Wer als Backpacker nach Cardiff kommt, der musste sich bislang die Unterkunft seinem Reisepass entsprechend aussuchen. Das “Cardiff Backpackers Hostel” gab es nämlich gleich in zwei Varianten: eine nur für Ausländer und eine nur für Briten. Die Begründung der Geschäftsführung leuchtet unmittelbar ein:
Hostel owner Sion Llewelyn did not want to comment but told the South Wales Echo that the rule was because he did not want unruly British guests spoiling the experience of foreign visitors. Mr Llewelyn added that he was not discriminating as British guests could use his sister hostel in a nearby street.
Doch es kann natürlich nicht sein, dass man ausländische Touristen vor Briten schützt, und so hat sich nun die walisische Kommission für Rassengleichbehandlung (Comisiwn Cydraddoldeb Hiliol, also die Commission for Racial Equality) eingeschaltet. Sie verlangt, dass die Hotelleitung die diskriminierende Praxis sofort beendet und beide Backpackerhäuser auch wieder für Engländer, Waliser, Schotten und Nordiren öffnet. Und wenn sie das nicht freiwillig tut, dann werde sie eben verklagt, teilte man der BBC mit.
Nun weiß man gar nicht, worüber man sich mehr wundern soll. Über einen Hotelbesitzer in Wales, der glaubt, Ausländer vor Briten schützen zu müssen? Oder über eine Rassengleichheitskommission, die Briten im eigenen Land vor Diskriminierung bewahren will?