Die Ankündigung hatte es in sich. »Die Israelis haben kaltblütig ihre Siedlungspolitik fortgesetzt«, hieß es in der Broschüre des DGB-Bildungswerks. Für den 18.?Juli hatte es zu einem Seminar unter dem Titel »Frieden in Nahost?« nach München eingeladen. Referent sollte Heinz Vestner sein. Er ist weithin bekannt für seine Ablehnung Israels. In seinem Artikel »Die vergessene Geschichte Palästinas«, veröffentlicht in der Enzyklopädie »Microsoft Encarta«, schrieb er beispielsweise: »Ein ›Existenzrecht‹ des israelischen Staates ist weder historisch noch völkerrechtlich herzuleiten.« Heide Langguth, die stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Bayern, räumte indes auf Nachfrage der Jungle World ein, dass das Seminar schließlich »wegen Anrufen« abgesagt werden musste.
Die antiisraelische Ankündigung des Seminars sei den Mitarbeitern des Bildungswerks inzwischen »sehr unangenehm«, gesteht sie. Sie sei vor der Abgabe in den Druck nur »überflogen« worden.
Wäre es zu dem Seminar gekommen, hätten die Zuhörer zum Beispiel Antworten auf die folgenden Fragen erhalten können: »Ist es dann ein Wunder, dass Palästinenserorganisationen wie Hamas und Hizbollah immer mehr Zulauf haben? Wer Gewalt sät, wird immer Gewalt ernten. Wieso eigentlich ist die Todesursache Arafats bis heute ›unbekannt‹?«
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