So viele Lederhosen anziehen, Trachten- und Folklore-Veranstaltungen besuchen und so viele öffentliche Maß Bier trinken, werden die CSU-Kandidaten bis zur Wahl gar nicht schaffen, um sich bei den bayrischen Wählern wieder volkstümlich und wählbar erscheinen zu lassen. Ob jetzt die Nummer mit dem „braunen Schmutz“ und den Bayernfeinden zieht, bleibt zu bezweifeln. Selbst die Bayern schenken ihrem Horst oder auch dem Herrn Söder nur noch beschränkten Glauben. Wie war das noch mit den Hunden, die bellen? Oder mit dem Schafshirten, der zwei Mal laut brüllte : „Wölfe, Wölfe!“. Und es waren keine da. Was passierte beim dritten Mal?
Seehofer liefert, sonst wird des auch in Bayern nix, zumindest extrem schmerzhaft für Söder. Soviel ist sicher: Seehofer bleibt Seehofer, wird ergo nix liefern. Söder bleibt bei “Spiel’ nicht mit den Schmuddelkindern” (orig. Degenhardt) und wird bei 40 + x (oder noch schlimmer) in den Grünen einen umgestaltungsfreudigen Kloalitionspartner finden. Mit etwas Restanstand bei den Restsozen. Mag jemand nen Kasten Altenmünster dagegen setzen? Ich hoffe, daß ich verliere.
Die Kraftmeierei der CSU mit flotten Sprüchen ist nichts anderes als hirnloses Bierzeltgequatsche. Franz-Josef Strauß würde sich im Grabe herumdrehen, wenn er wüsste, dass sein Nachfolger Söder gesagt hat, dass der Islam zu Bayern gehört. Und jetzt werden überall Kreuze aufgehängt. Da kann man nur noch sagen, jo mei do legst di nieder, was iss denn des, sanns narrisch g`worden?
Die CSU hätte die einmalige Chance sich bis zur Wahl durch ein entsprechendes politisches Handeln zu positionieren und an Profil zu gewinnen und somit such Wähler zurückzugewinnen. Die hat aber auch die „Chance“ dies alles zu vermasseln. Und genau so wird es wohl kommen. Eine klare Abgrenzung, ein Gegenpol, zur Politik Merkel wird ausfallen. Die Gelegenheiten sind da. Die Positionen sind besetzt. Die verlorenen Wähler als „braunen Dreck“ zu bezeichnen ist nicht sehr clever. Das Vertrauen ist verspielt, die Glaubwürdigkeit nachhaltig verloren gegangen. Nur heiße Luft, nur Phrasen dreschen. Peinliche Reflexe alter verkrusteter Strukturen. Das reicht nicht. Es wird Zeit für etwas Neues, das Alte hat ausgedient.
„Die AfD ist ein Feind von allem, für das Bayern steht.“ Mit WELCHER Begründung wird diese Hetze in die Welt gesetzt ?? Wenn die CSU mit diesem Slogan Wahlkampf macht, hat sie bereits verloren. Denn diejenigen, die schon länger hier leben und die AfD wählen, wählen sie nicht aus Jux und Tollerei, sondern weil sie sich von der Politik nicht mehr vertreten und verstanden fühlen. Das Wahlprogramm der AfD ist ähnlich dem der CDU von 2002, nämlich konservativ. Die AfD und ihre Wähler in die rechte Ecke zu stecken bringt der AfD mit Sicherheit noch mehr Wähler. Von der CSU, der einzigen konservativen Partei, neben der AfD, erwartet der Wähler KLARE WORTE gegen Merkels und Co. Politik und nicht einen Kampf gegen die AfD. Das ist wie mit den “Kirschen in Nachbars Garten”, werden sie verboten, sind sie besonders interessant. Ich erwarte von den CSU Politikern Anstand und Würde und keine Hetze !! Aber wahrscheinlich ist das utopisch gedacht.
Ein “Drehhofer” und seine Merkelfolger, müssen sich nicht wundern, wenn sie -nicht nur in Bayern- nicht mehr ernst genommen werden. Symptomatisch für die auch von der CSU ausgeblendete Realität aktuellen Politikerwirkens ist das hilflose Rumgeeiere um einen krawalligen Togoer samt Freunden, die jedem mit noch halbwegs wachem Verstand offenbaren, daß der Rechtsstaat dem Schicksal der aufgegebenen Grenzen schon länger gefolgt ist.
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