@Katharina Münz Frau Münz, ich gehe mit Ihrem Kommentar zur Fristenlösung vollkommen einig. Eigentlich hatte ich schon an einen April-Scherz geglaubt, was leider nicht zutrifft. Umstandskleider und Waffen….....Leider ist das wirklich nicht zum lachen. Es ist nur krank. Zum Glück kann man beim Satire bericht doch schmunzeln, aber ändern tut das wenig. b.schaller
Man sollte nüchtern die Frage stellen, gegen wen und was braucht das heutige Deutschland eine Armee mit Feldzelten, Gewehren oder Panzern? Wie moderne Kriege aussehen wissen wir durch unzählige Beispiele in der Welt: im Homeoffice sitzen Uniformierte (vermutlich demnächst im Jogging- oder Schlafanzug) mit Hochtechnologie, Headset und Joystick und steuern raketenbewaffnete Drohnen. Kriege mit Infanterie und solch Gedöns überlässt man unterbelichteten Staaten wie Russland, Türkei oder die Araber im Allgemeinen. Deutschland muss weder vor polnischen oder tschechischen Einsatztruppen bange sein. Und vor den Russen schützen uns Nationalstaaten wie Ukraine, Polen oder die baltischen Staaten. Doch selbst das ist Vergangenheit. Russland hat aus den Besatzungen des Kalten Krieges in Osteuropa, in der Ex-Sowjetunion (z.B. Kaukasus, Ukraine, Baltikum) und Afghanistan gelernt: konventionelle Kriege und Besatzungen kosten viel Geld und Ansehen - und letztlich den Nationalstolz, den man sich über Jahrzehnte erst wieder aneignen musste.
Hübsche Satire. Es stellt sich jedoch die Frage, welchen grundgesetzkonformen Auftrag die Bundeswehr in Mali erfüllt? Hat Mali uns angegriffen?
Wie der FAZ (20. 2. 2018) zur Traditionspflege der Bundeswehr zu entnehmen war, wird für die NVA jetzt „grundsätzlich“ die Möglichkeit zugestanden, einzelne ihrer Angehörigen in „das Traditionsgut der Bundeswehr“ aufzunehmen. Wer die NVA auf die modifizierten Wehrmachtsstahlhelme reduziert, dem würde ich empfehlen, die Gedenkstätten an der ehemaligen Mauer zu besuchen. Dort wird er nämlich mit der Realität der NVA, hier der Grenztruppen, konfrontiert. Es ist wirklich unfassbar, dass man nach erst einem Viertel - Jahrhundert auf die Verbrechen der NVA - die Morde an der Mauer - hinweisen muss. Schlimm ist von der Leyens pflaumenweicher Traditionsgut - Rückzieher auf ” einzelne” NVA - Angehörige. Noch schlimmer: Wenn hier die entscheidenden Ausschlussgründe “vergessen” werden !
Kein Wunder, dass es so ist, wenn eine absolut lahme, unmutige Generalität sich diese vdL vor die Nase setzen lässt. Für mich vollkommen unverständlich.
Köstlich, köstlich Ihre Satire, doch leider auch sehr traurig, denn das ist nicht nur cum grano salis, sondern im hohen Prozentbereich schon jetzt Tatsache. Ich habe von 1960-1972 gedient, da war es noch eine kampfkräftige Armee, aber auch schon nicht mehr vergleichbar mit dem Kaiserheer oder der Wehrmacht. Und ehe diese Bundeswehr endgültig zur Lachnummer heruntergewirtschaftet wird, sollte man sie auf- lösen. Spart Geld und Gelächter.
Dieser wirklich gelungene Text enthält eine furchtbare Botschaft, die sich erst auf den zweiten Blick öffnet. Würde man das Ganze jetzt auf irgendeiner Kleinkunstbühne darbieten, gäbe es Schenkelklopfer und Applaus. Hätte man das aber in den 70igern irgendwo geboten, wäre der Darbieter ob des ausbleibenden Applauses verstört zurückgeblieben und hinterher angesprochen worden: wie er denn auf die unmögliche Idee komme, dass etwas so albern-Überzogenes witzig sein könnte. Mit anderen Worten: ja, wir sind tatsächlich im Taka-Tuka-Land angekommen. Und ein Gott, der seinem Volk derartig leichte Gegner beschert, muss ein mächtiger Gott sein. Ich sollte so langsam mal übers Konvertieren nachdenken.
Hallo Herr Schneider, Sie haben mir den Tag gerettet, ich habe schon lange nicht mehr so gelacht. Als Ostdeutscher, der seinen Grundwehrdienst in der “preußisch gedrillten NVA” ableisten musste, durfte ich bereits in den 1990iger Jahren, die Verhältnisse in der Bundeswehr bestaunen. Seinerzeit musste ich beruflich eine Kaserne aufsuchen, in welcher ein Reinigungsdienst sauber machte, ein privater Sicherheistdienst die Zufahrt bewachte und bei der Objektbegung wurde der uns begleitende Hauptmann von einem Gefreiten angeraunzt, der ihn lautstark darauf hinwies, dass doch jetzt Freitag und somit Feierabend wäre. Daraufhin rauschten die Soldaten mit ihren Autos ins wohlverdiente Wochenende. Das alles scheint aber unter der glorreichen Führung unserer unvergleichlichen Verteidigungsministerin noch massiv ausbaubar zu sein. Vieles von dem, was Sie in Ihrer Satire beschreiben, ist leider jetzt schon bitterer Ernst. In Afghanistan konnten tatsächlich Schützenpanzer zur Absicherung von Patrolien nicht ausrücken, da die erforderliche Bescheinigung der AU fehlte, Veränderungen an den Fahrzeugen, die den Schutz der Soldaten eröhen würden sind verboten, da sie der deutschen Straßenverkehrszulassung widersprechen. In Mali saßen in diesem Jahr Soldaten fest, da wir keine Transportflugzeuge zur Verfügung hatten usw. Nach allem was man aus der Bundeswehr so hört, liegt die Motivation total am Boden. Die nicht unbeträchtlichen finanziellen Mittel aus dem Verteidigungshaushalt versanden, werden in sinnlosen Rüstungsprojekten verbraten. Bei der Truppe kommt nicht viel davon an. Der Ausrüstungsstand wird immer schlechter, es wird in den Einheiten schon regelrecht Material zusammengestoppelt, um die steigenden Auslandseinsätze noch irgendwie stemmen zu können. Zu DDR-Zeiten war ein geflügeltes Wort, ” im Ernstfall soll die NVA nur so lange die Stellung halten bis richtiges Militär kommt (sprich die Sowjets)”. Ob die BW im Heimatland heute wohl noch die Stellung halten könnte?
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