Der Sklavenhandel im Amerika des 17. bis 19. Jahrhunderts sei in den Händen von Juden gewesen, behauptete die nationalsozialistische Propaganda in den 1930er und frühen 1940er Jahren in der Absicht der Geschichtsfälschung, mithin seien die Juden die historischen Unterdrücker der Schwarzen. In anderem Gewand kehrt diese Lüge heute zurück: „Die IDF [die israelische Armee] hilft der New Yorker Polizei beim Unterdrücken und Morden schwarzer Menschen“, heisst es in einem Facebookeintrag der New Yorker Sektion der amerikanischen Anti-Israel-Gruppe „Students for Justice in Palestine„. „In den letzten 48 Stunden wurden zwei schwarze Männer von der Polizei gelyncht … Wir müssen uns daran erinnern, dass viele US-Polizisten mit den #IsraeliDefenceForces trainieren. Dieselben, die den Genozid an den Schwarzen in Amerika verüben, stecken hinter dem Genozid an den Palästinensern. … Palästinensische Befreiung und schwarze Befreiung gehen Hand in Hand.“
Was hier in Wahrheit Hand in Hand geht, sind verschiedene Varianten von Paranoia, die manche gern zu einem neuen Riesenblödsinn kombinieren möchten.
Atlantas Polizei trainiert weiterhin in Israel
Die Polizisten von Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia, werden weiterhin Training in Israel erhalten, sagte Atlantas Bürgermeister Kasim Reed am 18. Juli bei einer Pressekonferenz. „Es gab die Forderung, dass ich dem Atlanta Police Department verbieten solle, mit dem israelischen Polizeidepartment zusammen zu trainieren“, so Reed. „Das werde ich nicht tun. Zufällig glaube ich, dass die israelische Polizei über eine der besten Anti-Terror-Techniken der Welt verfügt und dass unsere Polizei von dieser langjährigen Zusammenarbeit profitiert.“ Die Forderung nach Aufkündigung der Polizeizusammenarbeit mit – so wörtlich – „Apartheid Israel“ war von einer Gruppe erhoben worden, die sich „ALTisREADY“ nennt und die Verbindungen zu „BlackLivesMatter“ (BLM) hat.
BLM entstand 2013 als Twitter-Hashtag (#BlackLivesMatter), als Reaktion auf den Freispruch des Nachbarschaftswächters George Zimmerman, der 2012 den schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin erschossen hatte und Notwehr geltend machte. Obwohl Zimmerman nach der in den Medien üblichen „Rassen“-Definition ein „Hispanic“ ist und seine aus Peru stammende Mutter aussagte, die Familie sei „stolz auf ihr afro-peruanisches Erbe“, machten Journalisten aus Zimmerman einen „Weissen“ bzw. „weissen Hispanic“. Rasch wurde „Black lives matter“ zu einem Schlachtruf von Radikalen und Strassenterroristen, die sich auf die Phrase beriefen, um Molotowcocktails zu werfen, Autos anzuzünden und Geschäfte zu plündern.
BLM verbreitet die These, die amerikanische Gesellschaft sei „durchdrungen“ von einem „bösartigen, anti-schwarzen Rassismus“. Den sahen ihre Anhänger auch am Werk, als der Polizist Darell Wilson im August 2014 den jungen Kriminellen Michael Brown erschoss, nachdem dieser zunächst versucht hatte, Wilson die Dienstwaffe zu entreissen und dann mit offensichtlicher Angriffsabsicht auf ihn losgegangen war.
Wilson ist zufällig weiss; der Verbrecher – ein 150-Kilo-Mann –, den er festzunehmen versuchte, war zufällig schwarz. Daraus konstruierten Journalisten eine Story von „rassistischer Polizeigewalt“ gegen einen „unbewaffneten Schwarzen“, Kommentatoren im Internet machten daraus gar eine „Hinrichtung“. Auch der Bericht des US-Justizministeriums, der klar sagt, dass Brown nicht in den Rücken geschossen wurde, wird solche Stimmen nicht verstummen lassen.
