Die Post soll einmal in ihren Annalen bis etwa 1954 nachblättern. Bis zu meinem fünften oder sechsten Lebensjahr nämlich erkannte man die großen, klobigen Kästen von Postautos schon von Weitem an dem erbarmungswürdigen Heulen ihrer Elektromotoren!! Alles vergessen! Das müßte doch heute besser gehen! Ansonsten halte ich zwar von der ganzen unausgereiften Elektrosau vorerst überhaupt nichts, die da voreilig über deutsche Straßen getrieben wird. Aber partielle und überschaubare Versuche in zielgerichteten und objektbezogenen Feldversuchen - warum nicht? Nur mit der albernen Dieselverteufelung sollte man aufhören.
Sehr geehrter Herr Haferburg, Sie beschreiben hier ein zweifelsfrei vorhandenes Problem. Allerdings können die angesprochenen Probleme mit der Zeit technisch gelöst werden. Der Witz bei der ganzen Elektromibilität ist ein anderer: Es gibt eine riesige Masse an Verbrennern von fossilen Brennstoffen: Heizungsanlagen. Wenn man Heizungsanlagen durch solche ersetzt, die mit Strom funktionieren, braucht man keine teuren und umwelttechnisch problematischen Akkus. Darüberhinaus kann man in Verbindung mit Wärmepumpen die Effizienz nochmal steigern. Das CO2 und Feinstaubeinspaarungspotential ist enorm, die Infrastruktur vorhanden. Warum man statt dessen auf die Idee kommt, es wäre schlau, Akkus mit mehreren 100 kg durch die Gegend zu chauffieren, erschließt sich mir nicht.
Wie heißt ein ‘veraltetes’ Sprichwort? Schuster, bleib bei Deinen Leisten! Daimler, VW und BMW transportieren aus gutem Grund auch keine Briefe und Pakete. Und die an der Entwicklung beteiligten Studenten der RWTH Aachen schaffen vielleicht einen Prototyp, bis zur Serienreife steht dann der Hauptweg noch bevor. Hoffentlich haben wenigstens diese Studenten daraus gelernt.
Nur um etwas richtig zu stellen: Der Saporoshez in der DDR hieß “Chrustschows letzte Rache” oder “Kremelwanze”. Ein Auto mit der Technik aus der 50gern. Dafür war der Wagen aber ganz leise, denn man hielt sich mit den Knien die Ohren zu. Das ging bei der Größe dieses Fahrzeugs gar nicht anders. Die “Taigatrommel” war eine große Diesellokomotive. Die genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr.
Man könnte ja direkt schallend lachen, wenn es nicht so wahr und so traurig wäre… Warum meinen wir Deutsche meist, wir müssten der Welt vorangehen und alles so viel besser machen und besser wissen? Warum können wir nichts einfach „normal“ machen? Immer gleich „Vorbild für die ganze Welt“ sein wollen?? Mein Schwiegervater hat mal gesagt: „Der Deutsche reitet jedes Pferd, auf das er sich setzt, zu Tode!
