Dass niemand anderes als Hartmut Mehdorn die Erlebnisbaustelle des Berliner Flughafens übernehmen würde, konnte man sich schon einigermaßen ausrechnen: Johannes Ponader will noch bis Mai PIRATEN-Geschäftsführer bleiben und hätte folglich erst danach Zeit gehabt, Helmut Schmidt würde niemals die Fertigstellung eines Gebäudes unterstützen, in dem Rauchverbot herrscht, und Jakob Augstein kennt sich zwar bestens mit Kapitalismus und Gartenbau aus, gilt aber als unabkömmlich, weil er Angela Merkel, Barack Obama und der Israellobby die Stammbücher vollschreiben muss. Außerdem führt er mit der Zeitung „Freitag“ schon ein sehr erfolgreiches Unternehmen.
Wirklich spannend wäre jetzt nur die Antwort auf die Frage: Wer kommt nach Mehdorn? Denn niemand zweifelt ja ernsthaft daran, dass der knuddelige Ex-Bahn- und Ex-Air-Berlin-Chef demnächst das Rote Rathaus besetzen und sich zum Lebenszeitdiktator der Hauptstadt ausrufen wird. Der Flughafen braucht zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch ein bisschen Feinschliff.
Spätestens dann kommt niemand mehr an einem dynamischen, durchsetzungsfähigen und perfekt vernetzten Berliner vorbei: Anis Mohamed Youssef Ferichichi, auch bekannt unter dem Namen Bushido. Er tritt 2016 mit einem Programm als Flughafen-Chef an, das nur aus einem Satz besteht und sich wirklich jedem erschließt: „BER – isch mach disch fertig.“ Autorität bringt er für den Posten ausreichend mit, wie jeder schon seinem Rap entnehmen kann: „Salutiert, steht stramm, ich bin der Leader wie A.“ Die beteiligten Manager, Baufirmen und Handwerker dürfte der versierte Integrationspreisträger spielend an einen Tisch bringen. Projektverantwortliche müssen bei ihm oder einem seiner 40 Brüder persönlich um Terminaufschub bitten – beziehungsweise lieber doch nicht. Und Flughafen-Ladeninhaber würden sich dreimal überlegen, ob sie partout auf Schadenersatz klagen müssen.
Lieber Matthias Platzeck, lieber Klaus Wowereit, wir lösen gern eure Personalprobleme. Da nich für. Und als Kopfjägerpauschale beanspruchen wir gar kein ganzes Monatsgehalt eines Berliner Flughafenchefs. Kleine Spende an die Achse des Guten genügt.