Sehr geehrter Herr Maxeiner, einfach schön mit Ihnen in automobilen Erinnerungen zu schwelgen. Klar, früher war alles besser und die Fliegen haben auch noch einen halben Zentner gewogen. Mein erster Käfer hatte noch nicht einmal eine Tankanzeige, dafür musste bei Ebbe im Tank der Reservehebel im Fußraum umgelegt werden. Aber, und das ist der große Unterschied zu heute, man war deutlich autonomer. Mit einem Satz 11er, 13er und 17er sowie Schrauberzieher, Hammer und einer Rolle Draht konnte man mit ein wenig technischem Verständnis fast alles reparieren. Mache ich heute die Motorhaube auf, sehe ich nur noch Plastikdeckel. Da bleibt bei Problemen nur der Weg zur Fachwerkstatt, die den Laptop mit der Diagnosesoftware anschließt. In Zukunft werden wir dann unseren Enkeln erzählen, dass es früher einmal Autos gab die man sogar noch selber steuern musste. Beste Grüße Robert Haase
Ein Autoradio mit Stationstasten hatte ich auch mal. Das eigentlich sensationelle war aber, daß es einen KURZWELLEN-Empfangsteil hatte. Wenn ich also an der Ampel stand und aus dem Auto neben mir tönte Modern Talking heraus, konnte ich passende Repliken zurückschallen, etwa: Der deutschsprachige Dienst von Radio Bukarest berichtet über die außerordentlich erfolgreichen diesjährigen Ernteergebnisse der sozialistischen landwirtschaftlichen Kollektive in der Provinz Sibiu. Heute gibts da leider nur noch Rauschen, da im Zeitalter des Internet die kurzen Wellen allgemein stillgelegt wurden. Aber selbst Rauschen scheint mir noch eine überlegene Antwort zu sein, wenn es zu Verkehrskontakten mit vibrierenden Hip-Hoppern kommt.
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