Henryk M. Broder / 06.01.2014 / 21:18 / 9 / Seite ausdrucken

Das ZDF klärt Ihre Kleinen auf

Wissen Sie eigentlich, was Ihre Kinder so treiben, wenn Sie nicht zu Hause sind? Sie denken, Sie haben alle nötigen Vorkehrungen getroffen? Den Computer deaktiviert und das Fernsehen so programmiert, dass nur ARD, ZDF, 3sat und arte empfangen werden können? Sie meinen, damit seien die Kleinen aus der Gefahrenzone? Auf der sicheren Seite? Schlimmstenfalls schauen sie japanische Filme mit koreanischen Untertiteln oder lernen die Kunst des Bergsteigens mit Luis Trenker. Von wegen.

Ihre Kinder schauen tivi, das Kinderprogramm des ZDF. Und damit sie später alles glauben, was ihnen Onkel Claus und Tante Tina erzählen, werden sie schon beizeiten gebrainwashed. Was Ihre Kleinen schon immer wissen wollten, ist nicht, wie die Babys in Mamas Bauch kommen, sondern was den Islam vom Islamismus unterscheidet. tivi sagt es ihnen.

Islamisten glauben, der Islam sei die einzige und beste Religion. Sie wollen, dass alle Menschen nach ihren extremen Regeln leben. Nun haben sich islamistische Kämpfer aus Syrien mit Islamisten im Irak zusammengetan. Ihr Ziel: Sie wollen Macht.

So weit, so gut. Jetzt müssen die Kleinen nur noch lernen, sauber zu differenzieren. Mit tivis Hilfe:

Islamismus klingt ähnlich wie Islam. Doch es ist nicht dasselbe. Der Islam ist eine Religion wie das Christentum oder das Judentum. Die Anhänger des Islam nennt man Muslime. Sie glauben an Allah und gehen zum Beten in die Moschee. Der Islamismus dagegen ist keine Religion, sondern eine extreme politische Bewegung. Islamisten, also Anhänger des Islamismus, sind zwar auch Muslime. Aber sie wollen vor allem politische Macht. Um das zu erreichen, wenden sie manchmal auch Gewalt an.

Manchmal. Aber nicht immer. Wenn auch immer öfter.

Fassen wir also zusammen. Islamisten glauben, der Islam sei die einzige und beste Religion. Aber: Islam und Islamismus ist nicht dasselbe. Nicht einmal das Gleiche. Der Islam ist eine Religion wie das Christentum oder das Judentum. Nur viel friedlicher. Der Islamismus dagegen ist keine Religion, sondern eine extreme politische Bewegung. Hmm. Wie kommt es dann, dass die Islamisten glauben, der Islam sei die einzige und beste Religion? Wollen die es besser wissen als das ZDF? Schauen sie nicht tivi?

Und wenn sich dann eines Ihrer Kinder entschliesst, die Schule hinzuschmeißen und Taliban zu werden, dann sicher nicht deswegen, weil der Islam eine Religion ist wie das Christentum oder das Judentum, die ja auch ihre militanten Flügel haben (die Heilsarmee und die Hadassah), sondern weil sie der einzigen und besten Religion zum Durchbruch verhelfen wollen.

Und wenn Sie sich dann bei dem Verantwortlichen bedanken wollen, der Ihr Kind auf den richtigen Weg geführt hat, dann benutzen Sie bitte diese email-Aresse: Bellut.T@zdf.de.

