Sehr geehrter Herr Eisleben, unsere Demokratie und unser Gesellschaftssystem wird aktuell auf breiter Front angegriffen - und zwar von innen. Hört sich nach Verschwörungstheorie an, ist es aber nicht. Augen und Ohren auf. Für jeden ist es erkennbar, auch wenn man es nicht glauben kann oder will. Die Zersetzung ist leider bereits schon weit fortgeschritten. Die hierfür erforderliche Infiltration („Marsch durch die Institutionen“, Umpolen ganzer Parteien) über Jahrzehnte vorbereitet. Es gibt zwei Möglichkeiten: Widerstand oder Unterwerfung. Für alle die, die in diesem Land bleiben wollen werden harte, ungewohnt harte Situation zukommen. Bürgerkriegsähnliche Zustände kann man wohl nicht ausschließen. Eine Unterwerfung unter Brüssel halte ich in der Breite für unwahrscheinlich. Auch wenn die Deutschen hiergegen den Arsch nicht hochbringen. Unsere Nachbarländer werden sich wehren.
Ist es nützlich, wenn diese stringente Analyse der Gegenöffentlichkeit zugleich begeistert und alarmiert? Ja, es schaut so aus, als nutzten die noch Herrschenden fiebehaft ihre vermeintlich letzte Chance, mit der Verlagerung der Rechtskompetenz auf selbsfabrizierte übernationale Gerichte und der beliebigen Infragestellung der eigenen Verfassung Fakten zu schaffen, deren Korrektur nur noch disruptiv gelingen kann. Damit und mit widerrechtlich zur Regierungspropaganda umfunktionierten Staatsmedien wird die Gegenöffentlichkeit erfolgreich geschwächt und gespalten. Zur propagandistischen Herrschaftssicherung werden massiv die Methoden der psychologischen Kriegsführung genutzt, womit die Wahrnehmung der inellektuellen Gegenöffentlichkeit in ihre eigene “Blase” verbannt ist. Wie Stanislaw Lem schon 1956 in seiner “Summa technologiae” beschrieb, wird nichtderjenige gehört, der Recht hat, sondern derjenige, der am lautesten schreit. Letztlich wird die intellektuelle Gegenöffentlichkeit solange nicht wirksam werden, wie sie es nicht versteht, selbst “Populisten” im politisch-medialen Tagesgeschäft zu installieren. Selbst wenn der Gedanke daran Ekelreflexe auslösen sollte: Der aus der psychologischen Kriegsführung stammenden linksgrünen Staatspropaganda, muss mit gleicher Münze heimgezahlt werden. Es gibt in der Parteienlandschaft nur eine Kraft, die das verstanden hat und erfreulich resistent gegen Zersetzungs- und Marginalisierungsbemühungen der Etablierten ist. Besonders “Intellektuelle” sollten ihrerseits einen nüchternen oder wohlwollenden Blick auf diese “Populisten” wagen. Die orchestrierte moralische Verurteilung von “Nationalisten” oder “Rechten” ist doch eine Taktik, in deren Windschatten der Staat, das Recht und die innere Sicherheit von den Etablierten in aller Ruhe und Öffentlichkeit zerstört und eine Gesinnungsdiktatur errichten kann. Viel Zeit hat die Gegenöffentlichkeit nicht mehr.
Der Ostdeutsche kennt das Gefühl, wie es ist, wenn das medial kolportierte Leben der tatsächlichen Lebenswelt nicht mehr entspricht. Der Aufruf des Neuen Forums 1989 - mühsam im Ormig-Verfahren vervielfältigt und wie Goldstaub von Hand zu Hand gereicht - begann bekanntlich mit dem Satz: “In unserem Land ist die Kommunikation zwischen Staat und Gesellschaft offensichtlich gestört“. Der Ostdeutsche hat erfahren, wie es ist, wenn eine stündlich eskalierende Lage schließlich dazu führt, daß ein scheinbar ehernes, unantastbar und festgefügtes System mit bis an die Zähne bewaffnetem Sicherheitspersonal binnen weniger Tage zerbirst. Und das alles ohne die heute bestehenden Möglichkeiten des digitalen Zeitalters mit Internet, WhatsApp etc. pp. Ich denke (aus der Erfahrung in täglichen Diskussionen), daß die Mehrheit der Westdeutschen, zu viele Ostdeutsche - und damit die absolute Mehrheit der Deutschen - nach wie vor im Glücksgefühl der historisch verifizierten Systenüberlegenheit schwelgt, dabei nicht die leiseste Ahnung davon habend, wie zerbrechlich Demokratie und Freiheit sind und deswegen glauben, das Kreuzchenmachen bei Wahlen - und zwar nach alter Gewohnheit - genügte, um die zivilisatorische Errungenschaft einer sozial gebändigten Marktwirtschaft zu sichern. Sie haben durch die schleichenden, zum Teil kaum spürbaren, aber stetigen Veränderungen gar nicht bemerkt, daß die Bundesrepublik schon lange nicht mehr die Bonner Republik ist, sondern eben die Berliner Republik, in der gesunder Menschenverstand verächtlich gemacht, verfolgt, zensiert und sanktioniert und am meisten dem (oder der) gehuldigt wird, der (oder die) nicht nur auf irre Ideen kommt, sondern sie brachial umsetzt. Ihnen ist unvorstellbar, daß die Freiheit sogar gegen CDU-, SPD-Leute - um nur die nach Gewohnheitsrecht “Volksparteien” genannten Vereinigungen zu nennen -, also Leute wie Merkel, Altmaier, Kauder, Seehofer, Maas, Schwesig, Nahles, Stegner und den ganzen Klüngel, verteidigt werden muß.
