Gastautor / 16.11.2017 / 10:04 / Foto: pixabay / 7 / Seite ausdrucken

Der Klimawandel ist für unsere Welt eine Schicksalsfrage

Es war nicht alles schlecht an der Rede, die Angela Merkel gestern vor der Klimakonferenz in Bonn gehalten hat. Deswegen bringen wir sie hier im Wortlaut.

Von Angela Merkel.

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrter Herr Generalsekretär der Vereinten Nationen, sehr geehrter Herr Präsident, lieber Emmanuel Macron, sehr geehrte Minister, Gäste, Exzellenzen,

ich möchte Sie alle ganz herzlich hier in Bonn – und damit in der Bundesrepublik Deutschland – willkommen heißen. Wir sind sehr stolz darauf, dass der Sitz des UN-Klimasekretariats hier in Bonn ist.

Wir sind hier zusammengekommen, weil wir vor einer, wenn nicht sogar vor der zentralen Herausforderung der Menschheit stehen. Der Klimawandel – alle, die hier im Raum sind, wissen das; aber ich rufe dies auch allen anderen zu – ist für unsere Welt eine Schicksalsfrage. Sie entscheidet über das Wohlergehen von uns allen. Sie entscheidet ganz konkret darüber, ob Menschen auch in Zukunft noch zum Beispiel auf den Pazifikinseln leben können. Es hat also eine ganz besondere Aussagekraft, dass die Republik Fidschi als Inselstaat die Präsidentschaft der COP 23 übernommen hat. Es ist uns in Deutschland eine Ehre, die Republik Fidschi hierbei zu unterstützen – das sage ich im Namen der ganzen Bundesregierung.

Wir wollen unsere Welt schützen

Unsere gemeinsame Botschaft lautet: Wir wollen unsere Welt schützen. Daher stehen wir zum Pariser Klimaabkommen. Daher – das ist jetzt die Aufgabe nach dem großen Erfolg, dass dieses Abkommen überhaupt zustande gekommen ist – müssen wir es jetzt gemeinsam umsetzen. Hierfür brauchen wir ein geeignetes Regelwerk. Genau daran wird ja auf dieser Konferenz gearbeitet. Es geht um Vertrauen und es geht um Verlässlichkeit in dem gemeinsamen Bemühen um dringend notwendige Fortschritte im Klimaschutz. Dazu soll auch der „Talanoa Dialog“ dienen.

Wir in Europa wissen um unsere Verantwortung. Das europäische Ziel, das Ziel der Europäischen Union, die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent bis 2030 zu senken, setzen wir in der Europäischen Union rechtsverbindlich um. Jeder Mitgliedstaat der Europäischen Union muss dazu seinen Beitrag leisten. Für Europa bedeutet das, dass wir dazu die entsprechenden Regeln setzen müssen, zum Beispiel im Emissionshandel. Hierbei haben wir in der letzten Woche eine wichtige Einigung erreicht. Das Instrument wird auf das Ziel der Europäischen Union ausgerichtet. Dabei werden jetzt vor allen Dingen Zertifikate aus dem Handel herausgenommen, um den Preis zu einem wirksamen Signal entwickeln zu können. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich auf die Aufteilung des gemeinsamen Ziels geeinigt. Jeder weiß, welchen Beitrag er zu leisten hat.

Mit dem Klimaschutzplan 2050 hat Deutschland seine mittel- und langfristige Strategie festgelegt. Wir wollen bis Mitte des Jahrhunderts weitgehende Treibhausgasneutralität erreichen und zwischen 80 und 95 Prozent der CO₂-Emissionen einsparen. Der nächste Schritt ist, diese Strategie mit konkreten Maßnahmen auszufüllen. Ich will hier ganz offen sprechen: Das ist auch in Deutschland nicht einfach. Wir haben uns Ziele für 2020, 2030 und eben auch 2050 vorgenommen. Unser Ziel für 2020 ist ein ehrgeiziges Ziel, nämlich eine Reduktion um 40 Prozent bezogen auf 1990. Jetzt, gegen Ende des Jahres 2017, wissen wir, dass uns dahin noch ein ganzes Stück fehlt. Gerade auch in den Gesprächen zur Bildung einer neuen Regierung spielt diese Frage in diesen Tagen eine zentrale Rolle. Dabei geht es auf der einen Seite um die Erfüllung dessen, was wir uns vorgenommen haben. Dabei geht es auf der anderen Seite aber auch um soziale Fragen und Arbeitsplätze zum Beispiel im Zusammenhang mit der Frage der Reduktion der Kohle. Dabei geht es auch um Wirtschaftlichkeit; das heißt, um die Bezahlbarkeit von Energie.

