usw. sind doch wohl nicht Ausdruck eines linken Staates? Damit befassen sich diese „Linken“ aber überhaupt nicht. Sie hetzen vor allem Rechte und angebliche Rechte, versuchen sie sozial auszugrenzen, und wenn möglich beruflich und finanziell fertig zu machen. Ausserdem betreiben sie verbissen die Agenda möglichst allen Menschen der Welt zu signalisieren dass sie hier gebraucht und willkommen sind, und für sie ein gutes Leben winkt. Woraufhin die sich dann oft ruinieren, um sich hierher zu schleppen, und überwiegend festzustellen dass das ganze ein tragisches Missverständnis ist. Was sich Humanität nennt. Ein Begriff der mich neuerdings auch ähnlich verwirrt wie “links”. Bzgl. Tagesspiegel erinnere ich mich an einen Bericht über einen Syrer der von der Redaktion unter die Fittiche genommen wurde. Er hatte in der Türkei gearbeitet, und das war richtig Mist, wenig Geld und viel Schufterei. So kam er als „Flüchtling“ nach Deutschland, und hier will hier zum 3D-Designer ausgebildet werden. Er will aber nicht ”Flüchtling” von uns genannt werden weil er das hasst, sondern „Newcomer“. Es gibt noch etwas das er hasst, das habe ich aber gerade vergessen. Das Foto zeigte ihn mit etwas finsterem Gesicht am Fensterbrett einer netten Berliner Gründerzeitstraße sitzend. Ich fand bemerkenswert mit welcher Selbstverständlichkeit uns die Redaktion diesen Herren präsentierte, der dem Narrativ des vor dem Tode zu rettenden Flüchtenden eher nicht entspricht. Aber – das Land ist ganz klar im medialen und sprachlichen Klammergriff dieser „Linken”. Und das ist keine Banalität, denn wir haben eine Mediendemokratie. Wenn sie nur wirklich links wären, könnte ich mich vielleicht mit der Situation abfinden…
Habe nach Jahrzehnten mein Abo der hiesigen Reginalzeitung (Madsack/SPD-eigen) gekündigt. Es ist unerträglich geworden. Wenn ich schon nicht den Staatsfunk kündigen kann, muss ich nicht auch noch den Kakao, durch den ich gezogen werde, trinken (bezahlen).
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