Für den Bürgerkrieg fehlt allerdings momentan der nötige Überschuss an jungen Männern. (siehe Kriegsindex). Aber vielleicht erreichen wir den ja durch Migration. Was mir bei vielen Linken (z.B. unter meinen Kollegen) nicht klar ist: Wieso unterstützen sie als Linke, die ja für die Entrechteten und gegen Obrigkeit eintreten, ausgerechnet Anhänger einer extrem autoritären, frauenfeindlichen Ideologie namens Islam?Haben sie eine Schere im Kopf und trauen sich nicht, abweichend zu denken?
Das Problem ist: Der (einfache) Bürger merkt das etwas nicht stimmt. Bisher hat sich das politisch jedoch nur mit einem Rechtsruck im konservativen Bürgertum ausgedrückt. Die AfD, die anfangs mit Bernd Lucke und Hans Olaf Henkel tatsächlich eine bürgerliche Alternative zum gesinnungsethischen Mainstream war, hat sich immer weiter ihres Führungspersonals aus der intellektuellen Gegenöffentlichkeit entledigt. Die Tendenz in dieser Partei geht wie bei allen Parteien zu einer Ellbogen-Machtstruktur bei der die Denker und Philanthropen auf der Strecke bleiben. Es bleiben diejenigen die mit möglichst plakativen Thesen die unwissende und grösstenteils desinteressierte Masse hinter sich zu scharen suchen, nicht weil es um konstruktive Lösungsansätze geht, sondern weil es um Plätze an den politischen Futtertrögen geht. So wird das mit einer politischen Anpassung an die drängenden Realitäten nichts. Es sind neben der veröffentlichten Mainstreammeinung die Parteien, die uns lähmen. Es ist ein System aus Versprechungen, das in dreierlei Hinsicht unsere Gesellschaft zerstört: zum einen versprechen sich Parteisoldaten von taktischem Verhalten ihren Aufstieg in Ämter und Würden, was einem problemlösungorientierten Entscheidungsprozess diametral entgegen steht; zum anderen versprechen die Parteien vor Wahlen der Wählermasse die unrealistischsten Dinge, was die Probleme eher verstärkt als irgendeiner sinnvollen Lösung näher zu kommen; zum Dritten versprechen uns die Medien unter Führung der Öffentlich-Rechtlichen das ein Utopia möglich sei in dem Konfliktvermeidung uns allen (einschliesslich aller restlichen 7 Milliarden Erdenbürgern) den ewigen Frieden und Wohlstand bringen (und dabei gleichzeitig noch alles Bio- und Öko produziert und konsumiert wird). So lange unser System auf dieser dreifachen Realitätsumgehung basiert wird sich eine Gegenöffentlichkeit niemals politisch relevant einbringen können.
Eine wie ich meine sehr treffende Gegenwartsanalyse! Nur bin ich, was die Möglichkeit einer Abwahl des herrschenden Systems angeht sehr pessimistisch. Vor allen Dingen die Auswahl an Alternativen ist kaum konsensfähig. Die Links-Grünen Realitätsverweigerer haben sich einen vergewaltigten Solipzismus zu eigen gemacht, indem sie nur ihr Denken für existent halten und meinen nur lang und fest genug daran festhalten zu müssen, um alles zum Guten zu wenden. Konservative Kräfte sind im Machtgefüge der so genannten Mitte subsumiert worden. Die AfD wird von vielen nur des Antizipierens wegen gewählt, man hofft so auf die Etablierten Einfluss zu nehmen. Natürlich sind Pessimismus, Fatalismus und Sophisterei nicht wirklich konstruktive Kräfte. Daher hat mich diese “Gegenöffentlichkeit” extrem angesprochen. Eine Lösung des gegenwärtigen Dilemmas kann nur selbstreferenziell geschehen. Auf unser politisches System können wir uns nicht verlassen. Vor allem Dingen braucht es echte Alternativen, jetzt nicht im Sinne eines noch größeren Parteienkonvoluts gemeint. Wir brauchen einen Evolutionssprung oder wir werden untergehen.
Ich bin sehr beeindruckt von Ihrem Text. Genau so sehe ich das auch seit vielen Jahren und wundere mich, dass die Bevölkerung mehrheitlich so träge, desinteressiert und blind ist. Bin seit ein paar Tagen Pate von achgut.com - hoffentlich erreichen Ihre Beiträge immer mehr Menschen und bewegen sie zu vernünftigem Denken und Handeln.
Alois Irlmaier wusste schon vor 70 Jahren, dass der Bürgerkrieg kommt. Nach den vielen Fremden, die kommen, kommt noch die Inflation und dann der Bürgerkrieg, will er gesehen haben. Scheint der Lauf der Zeit zu sein und wird sich kaum abwenden lassen.
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