Es sind harte Diskussionen

Ich will Ihnen nur sagen, dass auch in einem reichen Land, wie wir es sind, natürlich erhebliche Konflikte in der Gesellschaft vorhanden sind, die wir vernünftig und verlässlich lösen müssen. Es sind harte Diskussionen. Wir wissen, dass Deutschland als ein Land, das noch in hohem Maße Kohle, insbesondere Braunkohle, verwendet, natürlich einen wesentlichen Beitrag leisten muss, um die Ziele zu erfüllen. Aber wie genau, darüber werden wir in den nächsten Tagen miteinander präzise diskutieren müssen.

Wir haben während der deutschen G7-Präsidentschaft 2015 den gemeinsamen Willen bekräftigt, als Industriestaaten insgesamt den Weg der Dekarbonisierung zu gehen. Ich bin davon überzeugt, dass die Industriestaaten einen sehr speziellen und großen Beitrag leisten müssen, weil sie die Fähigkeit zu den notwendigen technologischen Entwicklungen haben, die Maßstäbe setzen können, aber natürlich auch, weil sie eine historische Verantwortung haben und zum CO₂-Anstieg weltweit wesentlich beigetragen haben.

In diesem Jahr haben wir in unserer G20-Präsidentschaft den G20-Aktionsplan zu Klima und Energie für ein nachhaltigeres Wirtschaftswachstum beschlossen. Auch die OECD hat deutlich gemacht, worum es geht: Nur wenn wir die umfangreichen Investitionen auch klimafreundlich ausrichten, können wir unseren Wohlstand in Zukunft sichern. Deshalb sind wir der Überzeugung, dass Klimapolitik auch zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik ist. Denn die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen ist ja die Voraussetzung dafür, dass wir überhaupt erfolgreich wirtschaften können. Vor diesem Hintergrund hat sich auch in den Vereinigten Staaten von Amerika ein breites Bündnis aus zahlreichen Staaten, Städten und Unternehmen formiert, das die Verpflichtung „America´s Pledge“ vorgelegt hat. Ich möchte das sehr begrüßen, denn es unterstreicht die Bedeutung des Klimaschutzes in weiten Teilen der USA, ungeachtet der Entscheidung von Präsident Trump, aus dem Klimaabkommen von Paris auszusteigen.

Die Transformation wird an Bedeutung gewinnen

Dies alles geschieht ja auch in der Überzeugung, dass die Transformation hin zu einer emissionsarmen Wirtschaftsweise – richtig angelegt – große Wachstumschancen bietet. Erneuerbare Energien, ressourcen- und kostensparende Effizienztechnologien, klimaschonende Neuerungen im Gebäudebereich und im Verkehr – das und anderes mehr wird auf den Märkten weltweit an Bedeutung gewinnen. Ich darf Ihnen sagen, dass in Deutschland erneuerbare Energien bereits die stärkste Säule der Energieversorgung ist und dass wir erleben, dass in einem relativ schnellen Tempo die Unterstützung für erneuerbare Energien steigt und deren Marktreife immer schneller erreicht wird.

Die Innovationschancen sollen selbstverständlich möglichst allen Ländern auf der Welt zugutekommen, gerade auch den ärmeren. Daher steht Deutschland gemeinsam mit den anderen Industrieländern zu der Zusage, Entwicklungsländer ab 2020 jährlich mit 100 Milliarden US-Dollar an öffentlichem und privatem Kapital zu unterstützen. Das ist auch der Grund dafür, warum wir in Deutschland eine Verdoppelung der öffentlichen Klimafinanzierung bis 2020 vorgesehen haben.

Aber es kommt neben öffentlichen Investitionen gerade auch auf private Investitionen an. Wir alle gemeinsam sind gefordert, die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen, um auch wirklich Privatkapital für die Klimafinanzierung zu mobilisieren. In diesem Zusammenhang spielen natürlich die Entwicklungsbanken und die Weltbank eine wichtige Rolle. Wir alle als Mitgliedstaaten sollten diese Rolle stärken. Daher kann ich es nur begrüßen, dass Staatspräsident Macron gemeinsam mit dem UN-Generalsekretär und dem Präsidenten der Weltbank zu einem Gipfel mit dem Schwerpunkt Klimafinanzierung in Paris am 12. Dezember eingeladen hat. Wir alle wissen, dass der 12. Dezember für Paris und den Klimaschutz ein ganz spezielles, magisches Datum ist. Auch deshalb sollte diese Konferenz ein Erfolg werden.

