Zunächst mal bin ich stolz auf unsere (unpolitischen???) Fans. Mir geht das Pfeifen aber wahrscheinlich in die falsche Richtung. Ich die beiden Jungs verstehen - es ist wie bei Scheidungskindern. Ich zumindest würde mich für den selbstbewussten Part entscheiden, statt denjenigen der sich selbst verachtet. Die Jungs sind nur nicht konsequent, mann sollte dann auch diesem Part komplett loyal sein und nicht hin und nicht zwischen den dicksten Rosinen hin und herpendeln. Mein Pfeifen richtet sich vielmehr gegen den rückgratlosen Elternteil, der sich die Liebe erkaufen will und sich trotzdem Ohrfeigen von seinem Sprössling einfängt und dann noch gute Miene dazu macht. Es ist dieser hochkonforme Opportunismus der mich so wütend macht. Diese Toleranz-Naivität gegenüber dem Sprössling und dann noch der Zeigefinger gegen die Kritiker solcher Handlungsweise. Die Dreistigkeit eines Olli Bierhoff, jetzt ist aber mal langsam Ruhe im Karton verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich. Ich teile den Hoffnungsschimmer. Zeitgleich mit Bamf, Suzanna, den Demos und diverser andere Vorkommnisse hat die Wurzelbewegung allmählich das Potenzial erste Blüten zu treiben. Das Pfeifen wirkt hier wie ein zusätzlicher Katalysator :-))))))))))))))
Und es ist gut wenn weiter Gepfiffen wird weil 1. In Zukunft gewusst ist was es für Folgen haben kann und unterbleibt 2. Der Trainer ebensolche Uneinsichtigen nicht mehr aufstellt, da er die möglichen Folgen erlebt hat Also noch einige Dezibel drauflegen! Danke. Wohlan…
Interessanter Aspekt, Herr Quencher. Wenn es tatsächlich ein Stimmungswandel ist, dann freue ich mich darauf dass dieser bald richtig Fahrt aufnimmt und sich auch im Alltag außerhalb des Stadions zeigt.
Vorweg: ich bin absoluter Fußball Fan! Die Interviews vom Jogi Löw und Oliver Bierhoff zeigen, dass es beim DFB nicht verstanden wird, dass Integration so eben nicht läuft. Man ärgert sich über die Pfiffe der Zuschauer und kann überhaupt nicht nachvollziehen, wieso die Menschen sauer sind. Die Lippenbekenntnisse eines Gündogan, dass er sich zu den Werten Deutschlands bekennen würde und er keine politische Botschaft senden wollte, werden von Löw und Bierhoff einfach akzeptiert. “Wenn ein Spieler das sagt und es auch mehrfach sagt, dann ist dann auch irgendwann mal gut.” So geht also Integration a la DFB. Vollkommen inakzeptabel! Gündogan und Özil gehören aus der N11 ausgeschlossen. Erst dann “ist es gut”! Die Nationalmannschaft ist für mich gestorben. Ich freue mich auf die Spiele der afrikanischen Mannschaften denen jetzt meine Unterstützung gilt.
Andere Frage: Die Argentinier haben auf Druck der Palästinenser ihr geplantes Freundschaftsspiel gegen Israel abgesagt. Warum ist Deutschland nicht eingesprungen? Ich meine wegen dieser “Staatsräson”. Die Saudis hätten auch gegen Argentinien spielen können. Dagegen hätten die Israelis sicher nichts einzuwenden gehabt. Da hätte der DFB mal ein Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz setzen können.
Frei nach Ludwig Thoma: — [DER KOMMENTATOR IM SPORTSTUDIO:] “Ich gebe zu, dass ein Teil des Publikums nicht mitgegangen ist, dass einige Missfallen geäußert haben …” — [DER POPULIST:] “Ah, wos … Pfiffa hamm s’ …” — Für mich klingen diese Pfiffe süßer als das Jubilieren einer Lerche!
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