Quellen:
http://www.tivi.de/fernsehen/logo/artikel/01836/index.html
http://www.tivi.de/fernsehen/logo/artikel/42148/index.html
http://www.tivi.de/fernsehen/logo/artikel/42148/index2.html

 

 

 

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Leserpost

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Karl Krähling / 07.01.2014

Mit Ausnahme der Bahai und ausgesprochen pazifistischer Religionsgemeinschaften wie den Zeugen Jehovas usw. besteht meines Wissens in allen Konfessionen eine Tendenz der politischen Radikalisierung, die im „Terror“ mündete, gibt es doch in deren „heiligen“ Schriften genügend Hinweise im Namen des jeweiligen Gottes das „Schwert“ oder anderes in die Hand zu nehmen, um den „Feind“ niederzumachen oder ihn zu bekehren. Dass unter Moslems derzeit besonders starke politische Radikalisierungstendenzen bestehen, hat intellektuell nachvollziehbare Gründe, unter anderem den, dass dem Islam eine starke Aufklärungsbewegung im Sinne Kants und seines „sapere aude“ noch immer fehlt. Dem Islam fehlt damit noch immer das gewaltige Potential einer geistigen Entwicklung, die unter europäischen Protestanten und Juden im 19. Jahrhundert stattfand. Um nicht noch einmal die fatale Entwicklung von Ausschluss und Selbstausschluss einer Religionsgemeinschaft zu befördern ist es richtig, den Islam als eine Religion des Friedens in der Öffentlichkeit darzustellen. Allerdings sollten Eltern sehr genau wissen, welche Unterschiede zum orthodoxen Islam bestehen, um wenigstens ihre Kinder vor dem zu schützen, was aus Sicht orthodoxer Moslems Deutschen bzw. Nicht-Moslems angetan werden darf, ohne dass Allah sie straft. Leider gilt dezidierte Kritik an diesen Inhalten bereits als „Rassismus“, so dass man über die allseits verbreitete Naivität seiner Zeitgenossen fast aller Couleur und nur staunen kann, die sie sich selber Toleranz zu Gute halten.

Thomas Fix / 07.01.2014

Da fällt mir vom Großmeister des sunnitischen Terrors von der Levante etwas ein: Es gibt keinen moderaten Islam. Hurriyet Daily News online - “Prime Minister objects to ’moderate Islam’ label”

Christian Weyland / 07.01.2014

Wenn der Islamismus den Islam für die einzig richtige und beste Religion (oder anders gesagt: Lebensausrichtung) hält, dann kann Islamismus doch eigentlich gar nichts anderes als Islam sein. Wenn Islamismus nicht das selbe / gleiche wie Islam wäre, dann würden die Islamisten sich doch an etwas anderem als dem Islam (oder zumindest an einem veränderten Islam) orientieren und damit zugeben, dass der Islam (der ja so dufte friedlich ist. Immer. Überall.) eben nicht die beste und vor allem einzig richtige Religion ist. Müssten die Taliban (oder Al-qaida oder Boko Haram oder wer auch immer) sich dann nicht konsequenterweise selber köpfen (“Behead the Infidels!”)? Müssten nicht wenigstens die “echten” Mohammedaner (also die, die nicht extrem radikalfundamentalistische Islamisten oder sowas sind) aufschreien und den Islamisten den Missbrauch ihrer Religion untersagen? Hört man aber auch wenig von… Vielleicht denke ich da aber auch zu einfach….

Martin Schott / 06.01.2014

Den Kleinen wird eingetrichtert, was sich die Großen ständig einreden: Dass man die Islamisten bloß nicht ernst nehmen soll, wenn die “Tod den Ungläubigen!” skandieren, weil sie sich für die wahren Muslime halten. Der europäische Antisemitismus war ursprünglich eine christliche Angelegenheit. Erst im Laufe der Zeit wurde aus dem christlichen Antisemitismus ein völkischer Antisemitismus. Nach ähnlichen Entwicklungen im Islam, “einer Religion wie das Christentum oder das Judentum”, zu forschen, gilt als Tabu, auch wenn das Ressentiment gegen Nicht- und Andersgläubige aus gewissen “heiligen Texten” und Überlieferungen tropft. Kritische, aufgeklärte Geister zieht das ZDF mit seinen Toleranzübungen jedenfalls nicht heran.

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