Lieber Herr Broder, Ihr Essay vom gestrigen Mittwoch, dem 2. Juli, unter der Überschrift »Schuld sind die Opfer«, publiziert in DIE WELT, hat mir besser gefallen: Die Perfidie, mit der Opfer zu Tätern umgelogen werden, indem der regelrecht inflationär verwendete Begriff des »Siedlers« einen gewohnheitsgemäßen Hang zur Unterdrückung von Palästinensern suggerieren und somit zwangsläufig irgend eine diffuse Schuld der drei Ermordeten implizieren soll, wissen Sie deutlich zu entlarven, was ich auch für dringend erforderlich halte. Jedoch hielte ich ein wenig mehr Differenzierung im Rahmen des obigen Artikels mit »Der Kondoliere« für angebracht. Denn innerhalb der Linken, und damit meine ich nicht ausschließlich die Partei mit jenem zu Missverständnissen einladenden Namen, existieren durchaus Strömungen, die keineswegs bereit sind mitzuhelfen einen mit dem Etikett des Antizionismus verschleierten alten Wein in neue Schläuche zu gießen.
Gysi ist m. M. nach einer der ganz wenigen bei den Linken, der sich gegen den tief verwurzelten linken Antisemitismus stemmt. Ich möchte nicht wissen was passiert wenn sein Einfluss schwindet und sich entweder die westlich bürgerlichen Vorbehalte gegen die Juden oder der östlich stalinistische Judenhass durchsetzt.
@Martin Schott: meine vollkommene Zustimmung! Genau das habe ich auch gedacht. Mit welchem Recht spielen die SED-Nachfolger sich hier eigentlich auf? Die Partei gehört verboten und Gysi darf seinen anstisemitischen Senf für sich behalten oder in einer staubigen Baracke mit seiner Brut teilen. Echt widerlich! Erfreulich aber, dass manche bei FB sich dennoch bemühen, Einwände zu bringen und die Wahrheit auf den Tisch zu bringen.
Da in Gaza andere Verhältnisse herrschen und Schnellgerichte gerne mal einen Palästinenser zum Tode verurteilen, weil er “angeblich” den Feind (damit sind ja ausschließlich Juden gemeint) unterstützt und mit dem kollaboriert, solle Herrn Gysi doch mal Friedensengel spielen und mit der gleichen Energie reklamieren, wie er das so gerne bei den Juden macht. So würde ich sogar ein Schippern nach Gaza unterstützen. Am Besten während eines Dauerbeschusses, wenn es dort so richtig knallt. So richtig schön mit Landausflug und Stadtrundfahrt und abschließenden Feuerwerk. Da ist Herr Gysi nicht alleine. Politiker aller Coleur verlieren regelmässig ihre Stimme, wenn es um die Greultaten der Palästinenser geht. Ganz so, als wären sie plötzlich erkrankt, hätten Halsweh. Die Gesundung erfolgt sofort, wenn Israel anfängt sich zu verteidigen. Die Juden scheinen Wunderheiler zu sein. Diese Krankheit kommt mir verdammt bekannt vor. War die nicht schon mal 1933 ausgebrochen?........ich meine, die Symptome wären schon mal beschrieben worden.
Erstaunlich zudem, dass es der “Linken” immer noch gelingt, sich quasi als Gewissen der Nation aufzuspielen, anstatt auf alle Zeit in der politischen Bedeutungslosigkeit zu versinken, wie sie es nach der Wende verdient gehabt hätte. Mag das sozialistische Menschenexperiment weltweit auch 100 Millionen Tote gefordert haben, die “Linke” steht immer noch für das Gute, den neuen Menschen und die neue Gesellschaft - und um die zu erschaffen, kann man das Alte restlos zerstören, egal wie viele Tote es kostet. Wen wundert es, dass diese Partei ein Klientel um sich schart, bei dem es einem im Halse würgt.
Ich bin kein Jurist, doch meine ich, dass Gysi irrt. Meiner Ansicht nach gehören in diesem Fall/solchen Fällen nicht nur die Mörder bestraft. Auch die Aushecker der Mordpläne sowie die Unterstützer der Mörder gehören bestraft. Zum Beispiel jene, die das Aufrechterhalten und Funktionieren von Terrororganisationen mit ihren riesigen Geldgaben ermöglichen. Ich nenne jene Unterstützer, die von unserem Kulturkreis sind: Schreibtischtäter.
So sind sie halt die Antikriegshetzer. Eigentlich wollen sie doch nur das Gute auf dieser Welt befördern, aber kaum fällt das Wort “Jude” wird der Alarm-Modus ausgelöst. Dann werden manche Hurra-Pazifisten militant bis zum Holocaust.
Auch interessant: “[...] und so etwas darf nie wieder von uns deutschen ausgehen.[...]” “Ein Holocaust” wäre heute - laut Zehentmaier - wohl schon irgendwie in Ordnung, solange es nicht die / wir Deutschen. Wir könnens nämlich nicht. Jedenfalls nicht richtig. Sind schließlich noch ein paar Spaltpilze, Brunnenvergifter und Unruhestifter davongekommen damals. Widerlich. Eine andere Bezeichnung gibt es für (den angeblichen) IM Notar und seinen Speichellecker Zehentmaier nicht. Einfach widerlich.
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