Diese Konferenz sollte ein Erfolg werden

Bei der Konferenz hier in Bonn stehen die drohenden Risiken und die Anpassung an den Klimawandel im Mittelpunkt. Wir haben auf der einen Seite schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel und Überschwemmungen und auf der anderen Seite Stürme, unerträgliche Hitze, Dürrekatastrophen. Niemand – ich sage: niemand – darf und kann das ignorieren. Wenn wir uns zudem die wachsende Weltbevölkerung vor Augen führen, wissen wir: Zunehmende Konflikte um natürliche Ressourcen sind geradezu vorprogrammiert, wenn wir beim Klimaschutz nichts tun. Deutschland hat sich deshalb auch im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen stets dafür ausgesprochen, Sicherheitsaspekte des Klimawandels viel stärker in den Blick zu nehmen. In diesem Sinne wird sich Deutschland auch weiter engagieren.

Um Entwicklungsländer zu unterstützen, damit sie sich an nicht mehr vermeidbare Folgen des Klimawandels anpassen können, hat Deutschland im Jahr 2016 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Wir bringen dieses Jahr zusätzlich noch 100 Millionen Euro für den Anpassungsfonds auf, damit wir den am wenigsten entwickelten Ländern bei dieser schwierigen Aufgabe helfen können.

Es freut mich, dass wir gestern mit der Weltbank eine globale Partnerschaft für Klimarisikoversicherungen in Entwicklungsländern als eine gemeinsame Initiative der G20 und der vom Klimawandel besonders betroffenen Länder gegründet haben. In dieser Vereinbarung spiegeln sich zwei Dinge wider: Auf der einen Seite, dass Versicherungslösungen eine verlässliche, dauerhafte, gute Möglichkeit sein können, um Risiken abzufedern; auf der anderen Seite ist es für uns wichtig, dass wir dies gemeinsam mit den betroffenen Ländern vereinbart haben, denn es geht darum, dass wir auf Augenhöhe miteinander arbeiten und unsere Erfahrungen gegenseitig immer wieder mit einbringen. Eine gute Nachricht ist auch, dass die von Marokko und Deutschland initiierte „Nationally Determined Contributions“-Partnerschaft mittlerweile auf über 70 Länder angewachsen ist.

Das PariserAbkommen ist ein Ausgangspunkt

Meine Damen und Herren, vor zwei Jahren ist etwas gelungen, das wir uns in Kopenhagen noch nicht vorstellen konnten. Aber wir wissen: Das Pariser Abkommen ist ein Ausgangspunkt. Wir wissen auch: Mit den heutigen nationalen Verpflichtungen werden wir das 2-Grad- oder das 1,5-Grad-Anstiegsziel nicht einhalten können. Deshalb ist jeder einzelne Beitrag unglaublich wichtig. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns gegenseitig offen zeigen, dass wir unsere Beiträge vergleichbar machen. Deshalb muss von dieser Konferenz ein Signal der Ernsthaftigkeit ausgehen, dass wir das Pariser Abkommen als Anfang sehen und dass die Arbeit damit erst richtig losgegangen ist. Die täglichen Wetterereignisse und Klimakatastrophen auf der Welt zeigen uns, wie drängend die Sache ist. Daher heißt es jetzt, unseren Worten auch Taten folgen zu lassen. Wir in Deutschland werden uns bemühen, auch wenn das viele Kontroversen hervorruft. Deshalb bin ich auch nicht leichtfertig, wenn ich anderen sage: Tut etwas. Ich weiß, wie schwer es auch im eigenen Land ist, das zu erkämpfen.

Daher wünsche ich allen, die sich für den Klimaschutz engagieren – sei es, dass Sie als Vertretung Ihrer Staaten hier sind, sei es, dass Sie sich als Nichtregierungsorganisationen für dieses Ziel stark machen –, guten Mut, guten Willen und viel Tatkraft. Vielen Dank.

