Also als ich die Überschrift vom “Pflegepanzer” und die Einleitungszeilen laß, dachte ich zuerst, dass es sich bei dem “Pflegepanzer” als Äquivalent zur Schwangerschaftsuniform um ein fahrendes (und sicheres!) Kosmetikstudio handeln muss, damit sich die Damen nach der aufreibenden “Feldarbeit” die Nägel wieder schön machen können.
Lieber Herr Vahlefeld, erst einmal vielen Dank für Ihren Artikel. Zitat: “Dass die Helikopter nicht mehr abheben, die Flugzeuge nicht mehr fliegen, die Fregatten nicht mehr in See stechen und deutsche Heckler & Koch Gewehre nicht mehr schießen können, passt dann wunderbar ins Bild.” D.h., wie schon von verschiedenen Seiten berichtet, dass die BW (Bundeswehr) eigentlich nicht einsatzbereit ist, dies zu Ende gedacht könnte man sie ja gleich ganz abschaffen und das viel Geld sparen oder einen pragmatischen Verteidigungsminister vereidigen und die BW wieder auf Vordermann bringen. Mal sehen was oder wie es kommt, Frau von der Leyen geht ja vielleicht, endlich, nach Brüssel. Gruß D. Schmidt
Ein absoluter Wahnsinn Auch wenn ich mir beim Lesen dieses Artikels zumindest ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, so sehen die Wahrheit und der Ernst dahinter doch eher erschreckend aus. Denn ich denke, man kann davon ausgehen, dass sich die Militärapparate der kompletten, wirklich der kompletten restlichen Welt einen feuchten Kehricht dafür interessieren, wie öko und familienfreundlich ihre Armeen etc. sind. Erst recht nicht wenn ein Verteidigungsfall eintritt, sich das Land bereits im Krieg befindet oder wie jüngst geschieht gar ein Angriffskrieg geplant ist. Auch solch ein “renommierter” Anbieter wie Heckler und Koch weiß das natürlich und liefert hochwertige Ware in aller Herren Länder, während er sich vermutlich hinterrücks ins Fäustchen lacht, welchen Schrott unsere ehemalige Familienministerin bei ihm bestellt. Und die ganze restliche Armeewelt weiß natürlich auch, daß wir quasi kampf- und verteidigungsunfähig sind. Wir haben uns von allen Seiten angreifbar gemacht, wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Nebenbei: Da ich den am 03.04. bei focus online erschienen Artikel über den Umstandsmodetest bei der Bundeswehr für einen verspäteten Aprilscherz hielt, habe ich mir den Wahrheitsgehalt von einem Bekannten, ehemals Berufssoldat, mit Erschütterung bestätigen lassen. Gleiches gilt auch für Produkte von Heckler und Koch. Frau Von der Leyen bekommt eben nur das geliefert, was sie aus ihrem scheinbar schmalen Geldbeutel zu zahlen bereit ist.
Lieber Herr Vahlefeld, im Kontext mit der lausigen Staatsführung kann man das Thema Pflegepanzer natürlich etwas ironisch angehen. Es steckt aber ein sehr großes Problem des Natur- bzw. Artenschutzes dahinter. Es geht um sogenannte Pionierflächen bzw. sehr frühe Sukzessionsstadien. In der mitteleuropäischen Naturlandschaft hatten größere Flüsse weitläufige Sand-, Schotter- und Schwemmlandflächen geschaffen, auf denen wenig oder nur schüttere Vegetation wuchs, bis der Fluss eben wieder neues Material anschwemmte. Ständige Umlagerung von Material, wenig, aber meist artenreicher Bewuchs auf nährstoffarmen Böden. Durch die Flussregulierungen haben die natürlichen Pionierflächen außerhalb der Hochgebirge ihr Ende gefunden. Dafür entstanden durch die Menschen Sekundärstandorte wie Kies- und Sandgruben oder Steinbrüche, die in der Flächenausdehnung oft sehr klein sind. Auf militärischen Übungsplätzen, auf denen viel gefahren wird, entwickelten sich diese naturschutzfachlich wertvollen Pionierflächen in den letzten Jahrzehnten sehr prächtig. Die hohe Bedeutung für den Arten- und Naturschutz der Truppenübungsplätze kommt häufig von diesen jungen Pionierstadien. Bei den Vögeln sind hochgefährete Arten wie Hauben- und Heidelerche, Wendehals, Ziegenmelker oder Raubwürger und Wiedehopf genau auf solche “zerstört” wirkenden Flächen mit wenig Gehölzen angewiesen. Dazu kommen unzählige Insektenarten. Das ganze Thema ist europaweit relevant, da viele Übungsplätze aufgelöst wurden. Wegen der gefährlichen Munitionsreste im Boden können diese Pflegemaßnahmen oft nicht mit landwirtschaftlichen Maschinen durchgeführt werden. Deshalb gibt es Pflegepanzer - dem Himmel sei Dank ist das möglich, sonst würden noch mehr Arten in DE aussterben. Die Pflegepanzer können rosarot, SED-rot oder AfD-blau angemalt sein. Das beeinflusst nicht ihren Zweck. Achja, für den Wolf braucht es keine Pflegepanzer. Er jagt im Wald, auf der Wiese oder Acker. Pionierflächen benötigt er nicht unbedingt.
