Juhu, Sozial"wissenschaft” ist gar keine! Das wußte schon Richard Feynman. Er nannte das “Cargo-Kult”.
“Sind es in gewinnorientierten, börsennotierten Betrieben nicht gerade Leute mit oben genannten Eigenschaften, die für den Managerjob am ehesten in Frage kommen?” Ja, so ist das! Und ich möchte ergänzen, dass ohne eine ordentliche Portion Egoimus, Rücksichtslosigkeit und Narzissmus kaum eine Erfolgskarriere denkbar wäre. Egoismus ist der natürliche essentielle Antrieb jeden Wettbewerbs. So ist es ist ein grundlegend in die Irre führender Gedanke der Studienautoren, diese Eigenschaften zu messen, um sie aufzulisten und zu einer Krankheitsdiagnose heranzuziehen! Die Psychopathie ist in seriösen internatinalen Klassifikationen gar nicht mehr zu finden. Sie ist längst vom “Volksmund” (Darf man das noch sagen?) okkupiert worden, während Psychologen und Psychiater sich mit Charakter- bzw. Persönlichkeits-Typologien befassen, die nicht gleichbedeutend mit einer Krankheitswertigkeit ist.
Sehr interessanter Beitrag. Mich würde die Studie von Nathan Brooks interessieren. Gibt es hierzu Quellen?
Nur die Person, die egoistisch und rücksichtslos ist, ist besonders erfolgreich im Beruf und im Geschäftsleben. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Das gilt insbesondere für Unternehmer und Manager aber auch genauso für die “normale” Belegschaft in einem Unternehmen. Der Unterschied liegt nur darin, dass sich dieses Verhalten für Unternehmer und Manager Manager finanziell deutlich stärker auswirkt, als bei den Arbeitnehmern u. Arbeitnehmerinnen. Es gibt niemand, der sehr vermögend ist, der nicht rücksichtlos und egoistisch gegenüber Mitarbeiter und Geschäftspartnern seine Ziele verfolgt hat. Mit Gutmenschtum ist noch niemand beruflich erfolgreich und reich geworden (nicht mal die Religionen u. ihre weltlichen Vertreter tun das). Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere die Unternehmer, die bei Vorträgen immer wieder gerne erwähnen, wie mitarbeiterorientiert sie sind und die auch mit großen Spenden Sozialprojekte unterstützen am rücksichtslosesten mit ihren Mitarbeitern umgehen. So ist das ganz normale Leben auf dieser Welt. Damit muss sich Jede(r) arrangieren so gut er eben kann.
Nun ich glaube, Sie hatten es noch nie mit einem waschechten Psychopaten in einer Führungsposition zu tun. Dann wüssten Sie nämlich, dass sehr wohl die Gefahr besteht, dass Unternehmen regelrecht zerstört werden. Bestehende Strukturen einreißen können die Kollegen sehr gut. Nur leider sind sie völlig außerstande neue tragfähige Strukturen zu schaffen. Und ja, sie spielen die Leute gegeneinander aus, indem sie eine Art “Kreis der Auserwählten” schaffen. Diese Show hat dann was von einem Guru und seinen Jüngern, die einzig berufenen sind, die Weisheiten des Herrn und Meisters zu verstehen versuchen zu dürfen. Dummerweise handelt es sich aber meist nur um mehr oder weniger geschickt verbrämte heiße Luft, die die völlige Planlosigkeit des Meisters kaschieren soll. Das entstehende Chaos führt dann endgültig zur Demotivierung der Mitarbeiter und “Dienst nach Vorschrift”. Da diese Leute oft sehr fleißig sind, versuchen sie das Chaos durch extremen persönlichen Arbeitseinsatz zu überdecken. Das klappt in einer arbeitsteilig organisierten Welt natürlich nur begrenzt. Kurz: wenn die Besitzer eines Unternehmens dieses gehörig umkrempeln wollen, sollten sie dafür einen Psychopaten einstellen. Allerdings sollten sie auf gar keinen Fall den richtigen Zeitpunkt verpassen, ihn wieder zu feuern.
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