Mit “Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.” wird Kaiser Wilhelm der II. zitiert. Die deutschen “Energieversorger” (seit der Trennung in Erzeugung, Netz und Vertrieb besser: “Kraftwerksbetreiber”) glaubten an Atomkraft und Kohle. Anders als die Konkurenz in Dänemark (Dong Energy) oder Schweden (Vattenfall AB), die frühzeitig auch auf Erneuerbare setzten und damit heute zu den führenden Kraftwerksetreiebern Europa gehören. In Zahlen: Vattenfall AB hat Ende 2016 die Ausschreibung für das 600MW-Windkraftwerk “Kriegers Flak” in der Ostsee mit einem garantierten Strompreis von 4,99 ct/kWh gewonnen. Die EDF hat in UK die Ausschreibung für das Atomkraftwerk Hinkley Point C gewonnen, für 10,5 ct/kWh, garantiert für 30 Jahre. Dass die großen Kraftwerkshersteller weltweit (Siemens: 8000 Stellen, GE: 16.000 Stellen) streichen hat viel mit dem Weltmarkt (und wenig mit Deutschland und seinem Anteil von weniger als 3% am weltweiten Kraftwerksmarkt) zu tun, bei dem konventionelle in vielen Ländern inzwischen teurer sind als Erneuerbare. Der PKW mit Verbrennungsmotor wird genauso verschwinden wie das Nokia-Handy ohne Touch-Display. Fahrdynamik, Überlastfähigkeit, Skalierbarkeit, Betriebskosten, Schallemissionen sprechen schon seit langem für E-Motoren - ungelöst war aber das Batterie-Problem. VW kündigt für 2021 PKW mit 400 km Reichweite und 15 min Ladezeit (auf 80%) für unter 30.000€ an, Porsche hat die entsprechenden Ladesäule mit 350 kW Ladeleistung entwickelt, die jetzt schrittweise (von einem Konsortium deutscher Hersteller) auf den Autobahnen installiert werden. VW investiert - trotz Strafzahlungen in den USA - in Europa 35 Mrd€ in E-Mobilität. Es ist wie immer - wer zu früh dran ist zahlt viel Lehrgeld, wer zu spät kommt (Nokia, Eriksson, Siemens, Acatel, Philips - wer kennt diese Handy-Marken heute noch?) hat noch ein viel größeres Problem. In diesem Sinne - ich traue der deutschen Industrie viel zu! Wenn sich die Welt ändert wird sie es schaffen sich zu wandeln. Wir sollten - als exportorientierte Nation - nur nicht denken dass Deutschland der Nabel der Welt ist und dass deutsche Innenpolitik (“Energiewende”, “Verkehrswende”,...) den Verlauf der Technik weltweit verändern würde.
ich stelle mir mal folgenden Zustand vor:Die Post hat zur Weltrettung die 50000 Street Scooter im Einsatz. (wenn alle funktionieren), dazu haben die so umweltbewußten Volksgenossen noch-sagen wir mal- 1 Million E-Autos in Betrieb.Die Paketzusteller müssen pünktlich 16 Uhr Feierabend machen.Sie kommen pünktlich zu Ihrem Paketpostamt und der Fahrer steckt zuerst den Ladestecker ein,ehe er nach Hause geht. Das machen dann in ganz Deutschland gleichzeitig 50000 Fahrer.Dazu noch mal angenommen 500000 Berufstätige,die um diese Zeit Feierabend haben und stecken auch fast um die gleiche Zeit den Ladestecker ein. Das gibt einen Enschaltstromstoß,da glühen die Leitungen. Dazu gehört,daß wir unsere bösen Kernkraftwerke und die noch viel schlimmeren Kohlekraftwerke alle unter dem Jubel der Massen abgeschaltet haben. Es ist Dezember,die Sonne hat sich schlafen gelegt und seit 3 Tagen liegt ein Hochdruckgebiet über ganz Europa (gar nicht so selten) und der Wind weht mit sanften 2 m/sek.Damit können die faulen Windgeneratoren keinen Strom ins Netz liefern,sondern gerade ihre Lagerverluste des Rotors decken.Die Franzosen können uns auch keinen von uns so verachteten Atomstrom liefern-sie brauchen ihn im Winter selbst.Dann bricht bei uns das Stromnetz zusammen,denn so viel können unsere Kühe gar nicht scheißen,um mit Biogas den Strombedarf zu decken.Außerdem haben wir die Kühe ja auch abgeschlachtet wegen Methan und vegan. Dann haben wir spätestens 16 Uhr 30 in ganz Deutschland den nachhaltigen Blackout. Das ist dann der Idealzustand der so geliebten Energiewende.
Die konsequente Umsetzung des ökonomischen Prinzips (geringer Verbrauch, hoher Wirkungsgrad) hat den Dieselmotor zu dem werden lassen, was er ist. Dabei ist es völlig egal, ob es warm, heiß, kalt oder selbst bitterkalt ist. Er tut es. Betrachtet man die Wirtschaft (früher Volkswirtschaft wegen des Ursprungs der Wertschöpfung) aus der Meta-Ebene, so ist er der Blutverdünner bis in die Haarspitzen der Realwirtschaft. Diese Eigenschaften soll der E-Antrieb nach kurzer Reifezeit leisten. Großfeldversuche laufen (Post) und werden die Entwicklung vorantreiben, in Teilen präzisieren oder auch korrigieren.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.