Danke! Auch mich überkamen Zweifel die letzten Tage angesichts der Behauptung, B/B’s Programm habe wesentlich zum Zusammenbruch des Sowjetsozialismus beigetragen. Ich sah diesen Verdienst intuitiv eher bei den innersystemischen Kritikern/Dissidenten und den innerstystemischen Antinomien des Sozialismus an sich und der sowjetischen Ausprägung - an den Beitrag des “Hardliners” Reagan hatte ich gar nicht mehr gedacht. Wobei ich auch einen gewissen Beitrag der B/B Strategie nicht vorschnell ausschließen würde, im Sinne einer Aufgabenteilung Good Cop B/B (den Gegner ruhig stellend) und Bad Cop Reagon. Aber das müsste erstmal (von den behauptenden Kondolierern) herausgearbeitet werden und dürfte eher ein geschichtlicher Unfall denn Intention der B/B Strategie gewesen sein - denn angesichts der Vormachtstellung des Marxismus innerhalb der politisch-universitären linken Elite der 60/70er Jahre ist einer (Zer)Störungsintention wenig plausibel. Beim Lesen Ihrer Zeilen kam mir der Gedanke, ob die ausschließlich positive Hervorhebung des Wandels durch Annährung dieser Tage darin ihren Nährboden hat(te), dass auch gegenwärtig bei uns eher die Appeasment-Strategie in vielen Gebieten von den politischen Eliten vertreten wird - sei es Eurorettung, Flüchtlingsproblematik oder (politischer und/oder militanter) Islam.
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