Henryk M. Broder / 06.09.2017 / 07:45 / 10 / Seite ausdrucken

Der Präsident der Herzen

Da derzeit die Lobeshymnen auf Norbert Lammert, der sein Amt als Präsident des Bundestages aufgibt und nicht mehr für den Bundestag kandidiert, gar nicht mehr aufhören wollen, weil er u.a. einmal die Kanzlerin zur Ordnung gerufen und damit seine Überparteilichkeit bewiesen hat, gibt es an dieser Stelle kleine Korrekturen zum Heiligenbild des Tages. Lammert kanzelt die Abgeordnete Steinbach ab und behauptet, es gebe bei Abstimmungen grundsätzlich keinen Fraktionszwang, obwohl die Kanzlerin soeben in der Frage der Ehe für Alle die "Gewissensentscheidung" freigegeben und den Fraktionszwang aufgehoben hat. Hier und hier. Vorher schon hat Norbert Lammert eine Änderung der Geschäftsordnung des Bundestages durchgesetzt, um zu verhindern, dass der falsche Mann oder die falsche Frau den nächsten Bundestag eröffnet. Ja, auch in einer Demokratie muss auf Risiken und Nebenwirkungen geachtet werden. 

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Christian Beilfuss / 06.09.2017

Abwarten. Wenn Claudia Roth vom Vize- zum Vollpräsidenten bzw. -prösidentenx aufrückt, wird man zurück zu Lamers sehnen.

Frank Stricker / 06.09.2017

Der AFD kann ich nur empfehlen die Antrittsrede ´“des am längsten im Bundestag sitzenden” zu boykottieren. Dann wird hoffentlich auch dem letzten klar, was Herr Lammert für ein mieser Intrigant war.

Wolfgang Oser / 06.09.2017

Diesen 3 Beiträgen zum Bericht stimme ich voll zu! So sehe ich dies auch!

Richard Loewe / 06.09.2017

ich habe Bundestagspräsident Prof. Dr. Lammert mal angeschrieben als bei meiner Dienststelle der Besuch der Verteidigungsausschussvorsitzenden anstand, die sich mit einem Ehrendoktortitel schmückte. Der Titel war aus Rumänien und durfte lt. Landeshochschulgesetz nicht geführt werden, weil die verleihende Hochschule kein Promotionsrecht hat. “Prof.” Dr. Lammert antwortete mir sogar und schrieb, dass das schon in Ordnung gehe, weil es bestimmt irgendwo in Deutschland legal sei. Die Dame hat dann ihren Besuch abgesagt. Ob das an meiner Anfrage lag, bezweifle ich. Den Titel führt sie nicht mehr öffentlich. Lammert seinen Ehrenprofessor schon.

Wilfried Paffendorf / 06.09.2017

Die Krönung der Geschichte vom Abgang des Herrn Lammert wäre die Meldung, dass auch die grüne Dampfnudel Roth nicht wieder antritt.

Ulla Smielowski / 06.09.2017

Norbert Lammert…. welcher Partei gehörte er eigentlich an..?

Leo Hohensee / 06.09.2017

Herr Lammert hat Frau Steinbach im Anschluss an deren Abschlussrede am 30.6. im Bundestag zurechtgewiesen indem er auf Gewissens- und Abstimmungsfreiheit (Ehre) jedes einzelnen Bundestagsabgeordneten gepocht hat. (Seine Einlassung ist auch noch unvollständig: selbstverständlich sind sie auch dem Wohl des deutschen Volkes verpflichtet ! ) Frau Steinbach hatte dazu im Gegensatz noch einmal an die Eigenverantwortung der Abgeordneten erinnert. Sie hatte unter dem Eindruck gesprochen, dass Abgeordnete sich der Vorgabe der Parteiführung nur noch anschließen oder unterwerfen. Sie wurde von Herr Lammert zurechtgewiesen wie eine dumme Göre. Ich habe das als unwürdig und deplatziert empfunden. Denn Frau Steinbach hat in allem Recht ! Wir leben nicht mehr in einer Demokratie !  Ich beobachte nur die Abläufe aufmerksam. Und ich komme zu dem Ergebnis, diese Bundeskanzlerin hat etwas anderes gebaut als Demokratie, sie hat eine „DDR-Mokratie“  gebaut und fast der gesamte Bundestag macht mit! Die Lobhudelei jetzt auf Herrn Lammert sagt mir nur – sie halten sich für die absolut besten Menschen auf dieser Welt.

Jochen Thomas / 06.09.2017

Nun ja, Ich fürchte, Frau Steinbach zurechtgewiesen und den Gau ... Verzeihung: Herrn Gaulands potenzielle Eröffnungsrede verhindert zu haben dürfte für viele ein nicht unwesentlicher Kreisbogen in Herrn Lammerts Gloriole sein.

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