Meine lieben alten Herren, ich stimme ihnen in allen Punkten zu. Die wahre Gefahr auf der Straße ist durchschnittlich JUNG. Nur bedenken sie, bevor sie zu staatlichen Überprüfungsstellen (auch noch freiwillig! Kaum zu glauben) gehen: Es dreht sich auch hier immer nur ums Geld und nicht um Sicherheit. Mein Verdacht ist, die freiwillige Überprüfung wird ein “Idiotentest” werden und der kostet mindestens eine (große) Rente. Da sie immer einmal durchfallen (habe ich gehört), entstehen schon Kosten von zwei (großen) Renten. Hier fangen sie dann an zu überlegen, ob es nicht besser ist, ihren Oldtimer gegen Fahrscheine einzutauschen. Leider wird das auf Dauer auch nicht billig. Also besser nicht freiwillig aufs Amt gehen, denn: Gehe nie zu deinem Fürscht, wenn du nischt gerufen würscht. In diesen Sinne, fahren sie wohl. Andreas Knorr
Lieber Rainer Bonhorst, ich schließe mich uneingeschränkt dem Einwurf an. Auch ich bin ein inzwischen der Kategorie “Alter Knabe ” angehörender Verkehrsteilnehmer, der auf immerhin 42 Jahre unfall- und sogar mit einer Ausnahme (“Parken auf einem Grünstreifen”, 5 DM) knöllchenfreies Fahren blicken darf. Ehe ich mich reif für eine neuerliche Überprüfung meiner Qualifikation als Chauffeur sehe, fallen mir so viele andere Verkehrsteilnehmer ein, die es gilt, in Schranken zu weisen; Sie haben die wesentlichen Kategorien bereits genannt. SUV-lenkende Mütter vor Waldorfschulen und - Kindergärten gehören ebenso zu den wirklich realen Gefahren wie die sich mediterran-machismoisch produzierenden Ringraser oder die Fahrer von 3,5 Tonnern, die nicht darüber hinweg kommen, dass es beruflich nur zum Polier und nicht zur Pole Position gereicht hat. Mag sein, dass Alte Knaben naturbedingt das eine und andere körperliche Gebrechen in der Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, doch es mangelt auf der anderen Seite wohl kaum an jugendbedingten Handicaps, die auf den Straßenverkehr und die Unfallstatistik unschöne Schatten werfen. Mir ist ein Senior, der Prostata-bedingt alle halbe Stunde eine Pinkelpause einlegt, allemal lieber als ein unter dem Einfluss von Testosteronüberschuss marodierender Strolch oder eine Mutti, die, sich und ihre Brut im SUV sicher fühlend, “die da draußen” als irritierende Insekten (über) sehen.
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