Der Bürger wird von den Politikern insgesamt, denen der sog. etablierten Parteien, die die Republik inziwschen auf so fziemlich allen Ebenen vereinnahmt haben, schon länger nicht mehr wahr genommen. Und wenn wie bei den letzten Landtagswahlen ein Quasi Denkzettel verteilt wird, interessiert das auch keinen, wie man an den aktuell sich installierenden Koalitionen sehen kann. Es wird einfach neben dem bisher zweiten auch noch ein dritter Partner mit ins Boot genommen, bis es am Ende auf den Block oder wie es im Osten Deutschlands lange hieß, auf die Politik einer Einheitspartei hinaus läuft, Hauptsache man bleibt irgendwie an der Macht, oder zumindest am Steuertropf und muß sich nicht mit der Scuhe nach einem “Brotjob” aufhalten. Und wenn am Ende nur noch die Damen und Herren aus der Politik zur Wahlurne schreiten sollten, weil sich alle anderen frustriert ob ihrer “Machtlosigkeit” abwenden, dann haben immer noch -alle- gewonnen. Um das zu ändern wird es wohl nötig sein, daß der Punkt kommt, an dem bundesweit auf die Straße gegangen wird, um den Fleischtopfbesetzern klar zu machen, daß sie nicht nur schon lange keine Mehrheit mehr haben, sondern daß der Bürger die “Schnauze voll hat” und nicht gewillt ist, sich von diesen Phrasendreschern länger verkohlen zu lassen. Aber der Punkt ist offenbar noch nicht erreicht.
“Wer soll es denn machen, ist doch niemand sonst da”, ist die faulste Ausrede, die ich gehört habe. Damit wollen die Menschen, die in der Komfortzone leben, diese bloß nicht verlassen müssen. Maulhelden sind die meisten aber wehe, sie sollen mal aufstehen. Karl Marx hat schon geschrieben: “In seinem Sessel behaglich dumm, sitzt schweigend das deutsche Publikum.” Heute habe ich in der S Bahn einen Franzosen getroffen, der mich gefragt hat, warum die Menschen nicht auf die Straße gehen? Ist der Deutsche ein Masochist ? Vielleicht aber ich glaube, diese Front bröckelt.
Erwin Pelzig ... alias Frank-Markus Barwasser hat in einer seiner Sendungen einmal die vorhandenen, vor allem aber der nicht vorhandene Fähigkeiten von Politikern aufgezählt, die staatstragende Ämter innehaben. Ohne Namen zu nennen konnte der Zuhörer anhand dieser Aufzählung problemlos erkennen wer gemeint war. Als Pelzig mit seiner Liste endlich fertig war, zeigten sich die Zuhörern, die anfangs viel gelacht hatten, sichtlich betroffen. Pelzig beendete seine Ausführung mit der Frage, wie groß wohl die Chance sei bessere Minister zu finden, indem man die Posten einfach innerhalb der Bevölkerung auslost und erntete dafür tobenden Applaus.
Es gäbe ja schon eine politische Alternative, deren Führungspersonal sich übrigens ausschließlich aus Leuten speist, die in ihrem Berufsleben schon etwas geleistet haben (was in diesem Land ja schon per se unter Generalverdacht gestellt wird). Doch solange sich die maßgeblichen Medien in diesem Land als Propagandainstrument der etablierten Parteien verstehen und dem deutschen Michel den Untergang Deutschlands suggerieren, sollte diese Alternative jemals über Mehrheiten in den Parlamenten verfügen, solange wird sich der als ‘mündiger Bürger’ getarnte deutsche Duckmäuser nicht trauen, dieser Partei seine Stimme zu geben. Da bleibt wohl doch nur die langfristige Option auf Auswanderung, in ein Land, das noch nicht von Irren regiert und bevölkert wird….
“Eine grundlegende Reform der Wahlgesetze” ist nicht einmal nötig. Das Parlament als Kontrolleur des Geldes und damit der Regierung wird wiederhergestellt durch Direktwahl der Abgeordneten, wie sie ja im GG verlangt wird. Kleine Änderungen, die viel bewirken: - Kandidiert wird entweder im Wahlkreis oder auf der Landesliste. Keine “Absicherung” mehr. - Nicht die ganze Liste wird gewählt, sondern ein Name ist anzukreuzen. Die Namen stehen alphabetisch auf dem Zettel. - Die Zahl der Abgeordneten steht fest. Keine Überhang- und sonstigen Zaubermandate mehr. Das Ergebnis: jeder einzelne Kandidat steht tatsächlich zur Wahl. Das kann, für unsere jetzigen Abgeordneten ganz furchtbar, die Abwahl sein.
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