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Th. Nehrenheim / 16.11.2017

Der Klimawandel ist eine Schicksalsfrage. Ja, sicherlich, aber es gibt viele Fehler, die die Schicksale vieler Menschen in vielen Ländern bestimmen, wie z.B. Meeresverschmutzung, Überfischung, Abholzung, Krieg des Islam gegen Ungläubige usw. Das Interessante an diesem Klimawandel-Feindbild ist jedoch, dass es so unpolitisch, unethnisch und moralisch unbelastet ist. Ein Feind wie von einer anderen Welt: Da müssen wir an einem Strang ziehen. Das füllt die ideologische Ebene der Wahrheit. Was aber kostet uns der Kampf gegen den Klimawandel? Auf dieser ökonomschen Ebene kann man zuerst feststellen, dass die höchsten Kosten des Kampfes die zu zahlen haben, die die politische Speerspitze bilden. Das sind also die (nord-)europäischen Staaten. Die sollen sogar einen Teil der Kosten übernehmen, der in Entwicklungsländern anfällt. Dann aber kann man auch finden, dass die Staaten, die nur geringste Umstellungen vornehmen, am wenigsten zu zahlen haben und am wenigsten bei ihrem industriellem Wirtschaftswachstum einbüßen. Das sind Staaten wie China und Schwellenländer. In Deutschland werden die Kosten extrem sein, da unser Wirtschaftsmodell der Einkauf von Rohstoffen und Halbfertigwaren, deren Verarbeitung zu begehrten, gut exportierbaren Waren ist. Dazu braucht es Ingenieurwissen, gute Kaufleute und v.a. viel Energie. Wenn wir uns diese Energie „unmäßig“ verteuern, werden wir unsere Waren verteuern müssen … Lässt Energie sich technisch alternativ bereitstellen? Selbst die Energiegewinnung aus Windkraft, Erdwärme und ein wenig Photovoltaik scheint ein dauerhaft fremdfinanziertes Unterfangen zu werden. Ja, die Kernenergienutzung hat auch Jahrzehnte Geld gekostet, aber da sind v.a. die Folgekosten das Problem, während bei der „grünen“ Energiebereitstellung auf der Seite der Gewinnung fast alles entwickelt ist, auf der Seite der Infrastruktur noch einiges zu machen ist, doch auf der Seite der Speicherung so gut wie nichts gelöst ist. Da warten auch noch große politische Probleme: Oder wollen etwa die Oberbayern auf ihre Heimat zugunsten von Hochwasserspeichern verzichten? Wer will schon auf einem Wasserstofftank wohnen, der auch noch alle paar Jahre ersetzt werden muss? Technisch zur Zeit nicht lösbar. Was hilft es, wenn wir auf „grüne“ Energien umstellen? Was hilft es der Welt, wenn das kleine Deutschland auf alternative Energieversorgung umstellt, dabei übrigens immer mehr seiner Produktion ins Ausland „verlagert“ und in China boomt die Wirtschaft noch immer so, dass man dort 1000 mal so viel Kraftwerkskapazität baut wie wir von Kohle/Gas auf „grün“ umstellen? (Es nutzt den Globalisierungsgewinnern, den international agierenden Konzernen, die sich in die Warenströme einklinken, diese lenken und daraus ihren Gewinn schöpfen. Auch deshalb, weil wir unsere Zeit und unsere Ressourcen damit verschwenden, uns über Alternativen Gedanken zu machen und unsere Nachrichtensendungen damit auszufüllen. Der Theaterkrieg für das Volk.) Was aber ist die Ursache des Klimawandels? Das wurde schon zu meiner Studentenzeit Ende der 80er Jahre diskutiert. Man konnte zu keinem Schluss kommen, da viel zu viele Parameter in den Modellen berücksichtigt werden mussten. Bis vor Monaten habe auch ich noch geglaubt, dass die Hauptursache das durch Verbrennung des mineralischen Kohlenstoffs, das menschengemachte Kohlendioxid ist. Meine Meinung war ein Resultat dauernder medialer Indoktrination, incl. Kuscheleisbären. Heute denke ich, dass unsere allgemeine Klimaerwärmung deshalb so deutlich ist, weil wir den Vorfall erleben, dass sich mehrere Wellenberge mehrerer periodischer Temperaturänderungen, wie z.B. der Tausendjahrschwankung, überlagern. Wir erleben sozusagen eine Monsterwelle, die durch Addition kleinerer und größerer Wellen zustande kommt. Dies hat ein unabhängiger (weil emeritierter) Experimentalphysiker aus den mittlerweile öffentlich zugänglichen Temperaturmessdatenmengen per Fourier-Transformation ermitteln können. Der tapfere Mann – ja, wenn man mal Gelegenheit hat, mit ihm zu sprechen, kann man feststellen, dass das das Adjektiv nicht übertrieben ist - heißt Prof. Dr. Carl-Otto Weiss. Ein Rufer in der Brandung. Solche Stimmen werden politisch bedingt ausgegrenzt. Sicherlich trägt die leicht angestiegene CO2-Konzentration in der Atmosphäre zur Temperaturerhöhung bei, doch scheint der Einfluss viel zu hochgespielt zu werden. Andererseits ist eine höhere Kohlendioxidkonzentration für das Pflanzenwachstum, damit auch für Ernteerträge, sehr gut. Wenn wir unsere Welt schützen wollen, dann sollten wir andere Dinge tun, wie z.B. die Globalisierung eindämmen, die Vereinten Nationen an ihre Grundsätze erinnern usw.

