Da sage einer, Islamisten seien unfähig zu selbständigem Denken, gar Selbstkritik. Gerade habe ich nachgeguckt, was Murat Kayman so auf seiner Homepage veröffentlicht. Der Mann ist immerhin Vorstand vom Islamisch-Türkischen DITIB in Nordrhein-Westfalen, einer aus Ankara finanzierten Propagandatruppe von dem mit den Ziegen. Er kennt sich also aus mit seinen Spießgesellen. Und was sehe ich da?
Herr Kayman macht sich fleißig seine Gedanken über den Islamterror. "Weshalb sind wir bloß so gewalttätig?" fragte er sich etwa "nach den jüngsten Terroranschlägen in Istanbul und Brüssel". Die Antwort läßt aufhorchen: "Sie ist das Ergebnis von Ausbeutung. Unser Überfluss ist die Folge des Mangels und der Not anderer. Unseren Fortschritt verdanken wir der Tatsache, dass wir die theoretisch allen zur Verfügung stehenden Ressourcen praktisch schneller, wirkungsvoller und exzessiver ausbeuten als andere. Das war auch früher so."
Wen meint Herr Herr Kayman mit "uns"?
Nun weiß ich nicht, was er unter dem Fortschritt und Überfluß in der Welt des Islam meint, aber als frommer Moslem und Verbandsverteter der "Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion" wird er es wohl wissen, und er spricht eindeutig von "uns", also in der ersten Person Plural. DITIB ist bekannt dafür, daß hier kein Blatt vor den Mund genommen wird. Und nicht immer geht es dabei um "uns", gerne auch mal um die anderen, Juden zum Beispiel. "Juden predigen Gutes, aber hören nicht auf Böses zu tun, Juden sind gemein, Juden haben ihre eigenen Propheten umgebracht, Juden sind geizig und Juden sind schwache Kämpfer" – diese Weisheiten von Zion konnte man vor nicht allzu langer Zeit bei den DITIB-Korangelehrten aus Melsungen lesen.
Schön, daß Kayman gerade erst gerngesehener Gast bei Sandra Maischberger war. Da durfte der Vertreter der Antisemitentruppe im Gebührenfernsehen den früheren ARD-Nordafrikakorrespondenten Samuel Schirmbeck frisch, fromm, fröhlich und frei in Nazinähe rücken und behaupten, dessen Überzeugen befänden sich "nahe an biologistischen Argumenten". Daß Knalltüte Kayman tatsächlich Selbstkritik übte, als er von "uns Ausbeutern" sprach, glauben Sie mir nicht?
Die Deutschen und ihre verwerfliche Profitmaximierung
Stimmt ja auch nicht: Er meinte wieder mal die Deutschen allgemein mit ihrer verwerflichen Profitmaximierung. Seine Religion hingegen, unter deren grünen Banner derzeit weltweit massenhaft Menschen abgeschlachtet werden, hält er nicht für das Problem, sondern für die Lösung: "Es ist gerade der Islam mit seinem Grundsatz, dass Vermögen, welches aus einem gesellschaftlichen Miteinander geschöpft wird, auch anteilig den Schwachen in dieser Gesellschaft zurückgegeben werden muss, der einen Ausweg aus einem durch Profitmaximierung getriebenen Wirtschaftssystem böte."
Der Satz ist so blöd, der könnte glatt von Aiman Mazyek stammen. Den sehen wir bestimmt bald wieder – in der nächsten Talkshow, wenn es heißt: "Der Prophet, der Prophet, der hat immer recht."