In Deutschland versucht man seit Jahren in jeder Beziehung harmlos zu erscheinen. Ob Militär oder Polizei, es soll kein Anschein von potentieller Gewaltsnwendung geweckt werden. Dass sich Institutionen, die dem Schutz der Bürger dienen, damit auch vor dem potentiellen Angreifer völlig unglaubwürdig machen, wird in Kauf genommen. Hauptsache lieb erscheinen, damit Grüne und linke Friedensbewegte keinen Geund zur Beschwerde haben. Die Deutschen haben verinnerlicht, Aggressor gewesen zu sein und können sich deshalb Militär und Polizei nicht als ihre (guten) Verteidiger vorstellen. Sie meinen, die Welt immer noch beruhigen zu müssen, damit diese keine Angst vor den Deutschen hat. Dabei wird übersehen, dass schon lange niemand mehr Angst vor den Deutschen hat, zumindest nicht im militärischen Sinne. Es wird übersehen, dass es vielleicht sogar ganz gut wäre, wenn gewisse Individuen Angst HÄTTEN. Abschreckung ist nichts Schlechtes. Sie kann Respekt einflößen. Und sie kann Krieg, Gewalt und Kriminalität verhindern helfen.
Durch den Abzug des Amimilitärs sind inzwischen riesige Flächen ungepflegt, Pi × Daumen von der Größe des Saarlands. Unser Kettenfahrzeugpark kann das nicht kompensieren. Iwan müßte helfen.
Vielen Dank für diese eindringliche Beschreibung der Bundeswehr, man könnte herzhaft lachen, wenn es nicht bitterer Ernst wäre. Mir kommt es doch manchmal so vor, als liefe ein surrealer Film ab, und wir Bürger und Bürgerinnen dieses Landes werden gezwungen, mitzuspielen und auch noch zu bezahlen, und zwar gänzlich ohne unsere Einwilligung. Aber leider ist alles nackte Realität und wie es scheint, keine Änderung in Sicht.
G36 und kein Ende: Das angebliche Problem mit dem G36 ist von der Presse an das Verteidigungsministerium herangetragen worden (man kann nur vermuten, wer hier die Presse instrumentalisiert hat). Die Verteidigungsministerin hat „Führungsstärke“ zeigen wollen und hat das G36 kurzerhand ausgemustert. Sie ist ohne jede Fachkenntnis; das ist ihr nicht vorzuwerfen. Aber: Hat sie auf fachlichen Rat in ihrem Ministerium nicht gehört, sind etwaige schriftlichen Stellungnahmen der zuständigen Fachleute im Panzerschrank, gar im Papierkorb verschwunden oder haben dort aus Furcht alle “die Klappe gehalten”, um von einer Ministerin, die ja schon beim Amtsantritt demonstrativ die Köpfe rollen ließ, nicht abgestraft zu werden? Fazit: Das Ganze ist kein Trauerspiel, es ist ein Schmierenstück. Dabei liegen die Fakten klar zutage. Eine technische Untersuchung durch ein ziviles Institut hat gezeigt, dass das G36 bei Dauerfeuer ungenau schießt, weil das Rohr sich durch Erhitzung verformt. Das ist eine physikalische Tatsache und als solche banal. Das mit der Untersuchung beauftragte Institut ist so vorgegangen, wie etwa bei der technischen Erprobung eines Stahls: Er wird so lange belastet, bis er bricht: Dann kennt man seine Belastbarkeit Also hat man die Anzahl der abgegebenen Schüsse so lange erhöht, bis die Ungenauigkeit messbar eintrat. Nun lernt jeder Rekrut schon während der Grundausbildung, dass man mit einem Sturmgewehr kein ”Dauerfeuer” schießt. Man gibt allenfalls kurze Feuerstösse ab, weil Rückstoss und Geschoßdrall ohnehin zwangsläufig dazu führen, daß die Ziellinie auswandert: Der zweite Schuss geht schon daneben, spätestens der dritte geht ins Blaue. Feuerstösse werden also allenfalls im Nahkampf abgegeben, der - so oder so - schnell entschieden ist; zu einem ausgedehnten Feuergefecht kommt es dabei naturgemäß nicht. Die kämpfende Truppe ist, so hört man, mit dem G36 zufrieden: Spielt die praktische Erfahrung keine Rolle? Nicht, wenn es nach Frau vdL geht.
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