Martin Landvoigt / 16.11.2017

Ich frage mich, was denn nicht schlecht war an dieser Rede. Vielleicht, dass einige Höflichkeitsformen eingehalten wurden? So z.B. die Aussage:  “Wir wollen unsere Welt schützen. Daher stehen wir zum Pariser Klimaabkommen.” Da aber das Klimaabkommen nichts dazu beiträgt, die Welt zu schützen, ist es einfach nur eine unzutreffende Verknüpfung. Oder: “Wir in Europa wissen um unsere Verantwortung.” - Ich habe mich das sehr genau gefragt. Ergebnis: ich weiß hier von keiner Verantwortung. Oder das: “Wir wollen bis Mitte des Jahrhunderts weitgehende Treibhausgasneutralität erreichen und zwischen 80 und 95 Prozent der CO₂-Emissionen einsparen.” Ich sehe hier nur zwei mögliche Szenarien: Entweder, dieses Ziel wird krachend verfehlt wie das Ziel für 2020, dann ist es nur lächerlich, so was anzukündigen. Oder das wird durchgeboxt, was zum Zusammenbruch Deutschlands führen wird. Eine dritte Variante wäre die Kombination aus beiden: Das Durchboxen führt zum Zusammenbruch Deutschlands, aber das Ziel wird trotzdem nicht erreicht.  

J. Schlenzig / 16.11.2017

“Wir in Deutschland (haben) eine Verdoppelung der öffentlichen Klimafinanzierung bis 2020 vorgesehen.” Ein sinnfreier Satz im schönsten Merkeldeutsch. Die Finanzierung des öffentlichen Klimas soll verdoppelt werden. Klasse.

Peter Fehlhaber / 16.11.2017

Ok, auch an einem guten Plädoyer für die Klassische Homöopathie nach Doktor Hahnemann könnte man schließlich Gefallen finden. Ich mache mal nur die Überschrift. Der Klimawandel ist für unsere Welt eine Schicksalsfrage. Gut: sie sagt ‘die Welt’. Viel besser als ‘Planet’ oder ‘Erde’. Die Grundaussage ‘Klimawandel gleich Schicksalsfrage’ ist ebenfalls völlig richtig, dutzendfach durch die Geschichte belegt. Mit ‘der’ Klimawandel legt sie sich allerdings eindeutig fest auf das Moderne Optimum, das sich nicht nur nicht im Mindesten von vorangegangenen unterscheidet sondern innerhalb dessen die Menschheit auch eine unfassbare Entwicklung auf allen Ebenen vollzogen hat. Ja, Schicksal, aber nicht in ihrem Sinne. - In meiner Wahrnehmung hatte sich Frau Merkel noch nicht so deutlich als Klimaschützerin dargestellt sondern ist eher ausgewichen auf das Thema positive Entwicklung auf den Arbeits- oder besser Beschäftigungsmarkt. Bin enttäuscht.

Thomas Bauer / 16.11.2017

Semantisch und rhetorisch bewegt sich die Bundeskanzlerin des besten Deutschlands in dem wir gut und gerne leben, auf dem Niveau, auf dem Realschüler ihre GFS vortragen. Beim Erwerb ihrer Worthülsen gab es das Wort “wir” offensichtlich gerade im Sonderangebot mit Grosspack. Ich kann dieses unsägliche Geschwurbel nicht mehr ertragen.

Volker Kleinophorst / 16.11.2017

Versteh ich nicht? Soll das ein Witz sein? Sonst wäre doch schön gewesen, mal einzuordnen welche von den Floskeln von Frau Merkel denn der gute Teil sein soll.

Karl Kaiser / 16.11.2017

Noch schlimmer als befürchtet. Kein Strom in Mainz, mieses Wetter und dazu noch das. Der Tag ist versaut. Danke.

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