Das Trauma der Erbleichten Lächerliche Küchenpsychologie, Herr Bonhorst; und sehr durchsichtiges heranwanzen an die Politische Korrektheit ... Es ist eigentlich schon lange bekannt, dass hellhäutig, blond-/rothaarig und blau-/grünäugig rezessive Veränderungen sind, die ursprünglich nur eine Gruppe von eiszeitlichen Jägern in Europa betraf, auf die alle hellhäutigen, blond-/rothaarig und blau-/grünäugigen Menschen zurückzuführen sind. Und als hellhäutiger, blonder, blauäugige Nachfahre jeder eiszeitlichen Jäger versichere ich Ihnen: an einem Trauma leide ich wegen meiner Haut-, Haar- und Augenfarbe jedenfalls nicht ;-)
Farbverlust - Farbneid - Farbrückgewinnung. Selten so gelacht, Herr Bonhorst! Und eine plauslible Kausalkette noch dazu.
Nach Cavalli-Sforza setzt sich die heutige Bevölkerung Europas aus drei Einwanderungswellen zusammen. Die ersten vor über 30.000 Jahren waren dunkelhäutige Jäger und Sammler aus Afrika, die zweite vor 8000 bis 10.000 Jahren Ackerbauern aus dem vorderen Orient und die dritte vor 4000 bis 5000 Jahren Viehzüchter aus dem eurasischen Steppengürtel. Die letzteren haben uns die indogermanischen Sprachen und die Fähigkeit, auch im Erwachsenenalter Milcheiweiss verdauen zu können, mitgebracht.
Außer den Cheddar Men gibt es auch noch die fromage du camembert women sowie - und dazu zähle ich mich - die Handkäs men, gerne mit Musik.
Ich dachte bisher, dass es von Seiten der Wissenschaft völlig unklar ist, welche Hautfarbe der aus Afrika eingewanderrte Homo sapiens hat. Aber anscheinend gibt es jetzt 10000 Jahre alte Farbfotos? Bitte um Aufklärung!
Dass dieser Einzelne schwarze Haut hatte, mag sein. Ich hab aber ein Problem mit der Geschwindigkeit der Ausbreitung der hellen Haut quer über den ganzen Kontinent und vielleicht noch weiter darüber hinaus. In den 10.000 (Wikipedia schreibt vor ca. 9000 bzw. 9100) Jahren, also innerhalb von nur 500 Generationen? Wobei das noch weniger Jahre bzw. Generationen sind, denn mir ist nicht bekannt dass irgendwann bei den alten Griechen oder Römern was von dunkler Haut der Einheimischen gemurmelt wurde. Also haben wir nur 400 Generationen Zeit. Der erste Weiße muss da ja ein Teenie-Schwarm wie ein Justin Bieber zum Quadrat gewesen sein, einer mit dem alles Weibliche bis zum Horizont rammeln, rammeln und nur rammeln wollte. Anders kann ich mir in so kurzer Zeit nicht die Ausbreitung dieser Genveränderung über den ganzen Kontinent vorstellen. Nee! Da ist irgendwas was faul an der Geschichte. Verunreinigte DNA oder das ist kein typischer Vertreter oder sonstwas seltsames.
Nun ja, wer schon mal in Süd- und Südostasien unterwegs war, wird schnell feststellen, dass die Menschen dort unter Farbrückgewinnung etwas ganz anderes verstehen, die wollen nämlich unbedingt so hell wie möglich aussehen. Zu dunkle Haut wird als Manko verstanden, weshalb länger Aufenthalt in der Sonne unbedingt zu vermeiden ist. Meine Schwägerin, selbst unter Philippinas ein eher dunklerer Typ, ging entweder nur Nachts ins Meer, oder badete bei Sonnenschein mit einem als Sonnenschirm umfunktionierten Regenschirm. Gerüchten zufolge, sollen chemische Hautaufheller zu den meistverkauften kosmetischen Produkten gehören. Das lustigste diesbezüglich ist mir in einer Garküche auf Bohol passiert. Ich hatte meine damals zweijährige Tochter - sie ist ein genetischer Cocktail, halb deutsch, halb philippinisch, mit ein paar spanischen Einsprengsel aus der Vergangenheit und hat demzufolge einen eher hellen Teint - auf dem Arm, als mich eine junge Frau ansprach und mich bat, ihr bitte auch so ein Kind mit solch schönen Haaren und heller Haut zu machen. Ich dachte, das wäre ein Spaß und sagte ihr, dass soll sie bitte mit meiner Frau aushandeln. Das versuchte sie dann tatsächlich und versicherte meiner Frau, sie wolle wirklich nur so ein Kind und hätte keine weiteren Ambitionen. Der darauf folgende Ehekrach lehrte mich, das Thema Hautfarbe etwas ernster zu nehmen. Nur wegen meiner hellen Haut wurde ich beinahe, wenn es meine Frau nicht verhindert hätte, Opfer eines Samenraubes. Immer wenn ich diese Geschichte erzähle, kann ich mir ein leicht süffisantes Lächeln nicht verkneifen, was dann meine Frau jedesmal zu der Bemerkung veranlasst, dass ich die Frauen nicht verstehen würde. Da hat sie sicher Recht, aber diejenigen die sich im Aussehen zum Cheddar Man hin entwickeln wollen, verstehe ich noch viel weniger. Muss irgendwas mit Selbsthass zu tun haben.
Da erhebt sich (mir) die bange Frage: was will der Autor damit sagen?
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