Henryk M. Broder / 09.10.2016 / 08:20 / Foto: Malene Tyssen / 9 / Seite ausdrucken

Das Irrenhaus hat einen Namen: BAMF

Auf dem Rückflug aus den USA bin ich vor kurzem in Schönefeld gelandet, dem ekelhaftesten aller deutschen Flughäfen, in dem es noch immer nach DDR riecht. Auch das Personal, das dort eingesetzt wird, hat einen schweren DDR-Migrationshintergrund. Vermutlich wurde es in Nordkorea trainiert.

Nach elf Stunden Flug wollte ich nur eines: Heim und ins Bett. Bei der Passkontrolle gab es eine Verzögerung: Der Beamte blätterte in meinem Pass hin- und her, von vorne nach hinten und von hinten nach vorne, schaute sich die vielen Stempel an und fragte schliesslich: "Wo leben Sie?" - "In Berlin", sagte ich. "Aber der Pass wurde in Augsburg ausgestellt", sagte der Beamte. "Ja", sagte ich, "da lebe ich auch. Und außerdem in Reykjavik und Kyritz an der Knatter". "Sie müssen sich für einen Wohnort entscheiden und den Eintrag im Pass entsprechend ändern, so steht es im Passgesetz", sagte der Beamte. "Ich muss gar nichts", sagte ich, "geben Sie mir meinen Paß zurück. Wie heißen Sie?" - "Das geht Sie nichts an", sagte der Beamte, schob den Pass in einen Scanner, reichte ihn mir zurück und verabschiedete mich mit dem Satz: "Wenn es Ihnen nicht passt, dann suchen Sie sich das nächste Mal einen anderen Flughafen."

Die Geschichte fiel mir wieder ein, nachdem ich auf Welt online gelesen hatte, dass Flüchtlinge mit falschen Pässen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge "durchgewinkt" werden. Nicht versehentlich sondern vorsätzlich. Bei über 2000 Asylsuchenden konnte das Bundesamt für Migration Passfälschungen erkennen. Eigentlich hätte die Behörde sie anzeigen müssen. Doch sie tat gar nichts. Nun sind die Betrüger im Land. Denn: "Nachweislich falsche Angaben zur Identität führten nicht automatisch zu einer Ablehnung" des Antragstellers.

Und da begriff ich, was das Problem bei meiner Einreise in Schönefeld war: Ich hatte nicht nur einen Pass, es war auch ein echter! So etwas ist natürlich verdächtig. Außerdem sind die Beamten angehalten, bei jungen Männern im waffenfähigen Alter von einer Unschuldsvermutung auszugehen, bei älteren grauhaarigen Männern dagegen von einem Generalverdacht . 

Das nächste Mal, wenn ich von außerhalb der Schengen-Zone einfliege, werde ich mich weigern, meinen Pass zu zeigen. Wetten, dass ich durchgewinkt bzw. durchgewunken werde?

Siehe auch: 

Brandenburg will Daten des BAMF beschlagnahmen lassen. 

Vereitelte islamistische Sprengstoffanschläge in Deutschland

Foto: Malene Tyssen CC BY-SA 3.0, Link"> via Wikimedia

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Leserpost

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Michael Tharandt / 09.10.2016

Genau das denke ich auch immer Herr Broder, wenn ich in Frankfurt am Main lande. Da warten 4 bis 6 Beamte auf uns, die wir aus dem Urlaub nach Hause zurück kommen. Aber als die Flüchtlingsströme mit gefälschten Pässen, oder gleich ohne Papiere, aber mit Smartphon ins Land strömten, da fehlte schlicht das Personal an der Grenze. Normal, wenn man in Frankfurt am Main und an anderen Flughäfen die Enheimischen als verdächtiger empfindet. Danke Herr Innenminister, Chemnitz lässt grüßen!

otto regensbacher / 09.10.2016

Sehr geehrter Herr Broder, danke, dass Sie wieder einmal Probleme ungeschminkt beim Namen nennen! Das ist leider im MERKELLAND weder erwünscht und kaum noch anzutreffen. Das Land ist eben angepasst und der Kadavergehorsam ist Teil “dieser Demokratie.” Sie wundern sich vielleicht, dass ich unser Land als “Merkelland” klassifiziere. Ich agiere dabei nur nach den Vorgaben der Merkel, die bei Erörterung der Massenzuwanderung von Migranten “von meinem Land” sprach! Herzliche Grüße otto regensbacher

Dagmar Kley / 09.10.2016

Na ,denn viel Glück.Ich glaube ,das klappt bei älteren,grauhaarigen Männern nicht!

Arno Schiebler / 09.10.2016

Sehr geehrter Herr Broder, genau das habe ich vor kurzem bei der Einreise-Passkotrolle am Flughafen Frankfurt gemacht: Meinen Pass nicht gezeigt (ich bin übrigens ein ganz normal aussehender Deutscher Anfang 50). Zu dem Beamten meinte ich: “Man braucht doch keinen Pass mehr, um nach Deutschland zu kommen und ich wohne noch dazu hier!” Kurz: Er hat es mit Humor genommen und entgegnete: “Dann müssen Sie aber dort hinten durch die andere Türe gehen…” (Asylanträge). Ich entschied mich dann doch für den herkömmlichen Weg und habe meinen garantiert echten Ausweis gezeigt… Viele Grüße und weiter so mit Ihren phantastischen Beiträgen!

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