Nun galt es, in Ferguson, der imaginierten Hauptstadt des Rassismus, Geschäfte, Tankstellen und Autos anzuzünden; auch warteten Polizisten darauf, mit Steinen und Flaschen beworfen oder aus dem Hinterhalt beschossen zu werden. All dies diente dazu, einen „fest verwurzelten Rassismus“ herauszureissen, den die „New York Times“ bei der Polizei in Ferguson diagnostiziert hatte und dem sie wochenlang die Titelseite widmete. Im „Time Magazine“ schrieb die Journalistin Darlena Cunha unter dem Titel „Verteidigung von Krawallen“:
„Die gewalttätigen Proteste in Ferguson sind Teil der amerikanischen Erfahrung. Friedliches Protestieren ist ein Luxus, den nur diejenigen haben, die sicher in der Mainstreamkultur leben. … Krawalle sind ein notwendiger Bestandteil der Evolution der Gesellschaft. Leider leben wir nicht in einem universellen Utopia, wo die Leute die wesentlichen Menschenrechte haben, die sie einfach dadurch verdienen, dass sie existieren, und solange wir nicht an diesem Punkt sind, werden die legitime Frustration, das Leid und der Schmerz der marginalisierten Stimmen überkochen und sich in unseren Strassen ergiessen.“
BLM: Auf Lügen gebaut
„In den letzten 20 Jahren haben Amerikas Eliten fieberhaft über Polizeirassismus gesprochen, um es zu vermeiden, über schwarze Kriminalität sprechen zu müssen“, schreibt die Politik- und Gesellschaftskommentatorin Heather MacDonald in ihrem neuesten Buch The War on Cops. Für die Behauptung, Polizisten würden systematisch Jagd auf Schwarze machen, gibt es keinerlei Belege. Die Zahl der Weissen, die in den USA von Polizisten erschossen werden, ist doppelt so hoch wie die der Schwarzen. Dass gemessen am Bevölkerungsanteil immer noch überproportional viele Schwarze von Polizeibeamten getötet werden (sowohl im Verhältnis zu Weissen als auch zu anderen Minderheiten), hat einen Grund, aber Rassismus ist es nicht: Schwarze, die 13 Prozent der US-Bevölkerung ausmachen, verüben ein Viertel aller Gewaltverbrechen und die Hälfte aller Morde. Darum haben Schwarze häufigere und oft dramatischere Aufeinandertreffen mit der Polizei. Gleichzeitig werden Schwarze aber auch weit überproportional oft Opfer von Verbrechen, so dass die Polizei häufiger in mehrheitlich von Schwarzen bewohnte Viertel ausrücken muss, wobei es zu Auseinandersetzungen mit Kriminellen kommt, die sich der Festnahme widersetzen.
Der Zusammenbruch der schwarzen Familien (über 70 Prozent der schwarzen Kinder wachsen ohne Vater auf), hat dazu geführt, dass sich viele schwarze Jugendliche kriminellen Banden anschliessen, eine Entwicklung, der die alleinerziehenden Mütter ohnmächtig gegenüberstehen. Diese Straftaten wiederum sind es, die sie in Konflikt mit der Polizei bringen – nicht der den Polizisten unterstellte „Rassismus“. Schwarze Männer im Alter zwischen 14 und 17 haben ein sechsmal so hohes Risiko, erschossen zu werden, wie ihre Altersgenossen unter den Weissen und Hispanics – weil schwarze Teenager eine zehnmal so hohe Wahrscheinlichkeit haben, einen Mord zu verüben.
Der Grund, warum die Polizisten (weisse wie schwarze) unter Einsatz ihres Lebens anrücken, ist nicht, dass sie erpicht darauf wären, Schwarze zu unterdrücken, zu schikanieren oder gar zu töten, wie das BLM-Aktivisten unterstellen; sie kommen, um die gesetzestreuen Schwarzen zu schützen und werden in der Regel von diesen gerufen.
Im Jahr 2014 wurden in den USA 6.095 Schwarze ermordet. Bei 93 Prozent aller schwarzen Mordopfer zwischen 1980 und 2008 waren die Mörder ebenfalls Schwarze, sagt die Statistik des Justizministeriums. Von diesen Toten redet BLM nie. Würde die Polizei weniger in mehrheitlich schwarzen Vierteln patrouillieren, würde die Zahl der getöteten Schwarzen nur noch weiter steigen. Die Polizei ist die einzige staatliche Einrichtung, die gesetzestreue schwarze US-Bürger vor der Gewaltkriminalität schützt. Unter dem Namen „Black Lives Matter“ („Schwarze Leben sind wichtig“) gegen Polizisten zu hetzen, ist daher besonders perfide. Die ganze BLM-Bewegung scheint auf auf Lüge und Heuchelei zu basieren. Hier geht es weiter.