Hätten sollen, urteilt Jakob „Augstein“ zum Sarrazin-Ausschlussverfahren, waren aber zu feige. Nun kann man der SPD vielleicht so viel Dummheit an der Grenze zur Bescheuertheit zurechnen, dass sie sich traut, ein Ausschlussverfahren einzuleiten, sich dann aber nicht traut, es mit einem Ausschluss zu Ende zu bringen. Vielleicht gab es verfahrensrechtliche Hindernisse, vielleicht parteirechtliche? Egal, im Zweifel links.
Es ist interessant zu sehen, mit welcher Sicht die Meinungsgeber an eine Sache herangehen—ach was, so interessant ist es auch wieder nicht und es wiederholt sich ständig, aber bezeichnend ist es. Zum Beispiel, wenn Sarrazin als Provokateur und Krawallmacher bezeichnet wird oder Wilders als Stimmenfänger. Sarrazin hatte in der Bundespressekonferenz gesagt, wer die Analyse teilt, kommt zu denselben Konsequenzen. Er wollte was bewirken. So was kennt man gar nicht mehr. Der erste programmierte Vorwurf war dann auch „bietet keine Lö“.
Erfolgreicher war, das Thema zu verschieben und „Sarrazin“ zum Thema zu machen. Darf er Bundesbanker bleiben, soll er aus der Partei geworfen werden? Die Frage ist trivial, weil es darauf nicht ankommt.
Wenn jemand ein Problem anbringt, dann ist gar nicht die Erwartung, dass es womöglich um die Lösung gehen könnte, sondern es wird vermutet, das es um Wählerstimmen oder Auflagenquoten und Steigerung der Aufmerksamkeit geht. Weil diejenigen, die das vermuten, gar nicht mehr wissen, wie man handelt, nur noch, wie man sich einrichtet. Oder wie man seinerseits Themen setzt, um Wähler zu kriegen.
Dass Sarrazin in der SPD verbleibt, kann der SPD bei Wahlen helfen. Sie kann ihm die Schuld am Ergebnis geben.
Zum Handeln ist die Politik nicht da.
Angela Merkel hat das verstanden.