Peter Grimm / 01.02.2017 / 20:11 / 7 / Seite ausdrucken

„Das Original bin ich“

Genosse Martin Schulz ist nicht nur der große Hoffnungsträger der SPD, er ist auch die bessere Angela Merkel. Also eigentlich hat Angela Merkel ihn in ihrer letzten Legislaturperiode nämlich nur kopiert:

„Wenn Frau Merkel als geschäftsführende Vorsitzende einer stark sozialdemokratisch geprägten Bundesregierung sozialdemokratische Politik macht, ist das doch schön – auch wenn ihr die Union nicht folgt. Daher sollten die Bürger doch besser das Original wählen – und das bin ich.“

Nachdem die Genossen und die Medien mit ihm Kandidaten-Krönungsmessen gefeiert haben, glaubt der Hoffnungsträger vielleicht wirklich, dass jetzt alle dieses Original haben wollen:

„Die SPD will die stärkste Partei werden. Wer dann mit uns regieren will, der kann auf uns zukommen und mit uns über unser Programm reden. Die Wählerschaft ist in Bewegung wie nie zuvor. Alles ist möglich.“

Genau! Und weil alles möglich ist, gibt uns Genosse Schulz schon einmal eine Kostprobe davon, wie er Weltpolitik gestalten möchte. Beispielsweise, wenn sich der US-Präsident nicht an die Werteordnung hält:

„Wenn Trump jetzt mit der Abrissbirne durch diese Werteordnung läuft, werde ich ihm als Kanzler sagen: Das ist nicht die Politik Deutschlands und Europas.“

Endlich wird dann wieder einmal ein deutscher Kanzler sagen, was die Politik Europas ist. Und das will Kanzler Schulz nicht nur dem US-Präsidenten erklären, sondern auch einigen europäischen Kollegen im Regierungsamt:

„Deutschland als größtes Land muss die EU stark machen. Die Fliehkräfte in Europa machen mir große Sorgen. Der ungarische Premier Viktor Orbán zum Beispiel hat in der Flüchtlingspolitik jede Solidarität mit Deutschland verweigert – und wird von der Regierungspartei CSU auf eine Klausur eingeladen und bejubelt. Das ist ein Affront gegen deutsche Interessen!“

Deutsche Interessen? Ist das nicht nationalistisch? Und was wird Original-Kanzler Schulz eigentlich mit europäischen Kollegen tun, die die „Solidarität mit Deutschland“ verweigern? Aber über deutsche Interessen zu diskutieren, das wäre schon interessant.

Alle Zitate aus einem Interview der Westfalenpost hier

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Peter Grimms Blog Sichtplatz hier

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Leserpost

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Helmut Driesel / 03.02.2017

Vielleicht hat jemand kürzlich die demütigenden Beschimpfungen im Freitag gegen Minister Schäuble gelesen. Angesichts dessen mir die Frage viel bedeutsamer erscheint, wer nächster Finanzminister dieser Republik sein wird. Schulz wird Oppositionsführer, das ist doch schon klar.

Thea Wilk / 02.02.2017

Danke für den Hinweis auf dieses Interview! Besonders diese Äußerung von Herrn Schulz in dem Interview finde ich sehr wichtig: „Wenn Frau Merkel als geschäftsführende Vorsitzende einer stark sozialdemokratisch geprägten Bundesregierung sozialdemokratische Politik macht, ist das doch schön – auch wenn ihr die Union nicht folgt. Daher sollten die Bürger doch besser das Original wählen – und das bin ich.“ Ich hoffe, alle Wähler, die wollen, dass es nicht mehr so weitergeht wie bisher, lesen das UND begreifen, was es bedeutet: Wer Schulz/SPD wählt, bekommt nur eine Fortsetzung der bisherigen Merkel-Politik. Leider bin ich mir heutzutage nicht mehr sicher, ob die Leser und Wähler das begreifen.

Karla Kuhn / 02.02.2017

Orban wird geliebt von “seinem” Volk. Er schütz das Volk und das ist seine Pflicht. Er hat eine Grenze gebaut um das Land zu schützen auch Deutschland muß wieder eine Grenze errichten. Es ist ja nun weithin bekannt, daß die Asylanten nach Deutschland in erster Linie wegen den hohen Sozialleistungen kommen, sogar Herrn Schäuble ist endlich nach langer Zeit ein Licht aufgegangen. Außerdem reisen sie erst durch andere sichere Staaten, nur dort bleiben sie eben nicht. Es dürfte sich auch bis Afrika rumgesprochen haben, daß in Deutschland recht leicht mehrer Identitäten angenommen werden können, weil die Kontrollen nicht so streng sind. Außerdem, warum sollen sich die anderen Länder solidarisch zeigen ? Wer hat den Tür und Tor weit geöffnet ? Deutschland muß die EU stark machen ?Nein, es sind die deutschen Bürger, mit deren Steuern die EU stark gemacht werden soll. Während in Deutschland die Armut immer größer wird, die Mieten , Lebensmittel-Energie-und Fahrpreise steigen will Schulz diejenigen, die hier schon länger leben noch mehr belasten.  Wir müssen Milliarden für die Asylanten zahlen, wo doch Schulz gesagt hat, die sind wertvoller als Gold und da will Schulz als Kanzler für Gerechtigkeit sorgen ? Wo er sogar bei der EU zwei TAGEBUCHSCHREIBER beschäftigt hat ? Frau Trebesius hat in einer Videobotschaft gesagt:“Ich bin froh, daß wir ihn los sind und jetzt sollen wir ihn “geschenkt” bekommen? Danke , ich verzichte großzügig.

Maximilian Dreikorn / 02.02.2017

Victor Orbán war vielleicht nicht “solidarisch”, aber das hausgemachte Flüchtlingsproblem hat er dennoch für die Bundesregierung eingedämmt. Und sofern Herr Schulz im Hinblick auf die Werte-Abrissbirne von Herrn Trump u.a. die etwaige Mauer zu Mexiko meint, kann er seine eigene Birne auch dazu verwenden die Zäune in Ungarn, Bulgarien und Griechenland einzureißen. Es scheint noch nicht aufgefallen zu sein, dass sich die EU ähnlicher Mittel bedient um Migrations-Ströme einzudämmen. Nur das verwendete Material ist ein anderes. Aber gut, vielleicht ist Stacheldraht moralisch weniger verwerflich als Beton….

Winfried Sautter / 01.02.2017

Am deutschen Wesen wird die Welt genesen. Herr Schulz, übernehmen Sie.

Dietrich Herrmann / 01.02.2017

Ein größenwahnsinniger Vertreter des nachhaltigen Blablaismus.

Peter Wahlermann / 01.02.2017

Die letzten Jahre hatte er es einigermaßen gut unter Kontrolle gebracht, aber in der Rolle als Kanzlerkandidat bricht nun wieder heraus, was schon früher zu beobachten war, als Schulz einfach nur der bekannteste Deutsche im EU-Parlament war und allein deshalb häufig in den Medien zitiert wurde, ohne dass seine Worte besondere Beachtung erfuhren: Der Mann hat eine latent größenwahnsinnige und mutmaßlich auch totalitäre Ader. Mich schaudert es schon seit Jahren bei dem Gedanken, Schulz könnte tatsächlich mal in eine echte Machtposition kommen. Gott sei Dank ist er nur in der SPD…

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